Heute stand ein Tagesausflug von Rom in das knapp 230 Kilometer entfernte Neapel an. Per Hochgeschwindigkeitszug sollte es zu dem kleinen Straßenbahnbetrieb der süditalienischen Stadt gehen. Dort erwartete uns ein rein niederfluriger Betrieb, der mit gerade einmal zwei Linien nicht sonderlich groß ist. Am Vormittag lag der Fokus vor allem auf der Straßenbahn, während der Nachmittag für Kulturprogramm genutzt wurde. Auch in Rom sollte am Abend noch einmal etwas Kultur eingestreut werden.
Samstag, 13. April 2024: Tagesausflug ins Chaos von Neapel
Bereits um 7 Uhr morgens sollte der Zug heute nach Neapel starten. Dementsprechend früh riss uns der Wecker heute aus dem Schlaf. Daraufhin folgten die üblichen Routinen, die inzwischen schon eingeübt waren. Es wurde sich kurz fertig gemacht und die Sachen für den Tagesausflug gepackt, dann ging es aus dem Hotel zur Straßenbahn. Mit dem nächsten heranrumpelnden Stanga ging es zum Bahnhof. Dort gab es das übliche Frühstück im Bahnhofsbäcker. Kurz darauf hatten wir das bekannte Prozedere mit dem Bahnsteigen gemeistert und saßen in unserem Zug. Dieses Mal reisten wir mit Trenitalia und hatten einen ETR 1000, genannt Frecciarossa 1000, gestellt bekommen. Der Name Frecciarossa bedeutet übersetzt “roter Pfeil” und so wurde der Zug nicht ohne Grund getauft. Denn diese Baureihe von Hochgeschwindigkeitszügen kann bis zu 400 km/h schnell fahren. Auf dem italienischen Hochgeschwindigkeitsnetz fahren die Züge allerdings “nur” Spitzengeschwindigkeiten von circa 300 km/h. Und so setzte sich der Zug kurze Zeit später in Gang.
Schon bei .italo hatte man in der ersten Klasse immer ein Getränk gestellt bekommen. Bei Trenitalia war das aber nochmal eine ganz andere Nummer. Auf allen Fahrten wurde einem ein ganzes Paket zusammengestellt. Kekse, eine Flasche Wasser, ein Getränk nach Wahl und dazu noch ein verpacktes Feuchttuch wurden standardmäßig bei jeder Fahrt angeboten. So ging die Fahrzeit von etwas über einer Stunde im Flug rum und pünktlich um kurz nach acht lief der Zug in Neapel ein. Dort mussten wir uns erstmal ein wenig orientieren und vom Ausgang des Bahnhofes die nahegelegene Straßenbahnstation finden. Und dann ging das große Warten, Hoffen und Bangen los. Denn der neapolitanische Straßenbahnbetrieb ist dafür bekannt, nicht sonderlich zuverlässig den Fahrbetrieb anzubieten. So kommt es durchaus häufiger vor, dass die Straßenbahn tagelang nicht fährt. Nach knapp 25 Minuten kam dann aber endlich eine Bahn und so hatten wir zumindest die Gewissheit, dass hier heute etwas fahren würde. Nun mussten wir uns erstmal um Fahrkarten kümmern. Dafür ging es zurück in den Bahnhofskomplex, wo nach einiger Suche ein Fahrkartenautomat des örtlichen Verkehrsbetriebes ausgemacht war. Ausgestattet mit Tageskarten ging es zur Haltestelle zurück und der erste Wagen wurde abgelichtet.
Am Bahnhof Roma Termini wartet ETR 1000 Frecciarossa auf seine Abfahrtszeit. 1½ Stunden später hatte der Zug schon Neapel erreicht.
Der erste Wagen, der es in unser Bild schaffte, war Sirio 1122. Dies ist der einzige Wagentyp, der in Neapel im Moment verkehrt. Mir fiel bei einem Blick auf den Wagen direkt auf, dass zwar prinzipiell digitale Zielanzeigen vorhanden sind, diese aber nicht genutzt werden, sondern mit Pappschildern im Armaturenbrett gearbeitet wird.
Nach dem Bild wollten wir uns erstmal in Richtung Hafen bewegen. Schon in den ersten Minuten in Neapel fiel mir das Chaos auf, welches hier auf den Straßen herrscht. Nicht nur die Autospuren sind völlig überfüllt. Auch die Straßenbahnspur wird konsequent von allerhand Verkehrsteilnehmern genutzt, die dazu sicherlich nicht alle eine Berechtigung besitzen. Mir war es den ganzen Tag über in Neapel ein Rätsel, wie es trotz des absoluten Chaos und der nicht eingehaltenen Verkehrsregeln nur zu so wenig Unfällen kam. In weiten Teilen Italiens ist der Autoverkehr schon etwas unübersichtlicher. Dort wird allerdings von allen Verkehrsteilnehmern gegenseitig Rücksicht genommen. In Neapel ist das in jedem Fall nicht so. Auf den Straßen beharrt jeder auf sein Recht, welches er in den meisten Fällen überhaupt nicht besitzt. Für mich war das zu Beginn erstmal sehr ungewohnt, aber schnell hatte ich mich darauf eingestellt und beobachtete belustigt das hektische Treiben.
An der nächsten Station angekommen, warteten wir auf den nächsten Kurs, um ein Bild an der Station machen zu können. Während der Wartezeit konnten wir in Ruhe beobachten, wie ein Mann ohne jegliche Hektik eine ältere Dame im Rollstuhl auf der Straße entlang schob. Das sich die Autos dahinter immer länger stauten und er auch sonst den gesamten Verkehr behinderte, schien den Mann nicht so wirklich zu stören. Zumindest machte er keinerlei Anstalten, die Straße zu räumen. So mussten die Autos die wenigen sich bietenden Lücken im dichten Verkehr nutzen, um sich um den Mann und den Rollstuhl herum zu winden und weiterfahren zu können. Nach einiger Zeit kam der nächste Kurs auf der Straßenbahn angefahren.
Der Zustand dieser Informationsanzeige spiegelt relativ gut den Zustand des gesamten Straßenbahnbetriebes wieder. Der Rahmen ist zwar noch vorhanden, aber die digitale Anzeige innerhalb des Rahmens scheint entweder geklaut oder vom Verkehrsbetrieb demontiert worden zu sein. Auch der Rahmen selbst hat schon deutlich bessere Tage erlebt und rostet so langsam vor sich hin.
Kurze Zeit später zeigt sich Wagen 1102 an der Station Porta Nolana. Die fehlenden Fahrgestellverkleidungen scheinen hier serienmäßig zu sein, sorgen aber nicht gerade dafür, dass der Wagen einen besseren Anschein erweckt. Auch sonst haben die Fahrzeuge äußerlich ihre besten Zeiten schon hinter sich. Qualitativ wurde hier zumindest an allen Ecken und Ende gespart. Bei den Türen handelt es sich um typische Bustüren, die nach innen eindrehen.
Da der Kurs nun gerade weg war und wir keine wirklichen Anhaltspunkte hatten, wann hier wieder etwas fahren sollte, ging es erstmal zu Fuß weiter. Zwar verkehrten hier in der Theorie zwei Linien, so wirklich häufig schienen aber beide nicht zu fahren, denn es gab doch immer wieder größere Pausen zwischen den einzelnen Wagen. Daher liefen wir erstmal die Strecke weiter entlang, bis wir an der Hafenstraße angelangt waren. Dort teilt sich die Strecke in zwei Richtungen auf. Die Linie 412 biegt nach rechts ab, Linie 421 nach links. Auch quer über die Kreuzung geht es planmäßig, denn die Linie 412 biegt zuerst nach rechts ab und verkehrt auf dem Rückweg geradeaus zur anderen Endstation, bevor es wieder in die Stadt geht.
Nach einem Bild am Abzweig entschieden wir uns dazu, nach rechts weiter bis zur nächsten Station zu gehen. So wirklich fotogen ist die gesamte Strecke in der Mitte der Hafenstraße nicht. Bei der Straße handelt es sich um eine vierspurige Straße, die in beide Richtungen dicht befahren ist. Unser einziger Vorteil war, dass wir an einem Samstag in Neapel waren, weshalb sich zumindest der sonst starke LKW-Verkehr in Grenzen hielt. Trotzdem wollten wir uns hier nicht übermäßig lange aufhalten und so ging es nach einem Bild an der Haltestelle die Strecke zurück, die wir gekommen waren. Wir wollten uns am Bahnhof vorbei begeben und den Ast in die andere Richtung erkunden. Dafür ging es erstmal bis zur Station Nazionale.
Am Abzweig der Linien 412 und 421 biegt Wagen 1114 als Linie 412 nach rechts ab. Dort geht es noch einige Stationen an der viel befahrenen Straße weiter, bevor die Strecke stumpf in der Mitte der Straße endet.
Nur wenige Minuten später kehrt Wagen 1114 auch schon wieder von der Endstation zurück. Nun geht es aber geradeaus weiter, denn die Linie verkehrt auf dem Netz in einem Dreieck zwischen den drei Endstationen. Auf der großen Straße herrscht noch eine angenehme Ruhe, die sicherlich damit zusammenhängt, dass Samstagmorgen war. So sind auf den vier Spuren nicht allzu viele Autos zu sehen. Im Hintergrund erhebt sich die alte Festung Neapels, die taktisch klug auf einem Berg gebaut wurde. Knapp darunter befindet sich auch der schöne Teil Neapels mit der Altstadt.
Nun waren wir bis zur Station Nazionale gekommen. Diese befindet sich auf einem großen Platz nahe des Bahnhofs. Abgesehen von der Altstadt, die sich etwas abseits des Stadtkerns befindet, kommt hier schon das größte Gefühl von Stadtleben auf. Rund um den Platz befinden sich jede Menge Hochhäuser, die hier in rustikalem Stil gebaut wurden, aber das tatsächliche Leben der Stadt gut widerspiegeln. An der Station betreibt Sirio 1103 gerade Fahrgastwechsel.
Kurz danach jagt der Wagen schon weiter in Richtung Bahnhof. Hier ist das einzige Stück Strecke im gesamten Netz, wo die Bahn ein wenig im Grünen verkehrt. Zwar ist der Rasen ob der anhaltenden Hitze auch nicht mehr so wirklich Grün, zumindest ist aber die Intention zu erkennen. Zudem ist auch rund um die Strecke der Platz mit vielen Bäumen bepflanzt.
Nun wollten wir auch noch den Rest dieses Linienasts erkunden. Bis zur Endstation war es jetzt auch nicht mehr wirklich weit. Trotzdem drängten sich auf dem kurzen Stück noch fünf Stationen zwischen der Station Nazionale und der Endstation Poggioreale. Dies war aufgrund der hohen Bevölkerungsdichte in diesem Stadtteil sicherlich auch angebracht. Trotzdem waren die Wagen trotz ihrer geringen Kapazität und des dünnen Taktes nicht wirklich voll ausgelastet. Viel eher wurde hier auf die Buslinien zurückgegriffen, die parallel zur Straßenbahn in einer deutlich höheren Frequenz verkehren. Da sich die Straßenbahnen in beide Richtungen gerade auf dem Platz fast getroffen hatten, entschieden wir uns dazu, erstmal zu Fuß weiter zu gehen. Wer weiß, wann da das nächste Mal etwas kommen würde. Außerdem war es heute schon wieder relativ warm und so wollten wir nicht länger als notwendig auf dem sonnigen Platz verweilen. Bevor es allerdings weiter in Richtung der Endstation Poggioreale ging, wollten wir uns dem Stück kurz vor der Station Nazionale annehmen. Dort verläuft die Straßenbahn auf einer Straße, die genau in der Achse mit der Festung liegt, welche wir bereits an der Hafenstraße im Hintergrund gesehen hatten. Daher wollten wir hier ein Bild investieren, bevor es weiter gehen sollte. Es dauerte zwar wieder einige Zeit, bis sich auf der Straßenbahn etwas tat, dafür kamen dann direkt zwei Kurse hintereinander. So wirklich schlau gelöst war das nicht, dass bei so einem dünnen Takt auch noch die Kurse der beiden Linien direkt hintereinander her fuhren. Während der Wartezeit beobachtete ich das normale Leben, welches sich hier sehr hektisch und unübersichtlich in den Straßen Neapels abspielt.
Danach ging es erneut zu Fuß weiter. Nun ließen wir die Piazza Nazionale hinter uns. Interessant an dem Platz ist auch, dass einmal außen herum auf den Autospuren ebenfalls Gleise verlaufen, die einen großen Kreis bilden. Genutzt werden diese allerdings nicht, denn der Planbetrieb läuft über zwei Gleise, die mitten über den Platz führen und die dort liegende Haltestelle bedienen. So wirklich weit kamen wir mit der Erkundung des weiteren Streckenverlaufs aber nicht. Nachdem wir uns im Häuserschatten die Straße herunterbewegten, fiel uns an der folgenden Station Poggioreale/Malta direkt das nächste Motiv ins Auge, weshalb wir dort auf die nächsten Kurse warteten. Da gerade zwei Wagen in Richtung der nicht weit entfernten Endhaltestelle verschwunden waren, sollte es eigentlich nicht so lange dauern, bis diese auch wieder zurückkommen würden. Doch da hatten wir uns getäuscht. Denn gut 20 Minuten kam da erstmal gar nichts. Die Zeit verbrachten wir damit, dem nie endenden Hupkonzert der Kreuzung zu lauschen. Denn die Station befindet sich direkt an einer Auffahrt zu einer Schnellstraße. Daher war einiges an Verkehr unterwegs. Und hier herrschte noch einmal viel mehr Chaos, als ohnehin schon in Neapel. Den Straßenverkehrsregeln folgte hier wirklich niemand und es grenzte schon an ein Wunder, dass in der Wartezeit kein Unfall passierte. Die Farbe der Ampel wurde teilweise völlig ignoriert, auch die Spurführung schien eher eine Hilfestellung zu sein und Blinker wurden auch sehr ungerne genutzt. Zu dem allgemeinen Hupen des Straßenverkehrs gesellte sich noch ein ständiges Hupen an der Ampel. Teilweise, weil eine Frau ohne zu fragen anfing, mit einem trockenen und dreckigen Lappen über die Scheinwerfer der wartenden Autos zu wischen. Dies wurde von den Allermeisten mit einem genervten Hupen und abwinken quittiert, anstatt des erhofften Kleingeldes. Aber auch sobald ein Auto an der Ampel nur eine Sekunde zu lange nach dem Umspringen der Ampel wartete, wurde direkt auf die Hupe gehauen. Daher war ich froh, als ich nach einer Viertelstunde wieder eine Straßenbahn am Ende der Straße erblickte und somit klar war, dass ich bald von der Kreuzung erlöst werden würde.
Im Trubel der Stadt arbeitet sich Wagen 1102 als Kurs der Linie 412 die Straße entlang. Als einer von zwei Wagen am heutigen Tag trägt das Fahrzeug eine Werbung an den Seiten. Typisch für diesen Stadtteil sind die Hochhäuser mit den vielen Balkons, an denen wahlweise einige Markisen angebracht sind, oder Blumenkästen an den Geländern hängen. Im Hintergrund ist erneut die Festung zu erkennen.
Für den kurz darauf folgenden Kurs der Linie 421 in Form von 1122 ging es eine Querstraße weiter. Die Querstraßen sind immer ein sicherer Lieferant von Sonnenspots. Sonst ist die Straße durch die hohen Häuserzeilen auf beiden Seiten größtenteils in Schatten getaucht. Eigentlich wollten wir das Tor, welches am Ende der Straße zu sehen ist, noch größer ins Bild bekommen. Dafür fehlte es allerdings an ausreichend großen Sonnenlücken und kurz vor dem Tor verlässt die Straßenbahn die Straße. Daher wurde hier eher die Straße in den Vordergrund gestellt, die mit einigen heruntergekommenen Häusern den Charakter von großen Teilen der Stadt sehr gut repräsentiert.
An der nächsten Station wurde erneut ein Fotohalt eingelegt. Hier bot sich eine schöne Häuserzeile kurz hinter der Haltestelle. Nach 20 Minuten kam Sirio 1102 von der Endhaltestelle dicht gefolgt von Sirio 1122 zurück. Hier zeigt sich der Wagen auf der großen Kreuzung, die für einen kurzen Moment frei von Autos ein wenig Ruhe ausstrahlt. Hier ist auch schön zu sehen, dass die Straßenbahnschienen nicht nur von Berechtigten genutzt werden, sondern gerne als Überholspur für den zäh fließenden Verkehr auf der Autospur missbraucht werden.
Einmal um 180 Grad gedreht, gelingt kurz danach ein Nachschuss des zweiten Kurses in Form von 1122. Im Hintergrund ist die Piazza Nazionale zu erkennen, was verdeutlicht, dass die beiden Stationen nicht wirklich weit auseinanderliegen. Rechts stauen sich gerade einige Autos, da vor dem Supermarkt einfach in zweiter Reihe geparkt wurde, weshalb sich die Autos von zwei Spuren auf eine einordnen mussten. Da zudem im Hintergrund der Platz mit Autos überfüllt ist, verstopft die gesamte Straße, was natürlich mit energischem Hupen kommentiert wird.
Bei einem Blick auf den weiteren Verlauf der Straße beschlossen wir den Weg bis zur Endstation mit der Bahn zu fahren. So wirklich interessant sah die weitere Strecke nicht aus. Zudem sollte nun in ein paar Minuten auch der nächste Kurs aus der Stadt kommen. Natürlich zogen sich auch diese Minuten wieder ein wenig hin, aber nach einiger Zeit kamen zwei Sirios der beiden Linien angefahren. Mit einem der beiden Wagen ging es den restlichen Weg bis zur Endstation. Ein Blick aus dem Fenster offenbarte, dass wir uns richtig entschieden hatten mit der Bahn zu fahren. Denn draußen zog Nichts vorbei, was so wirklich dafür sorgte, dass ich unbedingt aufspringen wollte. Kurz vor der Endstation wichen die typischen Plattenbauten hin und wieder einem modernen Hochhauskomplex, sonst änderte sich an der Umgebung wenig. An der Endstation angekommen, wurde ein Bild des wartenden Wagens geschossen. Danach ging es schnell in das Fahrzeug zurück, was sich dieses Mal auch relativ kurz nach Ankunft bereits wieder in Gang setzte.
Nun wollten wir uns einem anderen Teil des Netzes widmen. Daher ging es mit dem Kurs der Linie 412 zurück bis eine Station vor dem Abzweig an der Hafenstraße. Da wir am Abzweig nach links den uns noch völlig unbekannten Linienast erkunden wollten, mussten wir hier die Linie wechseln. Denn während die Linie 412 nach rechts abbiegt, geht es mit der Linie 421 nach links weiter. Da auch in diesem Fall der Kurs der Linie 421 kurz nach dem anderen Wagen folgte, ging das Umsteigen relativ schnell vonstatten. Der Streckenverlauf führt eine Ewigkeit durch ein Industriegebiet, welches von viel Schwerindustrie, Dreck und LKWs geprägt ist. So wirklich fotogen war auf diesem Streckenabschnitt zumindest nichts. Deshalb blieben wir direkt bis zur letzten Station vor der Endstation im Wagen sitzen. Zwar sind schon einige Stationen davor nicht mehr im Industriegebiet, allerdings waren dort auch nicht viele Motive zu finden, weshalb wir uns den Teil sparten und uns lieber auf das Stück kurz vor der Endstation konzentrierten. Denn dort eröffnete sich uns eine völlig andere Welt. Nachdem im Industriegebiet so gut wie keine Menschen unterwegs waren und es sich nicht mehr so anfühlte, als wäre man noch in der Stadt, änderte sich das hier wieder völlig. Das schon bekannte, wuselige und unübersichtliche Leben hatte uns wieder eingeholt. Überall fuhren Autos, Mofas und andere Verkehrsteilnehmer kreuz und quer durcheinander. Auch die Seiten der Straße waren wieder von Wohnhäusern und Läden geprägt, die teils schon sehr heruntergekommen daherkamen. All das sorgte wieder für das belebte Gefühl einer Großstadt. Ich ließ die gesamte Szenerie erstmal kurz auf mich wirken. Danach versuchte ich die folgenden zwei Stunden das Geschehen ein wenig in Bildern festzuhalten. Daher lasse ich nun die Bilder ein wenig für sich sprechen.
An der Endstation Poggioreale wartet Wagen 1114 auf seine Abfahrtszeit. Oder zumindest macht der Fahrer eine Pause, die er für angemessen hält, denn so wirklich einem Fahrplan folgt das hier nicht. Gerade so schafft es das Gleis hier in die Sonne, kurze Zeit später befindet sich der Schatten bereits wieder auf der Strecke und macht das Fotografieren schwer.
Einige Zeit nachdem wir den Wagen 1122 an der Station Teduccio/Protopisani verlassen hatten, kam dieser auch wieder von der Endstation zurück. Was den Wagen dazu gebracht hatte, so lange für die eine Station hin und zurück zu brauchen, bleibt ein kleines Geheimnis des Fahrers. Schon in diesem Bild wird das Ambiente dieser Straße sehr deutlich. Geprägt von etwas heruntergekommenen Häusern in Sandsteinoptik zieht sich die Straße bis zur Endstation.
Auch ein Nachschuss des Wagens gelang noch. Sirio 1122 steht gerade an der Station, was mir ein weiteres Bild ermöglichte. Denn sonst war es beliebig schwierig, die Wagen hier ohne davorfahrende Verkehrsteilnehmer aufzunehmen. In diese Richtung gewinnen die Häuser abseits der Strecke wieder an äußerer Optik, denn der wirklich heruntergekommene Teil der Straße setzt sich eher in die andere Richtung fort.
Ein Stück weiter in Richtung Endstation kommt einige Zeit später Wagen 1114 angefahren. Zwischendurch hatten wir uns eine kurze Essenspause genehmigt, die allerdings keinen Verlust eines Bildes zur Folge hatte. Denn auch die Straßenbahn schien sich eine kleine Pause genommen zu haben und so kam über eine halbe Stunde kein Wagen mehr in Richtung Endstation gefahren. Auf wie engem Raum sich das ganze Geschehen auf der Straße abspielt, ist an diesem Bild gut zu erkennen. Ein Bild in Fahrtrichtung ist auf dieser Seite nicht ohne Hindernisse vor dem Wagen möglich, da die Straßenbahn hier genau an der Kante zum Fußweg verkehrt.
Die Schleife der Endstation führt direkt durch das Depot des Betriebes. Hier ist es Wagen 1102, der gerade als Linie 421 eine eigentlich viel zu lange Pause einlegt. Irgendwas schien dem Fahrer an der Einstellung des Außenspiegels aber nicht gefallen zu haben. Vielleicht war er während der Fahrt irgendwo gegen gefahren, weshalb der Spiegel nun gerichtet werden musste. Auf dem Bild sind auch zwei der Fahrzeuge zu sehen, die hier vor den Sirios den verkehrten und noch immer in voller Stückzahl vorhanden sind. Ob diese aber jemals wieder fahren werden, ist ungewiss.
Auch die Ausfahrt aus dem Depot wurde auf engstem Raum gebaut. Möglichst viel Platz für das Abstellen von Autos muss schließlich gelassen werden. Einer der Verkehrsteilnehmer hatte auch versucht, die Depotausfahrt völlig zuzustellen, was aber schnell von einem der Mitarbeiter des Betriebes verhindert wurde. Eigentlich gilt in Italien ja alles als Parkplatz, aber das war dann doch zu viel des Guten. Typisch für diese Straße sind auch die Balkons an den Häusern, die häufig zum Aufhängen der Wäsche genutzt werden. So auch hier knapp oberhalb von Sirio 1102.
Hier findet sich ein weiteres Problem, welches bei der Enge dieser Straße immer wieder auftritt. Da die Straßenbahn hier in Seitenlage der Straße verkehrt, sind dort natürlich nicht wirklich Parkplätze vorhanden. Das stört aber nicht unbedingt jeden und so wird das Auto häufig einfach auf der Straßenbahnschiene abgestellt. Hierbei handelte es sich um einen Kunden eines Ladens, der sich direkt neben der Straßenbahnschiene befindet. Auch aufgrund solcher Probleme haben die Straßenbahnen hier wohl keine Klingel, sondern eine Hupe eingebaut. Das die Hupe dabei eher wie das heisere Bellen eines Hundes klingt, rundet die ganze Situation sehr amüsant ab.
Da soll noch einmal einer sagen, dass ein Roller nur ein Einsitzer ist. Hier haben es direkt drei Leute auf den Roller geschafft. Offensichtlich hapert es aber an ausreichend Helmen, weshalb die Frau hier ohne auskommen muss.
Auch hier wird die Bahnschiene als willkommene Parkmöglichkeit genutzt. Die Straßenbahn ist zwar nicht mehr weit entfernt von diesen beiden parkenden Autos, aber dazwischen lagen noch drei weitere Autos, die den Weg der Straßenbahn blockierten und erstmal aus dem Weg gebellt werden mussten. So blieb den beiden Fahrern der Autos noch etwas Zeit, bevor auch sie die Schienen räumen mussten.
Hier war dann das Maximum an Verkehrsvergehen erreicht. Nicht nur stand der Wagen hier nicht so wirklich gerade in seiner Parkposition. Auch befand sich das Fahrzeug im Gegenverkehr, auf einem Fußgängerüberweg und natürlich erneut auf den Bahnschienen. Aber da war der Fiat-Fahrer mal wieder nicht der einzige Verkehrsteilnehmer, wie im Hintergrund zu sehen ist. Grund für diese Aktion war ein Geldautomat, der sich hier am Straßenrand befand und angelaufen wurde.
Nach einiger Zeit hatte sich die nächste Straßenbahn ihren Weg bis zu mir freigekämpft. Bei Wagen 1119 hatte es die Nummer irgendwie nicht mehr an die übliche Stelle geschafft, sondern wurde oberhalb der Frontscheibe aufgeklebt. Zumindest das Fahrzeug war einigermaßen frei im Bild. Auf dieser Straße war ich sehr froh über die kurzen Wagen, die so in die meisten Lücken zwischen den vielen Autos gut hineinpassten.
Endlich hat der Wagen den kurzen Weg von der Endstation bis hier geschafft. Langsam verstand ich zumindest teilweise, wie die Taktungenauigkeiten zustande kamen, nachdem ich diese Straße gesehen hatte. Nun hatte Wagen 1119 aber freie Fahrt durchs Industriegebiet, das auf eigenem Bahnkörper relativ schnell durchquert werde konnte.
Nun hatten wir genug von der Straße und wollten uns eher dem kulturellen Teil Neapels widmen. Daher ging es mit dem nächsten Kurs zurück in Richtung der Innenstadt. Die Altstadt befindet sich am anderen Ende der Hafenachse und so mussten wir im Prinzip einmal ganz am Hafen runterfahren. Das ist in diese Richtung allerdings gar nicht so einfach, denn direkt fährt nur in die andere Richtung etwas. Daher mussten wir am Abzweig in jedem Fall umsteigen. Dort wurde der Wagen auch verlassen, nachdem ich während der etwas längeren Fahrt mein kleines Nachmittagstief hatte und leicht weggedöst war. Dadurch, dass kurz vor uns ein Trolleybus fuhr, konnten wir den Wagen an der Station Vespucci/Fiumicello schnell verlassen und zum Ende der Haltestelle vorlaufen. So gelang uns noch ein Bild des Wagens, der uns bis hier gebracht hatte.
Weite Teile der Strecke am Hafen entlang sind auf beiden Seiten von Palmen gesäumt. Auch hier wird die Straßenbahntrasse nicht nur von Berechtigten genutzt, sondern auch als “fast lane” von Autos missbraucht, die dafür sicherlich keine Berechtigung besitzen. Wagen 1103 wartet an der Station auf seine Phase zum Weiterfahren.
Diese Phase schien ihm der Trolleybus geklaut zu haben. Deshalb musste der Wagen noch einige Zeit länger an der Station stehenbleiben, was uns die Möglichkeit eröffnete, noch ein weiteres Bild von Sirio 1103 zu schießen. Dafür ging es einmal über die Straße rüber, um die Perspektive ein wenig zu erweitern. So wanderte auch der Vesuv rechts noch ins Bild. Der immer noch aktive Vulkan befindet sich nur unweit von Neapel und ist von der Hafenstraße aus gut zu erkennen.
Nun befinden wir uns auf der anderen Seite des Abzweigs an der gleichnamigen Station. Von hier aus wollten wir die restlichen Stationen bis zum Ende des Astes fahren. Bevor wir allerdings in den Wagen zustiegen, gelang uns noch ein Bild von Sirio 1122. Die kleine Gruppe Jugendlicher links im Bild hatte schon den einen oder anderen Busfahrer genervt, indem sie immer wieder die Türen der Fahrzeuge blockierte, wodurch die Busse nicht weiterfahren konnten. Nun wollten sie aber wirklich in die Straßenbahn einsteigen, was uns die nötige Zeit verschaffte, die Haltestellenseite zu wechseln und selbst noch zuzusteigen.
Dabei handelte es sich auch schon um das letzte Straßenbahnbild des Tages. Und das, obwohl es erst 14 Uhr war. Die restlichen 3½ Stunden würden wir uns mit der Altstadt Neapels sowie mit dem Castel Sant’Elmo beschäftigen. Um 17:30 Uhr war dann bereits wieder die Abfahrt unseres Zuges nach Rom, weshalb uns auch gar nicht mehr so viel Zeit für den kulturellen Teil Neapels blieb. So ging es mit der Straßenbahn bis zur Endstation Via Colombo – Porto. Die Endstation befindet sich, wie der gesamte Linienast, in der Mitte der großen Hafenstraße. Dementsprechend unfotogen präsentierte sich die Station auch, weshalb ich mir hier ein Bild sparte. Stattdessen ging es direkt von der Station an der Capella Palantina vorbei zur nahegelegenen Piazza del Plebiscito. Dort befinden sich mit der Basilica di San Francesco di Paola und dem Palazzo Reale zwei bekannte Gebäude der Stadt. Dementsprechend viele Touristen tummelten sich auch auf dem Platz, weshalb wir uns das Ganze aus sicherer Entfernung anschauten. Am Rand des Platzes fanden wir einen schattigen Platz, wo wir unser Mittagessen verzehren konnten und nicht so sehr im Trubel waren. Nach dem Essen wollten wir uns dem Castel Sant’Elmo, also der alten Festung widmen, von der wir uns eine schöne Sicht über die Stadt erhofften. Daher ging es zur nahegelegenen Standseilbahn, die ebenfalls im Tarifverbund mit der Straßenbahn integriert ist und somit ohne weitere Kosten genutzt werden kann. Oben angekommen, versuchten wir erstmal einen Blick außerhalb des Castel Sant’Elmo zu finden, von dem aus ebenfalls eine schöne Sicht über die Stadt möglich wäre. Damit waren wir allerdings nicht erfolgreich und so mussten wir uns mit dem Eintritt für das Castel Sant’Elmo begnügen. Erstaunlich günstig ging es allerdings schon für nur wenige Euro in das Castel Sant’Elmo. Dort mussten wir uns einige Zeit einen serpentinenartigen Weg bergauf arbeiten, bevor wir auf den Mauern angekommen waren und endlich eine schöne Sicht über Neapel und die Umgebung hatten.
Im Castel Sant’Elmo konnte man einmal die ganze Mauer rund herum gehen, wodurch ein perfekten Überblick über die gesamte Umgebung Neapels gewonnen werden konnte. Auch das Wetter spielte dabei perfekt mit, einzig die Sicht in die Ferne war ein wenig diesig. Von oben strahlt die Stadt eine angenehme Ruhe aus, die man sich gar nicht vorstellen kann, wenn man sich mitten im Chaos befindet. Generell ist das Stadtbild viel von älteren Häusern geprägt, nur in der Nähe des Bahnhofs erheben sich einige moderne Hochhäuser.
Ein wenig im Uhrzeigersinn gedreht, erhebt sich im Hintergrund der Stadt der Vesuv. Hier wird auch die Größe Neapels ersichtlich, dessen Ausläufer sich bis an die Hänge des Vesuvs erstrecken. Davor findet sich das Hafengebiet Neapels, an welchem auch die Straßenbahn große Teile entlangfährt. Gut zu sehen ist die Aufteilung zwischen Autofähren im Vordergrund und Güterschiffen im Hintergrund.
Der Turm mit den drei Glocken, der sich hier im Vordergrund zeigt, gehört zum Museo nazionale di San Martino. Generell hat Neapel so einiges an geschichtlich interessanten Gebäuden und Kunstwerken zu bieten, für die allerdings bei einem Tagesausflug keine Zeit blieb.
Der Flughafen Neapels befindet sich relativ nah am Stadtkern. Daher ist auch die Einflugschneise direkt über der Innenstadt Neapels, wodurch von der Festung aus häufig Flugzeuge beim Start oder der Landung zu beobachten sind. So ist es immer wieder möglich, die Stadt mit einem Flugzeug darüber aufzunehmen.
Etwas weiter südlich gedreht, schweift der Blick über das Meer. Auch dort hatte sich ein leichter Dunst gebildet, weshalb die Sicht nicht perfekt war. Links im Bild ist die Piazza del Plebiscito zu erkennen, auf der wir noch vor einer Stunde unterwegs waren. Die runde Kuppel rechts des Platzes gehört zur Basilica di San Francesco di Paola. Links vom Platz befindet sich der angesprochene Palazzo Reale.
Noch einige Zeit ließ ich den Blick herumschweifen. Dann wollte ich mir auch die Festung nochmal genauer angucken. Anschließend mussten wir uns langsam auf den Rückweg machen. Für diese Aussicht hatte sich der Eintritt auf jeden Fall gelohnt. Inzwischen war es 16:30 Uhr, und so mussten wir nun zurück zum Bahnhof, um unseren Zug nach Rom nicht zu verpassen. Im Gegensatz zum Hinweg entschieden wir uns für den Rückweg gegen die Standseilbahn. Für den Weg zum Bahnhof wäre das ein zu großer Umweg gewesen. Stattdessen ging es ein wenig durch die Straßen zu einer nahegelegenen Metro-Station. Diese sollte uns direkt zum Bahnhof bringen, wodurch wir uns das unnötige Umsteigen sparen konnten. Nach einiger Zeit kam auch eine Metro, die völlig überfüllt war. So ging es im Schneckentempo mit einer Menge anderer schwitzender Menschen auf engstem Raum in Richtung Bahnhof. Die Metro musste vom Castel Sant’Elmo bis zum Bahnhof einen riesigen Höhenunterschied ausgleichen. Daher ging es in endlosen Schleifen und Kurven den Berg herunter. In der Kombination mit relativ alten Fahrzeugen und geöffneten Fenster führte das zu einem ohrenbetäubenden Lärm, bei dem man sein eigenes Wort nicht mehr verstand. Daher war ich froh, als der Zug nach einer gefühlten Ewigkeit in die Haltestelle Garibaldi einlief und ich dem Ganzen entfliehen konnte. Schnell ging es von der Metro-Station in den Bahnhof selbst.
Die Rückfahrt verlief relativ ereignisarm. Erfreulicherweise hatten wir während der gesamten Fahrt ein komplettes Zugabteil für uns, wodurch wir uns nochmal mehr ausbreiten konnten und kurzerhand zwei Vierer-Sitze einnahmen. Mit einem Zug der gleichen Baureihe, wie bereits auf der Hinfahrt, zogen wir so mit Hochgeschwindigkeit durch die Landschaft und liefen pünktlich etwas über eine Stunde später im Bahnhof von Rom ein. Wirklich ein sehr angenehmes und vorteilhaftes Beförderungsmittel in Italien. Würde das Zugfahren in Deutschland so reibungslos und schnell funktionieren, würden sicherlich auch in Deutschland noch mehr Leute die Alternative der Bahn freiwillig nutzen. Beim aktuellen Zustand der DB macht das aber wirklich keinen Spaß…
Nachdem wir wieder in Rom angekommen waren, ging es kurz zurück ins Hotel. Es wurde sich schnell frisch gemacht und dann ging es etwas Essen. Damit sollte der Tag allerdings noch nicht beendet sein. Da der Abend noch nicht sehr weit fortgeschritten war, wollten wir uns Rom noch einmal bei Nacht angucken. Diesmal wollten wir den Fokus auf den Petersdom, die Engelsburg und das Pantheon legen. Daher ging es mit der Metro zum Petersdom. Dort wurde sich ein wenig umgeguckt und die abendliche Ruhe auf dem Petersplatz genossen. Danach ging es zu Fuß durch die Innenstadt zur Piazza Navona und dem nahegelegenen Pantheon.
Über den Tiber hinweg fällt der Blick auf eine beleuchtete Brücke und den sich dahinter erhebenden Petersdom. Von hier aus stehen einige Häuser im Sichtfeld, weshalb nur die Kuppel des riesigen Gebäudes zu sehen ist. Die Spiegelung im Wasser wurde durch den leichten Wind leider etwas verzerrt.
Auch die Engelsburg wird nachts schön angestrahlt und hebt sich so von der sonst dunklen Stadt ab.
Ein sternenklarer Himmel sorgte für eine wunderschöne blaue Stunde. Auch ein besonders heller Stern war trotz des vielen Lichts rund um den Petersdom am Himmel zu sehen. Auf der breiten Straße war es indes gar nicht so einfach eine Stelle zu finden, an der nicht direkt Passanten ins Bild liefen, während man versuchte den Dom abzulichten.
Auch der Petersdom ist mit nächtlicher Beleuchtung eine imposante Erscheinung. Zudem ist es nachts rund um den Petersdom deutlich ruhiger und so kann man auf dem gesamten Platz viel entspannter Bilder schießen. Ich setzte mich aber auch einige Zeit einfach an den Rand des Platzes und genoss den Anblick des Doms.
Auch am heutigen Abend schaffte es wieder einer der drei Brunnen auf der Piazza Navona ins Bild. Eigentlich war der Platz gar nicht unser Hauptziel des Abends gewesen. Allerdings musste man den Platz ohnehin überqueren, um vom Petersdom zum Pantheon zu gelangen und so genossen wir erneut den Anblick der drei beleuchteten Brunnen.
Auch das Pantheon sollte nicht ausgelassen werden. Dabei handelt es sich um eine sehr alte religiöse Kultstätte in Rom. Die Besonderheit des Pantheons ist die größte unbewährte Betonkuppel der Welt. Allerdings waren uns auf dem Platz vor dem Gebäude zu viele Menschen unterwegs, weshalb wir dort nicht lange verweilten.
Das Pantheon stellte das Ende unserer nächtlichen Tour durch Rom dar. Da wir nun relativ weit weg von der nächsten Metro-Station waren, mussten wir uns eine andere Möglichkeit suchen, um zum Hotel zurück zu kommen. Denn den ganzen Weg zurück zur Metro-Station laufen, wollten wir auch nicht. Daher suchten wir uns die nächste Bushaltestelle. Online-Fahrplänen von Bussen bei der ATAC wollte ich nun wirklich nicht vertrauen und so guckte ich lieber auf die ausgehängten Fahrpläne an der Haltestelle. Dort fanden wir einen Bus, der uns zum Bahnhof bringen sollte. Dieser kam erstaunlicherweise auch pünktlich und beförderte uns direkt zum Termini. Von dort sollte es wie gewohnt die zwei Stationen mit der Straßenbahn zurück zum Hotel gehen. Doch da machte uns die ATAC einen Strich durch die Rechnung. Denn die nächsten 20 Minuten kam da erstmal gar nichts auf der Straßenbahn. Uns wurde das irgendwann zu blöd und so liefen wir die Strecke vom Bahnhof zum Hotel zu Fuß. Wer weiß, wann da das nächste Mal etwas gekommen wäre. Nun war ich aber auch wirklich erschöpft vom langen Tag. Daher war ich glücklich, als ich endlich ins Bett fallen konnte. Morgen steht ein letzter Tag Rom auf dem Programm. Dort sollten letzte Lücken im Netz geschlossen werden und ich würde mich einfach ein bisschen durch Rom treiben lassen. Darüber gibt es mehr im nächsten Teil von “Alle Wege führen nach Rom” zu erfahren.