Der erste Halt der zweiwöchigen Reise liegt in Nürnberg. Genau dort verbrachte ich gut 1,5 Tage und bereiste dabei das gesamte im Betrieb stehende Netz. Für mich waren dabei alle Wagen neu, war ich doch vorher noch nie in Nürnberg gewesen, vor allem aber die neuen Avenios waren für mich von großem Interesse. Und so sollte sich mir mit gleich vier verschiedenen Wagentypen eine große Abwechslung bieten.
Prolog
Nachdem ich den schulischen Teil meines Lebens erfolgreich abgeschlossen hatte, bot sich mir eine Menge Zeit, bis es in den nächste Lebensabschnitt weitergehen sollte. Diese Zeit sollte natürlich dafür genutzt werden, zu reisen und weitere Teile Europas zu entdecken. Also holte ich einfach mal eine Karte raus und schaute nach Zielen, die mich interessierten. Für mich sollte dies die erste Reise ohne weitere Reisebegleitung sein. Dies bedeutete auch, dass nun mein eigenes Geld dran glauben musste. Und so wurde der skandinavische Teil der Landkarte direkt mal von der Karte entfernt. Bis auf in Norwegen war ich dort bei allen Betrieben ohnehin in den letzten Jahre gewesen und Norwegen war dann doch mindestens eine Preisklasse zu hoch. Also wurde der Blick auf Mitteleuropa gelegt. So richtig Lust auf Fliegen hatte ich auch nicht. Daher konzentrierte ich mich schnell auf Nachbarländer von Deutschland.
Mein Blick fiel dabei sehr schnell auf Österreich. Dort war ich bisher nur bei der Wiener Straßenbahn und diversen Schmalspurbahnen aktiv gewesen. Die drei Straßenbahnbetriebe von Innsbruck, Graz und Linz stellten ein Loch in meiner Straßenbahnlandkarte dar. In Graz wollte ich unbedingt noch die letzten GT8 im Planbetrieb erleben. Diese werden bald von den neu bei Alstom bestellten Niederflurwagen ersetzt und verschwinden dann aus dem Planbetrieb. So bot sich mir in diesem Jahr eine der letzten Chancen, die Wagen noch zu erleben. Auch Innsbruck stand vor allem wegen seiner Vielfalt an Motiven auf meinem Zettel. Damit verbunden, sollten auch die Straßenbahn von Linz direkt mit besucht werden und so Österreich in Punkto Straßenbahnbetriebe vervollständigt werden. Da traf es sich gut, dass mir auch in Bayern mit Nürnberg und Augsburg noch zwei Betriebe fehlten. In Nürnberg herrscht aufgrund der neuen Avenios im Moment eine große Wagenvielfalt und in Augsburg sollte Abschied von den GT6M genommen werden, bevor diese nach Zagreb abgegeben werden würden. Um nach Österreich zu gelangen, musste ich sowieso durch Bayern und so wurden direkt noch Stopps in Nürnberg, Augsburg und München eingeplant. Nach München zog mich zwar akut nichts, aber auch dort waren seit meinem letzten Besuch wieder drei neue und mir unbekannte Niederflurserien in Betrieb genommen worden.
Und so setzte sich langsam aber sicher eine 12-tägige Reise zusammen. Den ersten Tag sollte es von Braunschweig nach Nürnberg gehen. Nach etwas mehr als zwei halben Tagen dort ginge es dann für zwei Übernachtungen nach Augsburg. Danach wurde München angefahren. Da dort die Hotelpreise bekanntermaßen enorm hoch sind, wurde auch in der Landeshauptstadt nur eine Nacht gebucht, bevor es nach Österreich weitergehen sollte. Die erste Station in Österreich war Innsbruck. Dort wollte ich mir genügend Zeit lassen, um den schönen abwechslungsreichen Betrieb kennenzulernen. So würden dort drei Nächte verbracht werden. Dann ginge es für weitere drei Nächte nach Graz und zum Abschluss für zwei Nächte nach Linz. Von dort würde es in einem tagesfüllenden Unternehmen zurück nach Braunschweig gehen. Soweit erstmal zur groben Planung. Jetzt kam noch die Frage auf, welches Fortbewegungsmittel gewählt werden sollte. Schnell wurde das Auto ausgeschlossen. Eine so weite Strecke alleine zu fahren, war jetzt nicht gerade mein Traum. Zudem bietet sich bei einer reinen Städtereise der Zug sowieso an. Da die Reise weit im Voraus geplant wurde, waren die Tickets zudem unschlagbar günstig. So wurden alle Verbindungen gebucht, abgesehen von der Reise zwischen Nürnberg-Augsburg und Augsburg-München. Dort nutzte ich sowieso nur den Nahverkehr, weshalb ich dafür mein für diesen Monat erworbenes 49-Euro-Ticket nutzte, welches mir auch bei den drei deutschen Betrieben direkt als Ticket dienen sollte. Was davon am Ende wirklich nach Plan umgesetzt werden konnte, wird in den einzelnen Berichten ersichtlich werden.
Und so startete ich Mitte Juni einfach rein in meine erste eigene Reise.
Montag, 12. Juni 2023: Anreise und historische Stadtrundfahrt
Um 07:10 Uhr sollte der IC von Braunschweig nach Halle starten. Dementsprechend früh ging es aus dem Bett. So richtig lebensfähig war ich um 5 Uhr morgens zwar noch nicht, es reichte aber, um sich einen Kaffee zu machen, das Gepäck zu schnappen und zum Bahnhof zu fahren. Genau genommen wurde ich gefahren, wodurch sich das Problem nicht bot, das Auto irgendwie los zu werden. Und so war ich bereits um 6:30 Uhr am Bahnhof und konnte mir noch gemütlich etwas zu essen kaufen, bevor es zum Bahnsteig ging. Dort angekommen wartete ich gespannt, ob der Zug denn pünktlich kommen würde. Dies war glücklicherweise der Fall. Bei dem IC handelte es sich um einen Doppelstock-IC, in Fachkreisen besser bekannt als Teppich-RE. Denn bis auf den ausgelegten Teppich unterscheidet die Wagen von Innen wenig von den Wagen der typischen Nahverkehrszüge. Und so besteht der einzige Unterschied zwischen den beiden Zugtypen einzig in den reduzierten Halten und natürlich in dem deutlich höheren Preis. Für mich war es durchaus von Vorteil, dass der Zug pünktlich in den Bahnhof rollte, denn in Halle hatte ich nur 10 Minuten Umsteigezeit zwischen dem IC und dem ICE, der mich nach Nürnberg bringen sollte. Durch Recherche in der DB-App hatte ich bereits herausgefunden, dass der ICE direkt auf dem Nebengleis abfahren sollte. Nur war mir nicht klar, ob es sich dabei um das Gleis handelte, welches sich am Bahnsteig gegenüber befand, oder ob ich noch die Unterführung benutzen musste. Da der Zug sich auf dem Weg ein wenig Verspätung erarbeitete, schmolzen meine zehn Minuten Umsteigezeit auf magere drei Minuten. In Halle angekommen stellte ich mit Erleichterung fest, dass ich wirklich nur die Bahnsteigseite wechseln musste. So musste ich lediglich ein paar Schritte zum Umsteigen gehen. Und wie man das von der DB kennt, trudelte der ICE auch mit einigen Minuten Verspätung in den Bahnhof ein. Und so konnte der Urlaub zumindest ohne große Zwischenfälle starten. Nachdem ich im ICE einen Platz gefunden hatte, ließ ich die Landschaft an mir vorbeiziehen und vertrieb mir die Zeit mit Youtube. Denn erstaunlicherweise funktionierte das Internet im ICE ohne Probleme. Nach etwas weniger als drei Stunden war Nürnberg erreicht. Ich hatte mich für ein Hotel relativ weit außerhalb von Nürnberg entschieden, bei dem sich aber direkt eine U-Bahn Station befand. Der Plan war es also, das Gepäck schon mal im Hotel abzugeben und dann das Netz von Nürnberg unsicher zu machen. Bevor ich das aber tun konnte, stand noch ein anderer Punkt auf der Liste. Bei Recherchen hatte ich herausgefunden, dass im Sommer jeden Montag eine Stadtrundfahrt mit einem historischen Wagen stattfinden sollte. Da der Wagen aber nur eine Runde drehen sollte und er sich bei meiner Ankunft bereits längere Zeit auf dieser Route befand, war Eile geboten. Und so fuhr ich mit der nächsten Bahn zum einzigen übrig gebliebenen Punkt, der zu dieser Zeit richtig im Licht sein sollte. An der Haltestelle ausgestiegen, musste ich noch eine kleine Steigung mit Koffer im Schlepptau hinauflaufen. Da ich nicht wusste, wann der Wagen an der Stelle sein sollte, wurde der Weg so schnell wie möglich hinter sich gebracht. Ich hatte lediglich Eckdaten der Tour gegeben. Das Tempo zahlte sich dann auch aus, denn nur knapp drei Minuten nach meiner Ankunft kam der Wagen schon angefahren.
Der MAN GT6 305 bedient als Stadtrundfahrt die Linie 13. Gerade noch so konnte ich die Stelle erreichen, an der der Wagen im richtigen Licht angefahren kam.
Das war dann auch schon das einzige Bild, welches mir von dem Wagen gelingen sollte. Die Stadtrundfahrt fand an der nächsten Station ihr Ende und der Wagen verschwand in Richtung Depot.
Bevor es aber jetzt richtig mit inhaltlichem Programm losgeht, möchte ich an dieser Stelle den Wagenpark vorstellen, der in Nürnberg von einiger Abwechslung geprägt ist:
GT6N
Die älteste Niederflurgeneration stellen die 14 GT6N mit den Nummern 1001 bis 1014 dar. Die Wagen wurden von 1995 bis 1996 allesamt von AEG an Nürnberg geliefert und kommen so schon knapp an die 30 Jahre heran. Von 2017 bis 2020 hat die gesamte Serie eine umfassende Modernisierung und Neulackierung erhalten, wodurch die Wagen trotz ihres stolzen Alters noch weiter im Dienst verbleiben sollen.
GT8N
Mit 26 Stück den größten Anteil der Nürnberger Straßenbahnflotte stellen die GT8N mit den Nummern 1101 bis 1126 dar. Die Wagen wurden in den Jahren 1999 und 2000 von der Firma Adtranz für Nürnberg gebaut und haben wie die GT6N ebenfalls eine Modernisierung erhalten. Die Umbaumaßnahmen wurden zwischen 2020 und 2023 an allen Wagen durchgeführt und sorgen dafür, dass die Wagen wohl noch einige Zeit das Nürnberger Stadtbild prägen. Im Zuge dessen haben die Wagen auch den neuen roten Anstrich erhalten, den auch die neuen Avenios tragen.
Variobahn (GTV6)
Relativ unauffällig im normalen Betrieb sind die 8 Variobahnen vom Hersteller Stadler. Die Fahrzeuge mit den Nummern 1201 bis 1208 wurden zwischen 2007 und 2009 in Betrieb genommen.
Avenio (GTA8)
Die neuesten Fahrzeuge sind die von Siemens gelieferten Avenios. Zum Zeitpunkt meines Besuches befanden sich erst 6 der Fahrzeuge in Betrieb, insgesamt werden es aber 26 Fahrzeuge mit den Nummern 2001 bis 2026. Der Beginn der Auslieferung begann 2021, die letzten Wagen sollen 2024 eintreffen. Ersetzt werden sollen dafür erstmal keine Fahrzeuge, die Wagen dienen dem Angebotsausbau.
Nach dem anfänglichen Stress konnte der Tag nun also entspannter fortgesetzt werden. Erstmal ging es jetzt aber wirklich zum Hotel. Dafür musste ich zum Plärrer, einer Straßenbahnstation mit U-Bahn Haltestelle, zurück und von dort aus zum Hotel fahren. Am Hotel konnte ich zwar nicht einchecken, was ich auch nicht erwartet hatte, dafür aber zumindest meinen Koffer abgeben. Nur noch mit Rucksack und Kamera ging es dann zurück zur U-Bahn und wieder zum Plärrer. Von dort wollte ich mich zuerst die Linie 4 herausarbeiten, die bis zum Nürnberger Flughafen führt.
So wirklich schön ist der Plärrer für wahr nicht. Eher gleicht der große Platz einer riesigen Betonwüste. Trotzdem sollte auch diese Konstruktion abgelichtet werden. Dazu eignete sich GT6N 1009 optimal, der als dreiteiliger Wagen gerade so vollständig zu sehen ist.
Auf der anderen Seite des Plärrers kommt direkt der nächste GT6N angefahren. Der 1014 ist ein Repräsentant der kürzesten Wagen in Nürnberg.
Für mich ging es jetzt erstmal weiter in Richtung Flughafen. Dafür stieg ich am Plärrer in die nächste Bahn ein und fuhr ein Stück weiter. Am Hauptmotiv von Nürnberg verließ ich die Bahn wieder, stellte aber fest, dass die Stelle mit der Burg im Hintergrund noch nicht im richtigen Licht war. So verschob ich die Umsetzung dieses Motives auf später, wenn ich von der Linie 4 wieder zurückkommen würde. Jetzt ging es zu Fuß ein Stück weiter zu der Haltestelle, an der ich vorhin für die Stadtrundfahrt ausgestiegen war. Hier trennen sich die Linien 4 und 6. Während die Linie 6 nach links abknickt, wo ich auch die Stadtrundfahrt abgelichtet hatte, geht die Linie 4 nach rechts weiter und viele Stationen an einer großen Straße entlang. Bevor ich der Linie aber folgen sollte, wurde erst an der Station Hallertor ein Bild geschossen.
Der neue Avenio 2002 kommt als Linie 6 leicht bergab herangefahren. Die links im Bild zu sehenden Häuser sind von der Form her durchaus skurril.
Bereits an der Endstation der Linie 4 angekommen, verlässt soeben GT6N 1010 die Endschleife. Hier ergibt sich die interessante Situation, dass die Wagen im Prinzip verkehrt herum durch die Schleife wenden. Dadurch kommt es bei der Ausfahrt aus der Schleife zu einer Kreuzung der beiden Gleise. Die gesamte Strecke bis zur Endstation verläuft in der Mitte einer vierspurigen Straße und ist dementsprechend nichtssagend. Je weiter die Linie aus der Stadt herausführt, desto mehr weichen die Häuserfassaden Gewerbegebieten. Allerdings wird es dadurch auch nicht gerade schöner. Einzig kurz vor der Endstation fährt die Straßenbahn ein wenig durchs Grüne, wobei es bei meinem Besuch eher braun war.
Ich entschied mich dazu, das kurze Stück durchs Grüne an der Straßenbahn entlang zu laufen. Kurz vor der Endstation verlief eine Brücke über die Straßenbahn. Ich hatte die Hoffnung, dass von dort ein Bild auf die Straßenbahn herunter möglich wäre. Einziges Problem war der Weg dorthin. Denn der Fußweg wurde nicht von Bäumen umgeben und so musste ich durch die extrem brennende Sonne bis zu dieser Brücke laufen. Zudem befand sich die nächste Station erst deutlich weiter in Richtung Stadt, wodurch ich nach dem Versuch des Bildes auch wieder zurück laufen musste. Aber was tut man nicht alles für sein Hobby.
Das erste Mal zeigt sich eine der wenigen Variobahnen im Bild. Diese Wagen sind nicht nur am wenigsten vertreten, sondern haben auch die schlechtesten Fahreigenschaften, weswegen der Wagentyp eher schwer anzutreffen war. Hier zeigt sich Wagen 1206 auf dem kurzen Grünstück vor der Endstation. Aber auch hier ist gut zu sehen, dass einem das Fotografieren nicht gerade einfach gemacht wird. Von links blockieren Bäume die Strecke und von rechts ist der Zaun im Weg, wodurch nur die steile Umsetzung des Motives übrig blieb.
Wieder zurück in der Stadt zeigt sich direkt der nächste der erst 2021 gelieferten Fahrzeuge. Wagen 2002 kehrt bereits von der Endschleife Am Wegtor zurück und ist auf dem Weg in Richtung Gibitzenhof. Die Linie 4 verkehrt in der Hauptverkehrszeit im 5-Minuten-Takt und war damit ein Garant für die volle Wagenvielfalt des Betriebes. Alle vier Wagentypen konnten auf der Linie angetroffen werden, die als einzige Linie nur am Rand der Stadt verkehrt und die wirkliche Innenstadt nicht erreicht.
Endlich war nun auch das Hauptmotiv des Betriebs im Licht. Vollwerbe-Variobahn 1204 zeigt sich vor der Altstadt von Nürnberg, die vor allem durch die auf einem Hügel befindliche Burg geprägt ist.
Jetzt das Motiv auch noch mit einem Wagen ohne Werbung. Auch Wagen 1005 zeigt sich ohne lästige Autos davor an gleicher Stelle.
Da das wichtigste Motiv nun abgearbeitet war, sollte es noch einmal zurückgehen. Jetzt sollte mit dem Ast der Linie 6 auch noch die andere nördliche Strecke abgearbeitet werden, die sowieso nur vier Stationen lang ist. Also ging es mit dem nächsten Kurs der Linie 6 die Strecke ein Stück heraus. An einer schönen Stelle sprang ich aus dem Wagen und es ging kurz in einen Laden hinein. Dort wurde sich mit einem lebenswichtigen Kaffee eingedeckt und dazu noch etwas Essbares erworben. So wurde die kurze Wartezeit für den nächsten Kurs aus der Stadt direkt sinnvoll überbrückt. Währenddessen erklärte ich einer Dame, dass sich die Haltestelle wirklich an der Position befand, an der sie stand, auch wenn dort kein Bahnsteig vorhanden war. Dann kam auch schon der Kurs, auf den ich wartete.
Avenio 2004 hat gerade noch so eine Autolücke gefunden. Gerne hätte ich auch noch den letzten Teil des Wagens im Licht gehabt, dies verhinderte aber ein von hinten heran fahrendes Auto, welches sich sonst vor der Bahn befunden hätte. Aber auch so zeigt sich der neue Wagen schön vor der Häuserfront.
Ein Stück weiter in Richtung Endschleife kommt der nächste Kurs der Linie 6 aus der Stadt angefahren. Jetzt hat es auch endlich der am häufigsten vertretene Wagentyp des Betriebs in mein Bild geschafft. Mit der typischen Bundeswehrwerbung erreicht 1106 gleich die Endstation Westfriedhof.
Auch ich habe die Endstation jetzt erreicht, an der sich immer noch GT8N 1106 befindet. Die Frau machte derweil keine Anstalten sich in den Wagen zu begeben und ging erst kurz vor Fahrtbeginn in den Innenraum. Da ich ebenfalls mit der Bahn fahren wollte, musste sie wohl oder übel mit aufs Bild. Bei den Temperaturen und der nicht aktiven Klimaanlage kann man es ihr aber auch nicht verübeln.
Für mich ging es jetzt zurück in Richtung des Plärrers. Da auch dieser Streckenabschnitt nicht sonderlich von Motiven geprägt war, wollte ich mein Glück noch einmal in der Nähe der Altstadt und bei der Umsetzung des Plärrers von der anderen Seite versuchen. Danach sollten direkt die paar Stationen der Linie 4 in die andere Richtung nach Gibitzenhof erkundet werden. Daher betrat jetzt auch ich die Bahn und ließ mich in die Innenstadt zurückbringen.
Für ein kurzes Stück fährt die Bahn direkt am Rand der Altstadt entlang. Dort gelang es mir, Wagen 1008 festzuhalten.
Die Stelle von der morgendlichen Stadtrundfahrt nun in die andere Richtung. Jetzt auch mal ein werbefreier GT8N mit Wagen 1115. Im Hintergrund sind die beiden Türme der Selbaduskirche zu erkennen. Das interessante an den Türmen ist, dass sie untypisch für eine Kirche nicht baugleich sind, sondern verschiedene Dachkonstruktionen besitzen.
Zurück am Plärrer ist nun die Perspektive in die andere Richtung im Licht, bei der einer der vielen runden Stadttürme im Hintergrund zu sehen ist. Davor verlässt Avenio 2002 die Haltestelle Plärrer. Die dunkelrot-weiße Lackierung sieht in der Sonne durchaus sehr edel aus und passt zu den neuen Wagen, die meines Erachtens optisch sehr gut gelungen sind.
Wagen 1120 ist gerade erst an der Station eingetroffen und ruht nun am Plärrer. Auch die älteren Generationen der Wagen haben einen neuen roten Anstrich bekommen. Zeitgleich dazu wurden sie auch modernisiert und bieten so trotz ihrer inzwischen 24 Jahre einen angenehmen Fahrgastkomfort.
Jetzt befinden wir uns auf dem anderen Ast der Linie 4. Dazu passend auch schon das einzige wirkliche Motiv der vier Stationen vom Abzweig bis zur Endstation. Zumindest das Gebäude des Gymnasiums bietet einen schönen Hintergrund und der Wagen 1009 zeigt sich mit seiner grünen Werbung in grüner Umgebung.
Inzwischen war es schon fast 16 Uhr und so musste ich mir überlegen, wo es heute noch hingehen sollte. Von mir auserkoren wurde die Linie 5, die auch am Depot vorbeiführt. Dafür musste es erstmal wieder zurück in die Innenstadt gehen. An der Haltestellte Christuskirche zweigt die Linie 5 aus dem Linienbündel aus und führt ein ganzes Stück bis zum Südfriedhof heraus. Ich würde mich also die ganze Strecke herausarbeiten und hier und da ein Bild machen.
An der Haltestelle Christuskirche zeigt sich mit 1101 der erste Wagen seiner Art vor eben jener Christuskirche. Um die Kirche herum führt eine kleine Zwischenschleife, die im Planverkehr aber nicht genutzt wird. 1101 stellte derweil einen Kurs der Linie 6 dar, weshalb ich den Wagen hier ablichten konnte. Erst der nächste Wagen sollte ein Kurs der Linie 5 sein, mit dem ich ein Stück die Strecke herausfahren wollte.
Ein paar Stationen die Linie 5 heraus gefahren, erreicht man die Haltestelle Frankenstraße. An der Haltestelle befindet sich nicht nur eine U-Bahn-Station, sondern auch der im Hintergrund zu sehende SUSE-Komplex. Die Software-Firma hatten sich bei der Konstruktion ihres Hauses sicherlich sehr viele Gedanken gemacht. Was dieses Gitter zwischen den einzelnen Häuserteilen zu suchen hat, erschließt sich mir trotzdem nicht. Mit Wagen 1101 zeigt sich wieder ein Vertreter der GT8N in meinem Bild, die die Linie fest in ihrer Hand haben.
Jetzt ging es wieder ein Stück weiter die Strecke heraus. Bei dem Blick aus dem Fenster wurde dieses Stück aber immer länger und länger. Denn so wirklich fotogen war die Umgebung der Strecke nicht. Auch die erhofften Einblicke ins Depot blieben verwehrt, da das Depot von der Strecke aus gar nicht zu sehen war und auch der Zugang dort hin eher schwierig war. Und so kam es, dass ich direkt bis zur Endstation durch fuhr. Die Schleife liegt eigentlich im Grünen und führt sogar durch ein kleines Stück Wald. Aber auch dort wollte mir keine Darstellung gelingen, bei dem etwas Grün im Bild war, weil das Innere der Schleife durch einen Parkplatz und ein Gebäude zugebaut war. Und so trat ich unverrichteter Dinge die Rückreise an. Aus der Bahn raus war mir zumindest ein Stück Strecke aufgefallen, welches entlang vieler Bäume führte. Dabei handelte es sich um den riesigen Südfriedhof, an der die Linie ein ganzes Stück entlang führt. Daher sprang ich noch einmal für ein Bild aus der Bahn und wartete auf den nächsten Kurs.
GT8N 1111 kommt die lange Gerade entlang auf mich zu gefahren. Links bauen sich die riesigen Bäume auf, die auf dem Gelände des Südfriedhofs wachsen.
Da ich diesen Kurs nicht mehr an der nächste Haltestelle erreichen konnte und sich auch kein Motiv an den nächsten Haltestellen auftun würde, müsste ich wohl oder übel noch einen weiteren Kurs abwarten, um wieder zurück in Richtung Innenstadt zu kommen. Somit hatte dieses Bild so einiges an Zeit in Anspruch genommen. Wirklich schlimm war das aber auch nicht, denn so richtig Stress hatte ich in Nürnberg nicht. Auch der nächste Tag würde noch für das Netz bleiben und ich hatte nun auch schon einige Teile abgearbeitet. Langsam neigte sich der Tag dem Ende entgegen und bei mir schlich sich ein Hauch von Demotivation ein. Und so sollte es jetzt nur noch zurück in die Innenstadt gehen. Dort würde sich über eine der Hauptverkehrsachsen zum Bahnhof durchgeschlagen werden. Von dort sollte es mit der U-Bahn dann zum Hotel gehen.
Wieder an der Haltestelle Christuskirche gibt es nun die Perspektive von der anderen Seite. Wagen 1118 erreicht gleich die Haltestelle Christuskirche, nachdem sich der Wagen die ganze Straße mit den bunten Häusern heruntergearbeitet hat.
Der Hauptachse der Straßenbahn durch die Innenstadt gefolgt, erreicht man den Aufseßplatz. Kurz davor gelang mir eine Aufnahme der seltenen Variobahnen. Hier ist es 1201, der gleich den Aufseßplatz erreichen wird. Der Shop rechts hat mir auf jeden Fall ein Schmunzeln verpasst, passt er doch eigentlich so gar nicht in das Bild der größtenteils aufgeräumten Innenstadt von Nürnberg. Der Laden suggeriert eher, man würde sich in einer Gegend befinden, in der es tatsächlich nötig sei, sich eine Waffe anzuschaffen.
Das letzte Bild des Tages entstand am Bahnhof. Im letzten Abendlicht zeigt sich 1122 vor dem imposanten Eingangsportal des Bahnhofs. So ganz perfekt steht das Licht für dieses Bild nicht. Was auf dem Bild aber nicht zu sehen ist, sind die mindestens 6 Versuche von mir, den Bahnhof im richtigen Licht von etwas weiter rechts abzulichten. Dafür benötigte es nur eine Gegenbahn. Problemfaktor waren aber die Massen an Autos, die dort immer vor der Ampel warteten und kurz vor der Bahn ankamen. So stand jedes Mal ein Haufen von Autos vor der Bahn, wenn diese kam. Irgendwann hatte mich das Ganze so sehr genervt, dass ich aufgab und es von dieser Stelle hier versuchte.
Jetzt galt es nur noch die Frage nach dem Essen zu klären. Eigentlich hatte ich vor gehabt, mir was in der Innenstadt zu suchen. Am Bahnhof sollte das ja nicht so schwierig sein. Je länger ich darüber aber nachgedacht hatte, desto weniger Lust hatte ich darauf. Auf dem Handy hatte ich aber einen Laden genau neben meinem Hotel gefunden, sodass ich dort nur schnell einen Salat kaufen würde und es mir dann auf dem Hotelzimmer gemütlich machen würde. Und so stieg ich in die passende U-Bahn am Bahnhof ein und fuhr zu meinem Hotel raus. Nach einem kurzen Abstecher zum Laden ging es so ins Hotel und der Tag wurde für beendet erklärt. Insgesamt war ich sehr zufrieden mit der Ausbeute und ich hatte ja auch noch morgen Zeit für das Netz. Da blieb mir aber gar nicht mehr so viel Netz, welches ich bereisen musste. Denn am Bahnhof hatte ich schon an diesem Abend gesehen, dass der Ast der Linie 8 vom Hauptbahnhof bis Erlenstegen in Umbauarbeiten war und so nicht betrieben wurde. Somit hatte sich mein noch zu bereisendes Netz von selbst verkleinert. Mein Plan bestand also für morgen in der Bereisung des restlichen Netzes und Umsetzung von ein paar Motiven, die noch auf meiner Liste standen. Danach sollte es dann mit dem Zug das kurze Stück nach Augsburg weiter gehen. Jetzt ging es aber erstmal Schlafen.
Dienstag, 13. Juni 2023: Ganz viele GT8N in Nürnberg
Der heutige Tag begann etwas später, als der vorherige. Heute galt es noch einmal die Straßenbahn von Nürnberg unsicher zu machen, bevor es am Nachmittag nach Augsburg weiter gehen sollte. In meinem Hotel hatte ich kein Frühstück dazu gebucht, weshalb ich nur kurz meine Sachen zurück in den Koffer schmiss und dann auscheckte. Mit Koffer und Rucksack ging es zur U-Bahn und mit einem der selbst-fahrenden U-Bahn-Wagen zum Hauptbahnhof. Dort angekommen, wurde sich erst einmal ein Schließfach gesucht, in welches ich meinen Koffer unterbringen konnte. Dann ging es zum nächsten Bäcker und es wurde sich um das Frühstück mit einem leckeren Kaffee und etwas Gebäck gekümmert. Da wie bereits erwähnt die Linie 8 nicht vollständig verkehrte, war mein Programm für heute relativ übersichtlich. Zuerst wollte ich mich am Bahnhof und in der Innenstadt ein wenig herumtreiben. Danach sollten die verbliebenen Linienäste der Linien 5, 6 und 8 abgearbeitet werden.
Durch den Bau an der Linie 8 ab der Station Hauptbahnhof enden in der Schleife auf dem Bahnhofsvorplatz mit den Linien 7 und 8 direkt zwei Linien. Dadurch war ein relativ hohes Verkehrsaufkommen in der Schleife und häufig drückte der eine Wagen den anderen aus der Station heraus. Hier kommt GT8N 1124 als Linie 8 in die Schleife gefahren.
Einige Minuten später ruht der Wagen noch immer an der Station auf dem Bahnhofsvorplatz. Viel Zeit bleibt dem Fahrer für seine Pause aber nicht mehr, denn von hinten nähert sich bereits der nächste Kurs der Linie 7, die ebenfalls in der Schleife endet. Daher fuhr Wagen 1124 auch wenige Sekunden nach diesem Bild aus der Station ab.
Und eine weitere Perspektive der Station mit dem steinernen Turm der alten Stadtmauer im Hintergrund. Morgens zeigt sich die Altstadt im perfekten Licht im Hintergrund der Haltestelle am Bahnhof. Hier ist es Wagen 1116 als Linie 5, der sich vor dem alten Gemäuer zeigt.
Jetzt hatte ich aber auch genug von der Station, die ich inzwischen aus jeder Position, die einigermaßen im Licht war, abgearbeitet hatte. Daher bewegte ich mich mit der nächste Bahn zur Hauptachse der Straßenbahn, die parallel zum Bahnhof quer durch die Stadt führt und am Ende in der Linie 6 zum Doku-Zentrum aufgeht. Genau diese Linie war insgesamt auch mein Ziel. Da das Licht aber gerade für die Innenstadtdurchfahrung perfekt stand, wurde sich noch ein wenig an diesem Streckenabschnitt aufgehalten, bevor es zum Doku-Zentrum heraus gehen sollte. Begonnen wurde mein kleiner Spaziergang an der Haltestelle Schweiggerstraße, von der ich mich in Richtung des Aufseßplatzes bewegen wollte. An der Schweiggerstraße kreuzen die Linien 7 und 8 die Hauptachse. Die Linie 7 führt vom Bahnhof kommend in Richtung Tristanstraße. Dort endet die Linie nach 7 Stationen auch schon wieder. Das kuriose an der Linie 7, die ich nicht wirklich dokumentieren konnte, ist, dass sich an der Haltestelle Tristanstraße nicht direkt eine Schleife befindet. Die Schleife befindet sich ein Stück weiter hinter einen kurzen Tunnel. Der Tunnel ist auch der Grund, weshalb schon an der Station Tristanstraße für den Fahrgastverkehr Schluss ist. Denn in dem Tunnel gibt es nicht ausreichend Schutzräume, weshalb ein Fahrgastverkehr durch das Bauwerk nicht möglich ist. Daher enden die Bahnen an der Tristanstraße, durchfahren den Tunnel und die Schleife und beginnen den Fahrgastverkehr dann wieder an der Tristanstraße.
Als Linie 6 ist Avenio 2010 auf dem Weg in Richtung Doku-Zentrum. Der Wagen ist einer von 4 Wagen des neuen Typs, die ich während meines Besuches ablichten konnte. Alle Avenios verkehrten auf den Linien 4 und 6/8. Hier befindet er sich gerade bei der Station Schweiggerstraße.
Ein Stück weiter in Richtung Aufseßplatz kommt mir der 1106 mit der Bundeswehrwerbung entgegen. Die Werbung scheint in jeder Stadt das gleiche Design zu besitzen, zumindest begegneten mir auch in anderen Städten schon Wagen mit dieser Werbung.
Inzwischen bin ich am Aufseßplatz angekommen. Wieder ist es einer der am häufigsten vertretenen GT8N 1110, der mein Bild schmückt und soeben die Station Aufseßplatz verlassen hat.
Gerade so noch an der Sonnenkante zeigt sich 1101 noch ein Stück weiter hinter dem Aufseßplatz. Auf jedem Bild ist die Christuskirche ein Stück näher gekommen, nun ist sie schon ganz nah und nur noch von einer bunten Häuserreihe verdeckt. Allerdings wird die Kirche selber von mir nicht erreicht, sondern es geht in die andere Richtung zurück.
Jetzt hatte ich meinen kleinen Spaziergang entlang der Hauptachse beendet und wollte mich nun dem Linienast der Linie 6 in Richtung Doku-Zentrum widmen. Dafür ging es zurück zum Aufseßplatz und mit dem nächsten Kurs der Linie 6 in Doku-Zentrum los. Auf der Karte hatte ich schon das Depot der historischen Fahrzeuge entdeckt. Dort wollte ich mich ein wenig herum treiben und gucken, ob es vielleicht einen der historischen Wagen zu sehen gäbe. Und so ging es bis zur Station Peterskirche, an der sich das Depot befindet. Dort angekommen, stellte ich fest, dass auch die Sankt Peterskirche, die der Haltestelle ihren Namen gegeben hat, ein durchaus ansehnliches Motiv darstellte. So hatte es sich gleich doppelt gelohnt hier auszusteigen. Um die Kirche umzusetzen flüchtete ich in den kühlen Schatten und wartete auf den nächsten Kurs der Linie 6. Zuerst kam aber etwas anderes die Strecke entlang gefahren. Einer der GT6N, die auf dieser Linie gar nicht fuhren, kam mir als Fahrschule entgegen. Anders als die Planverkehrswagen bog der Wagen an der Kreuzung auf die Betriebsstrecke nach rechts ab und verschwand. Dass dies nicht die letzte Begegnung mit diesem Wagen gewesen sein sollte, war mir zu diesem Zeitpunkt noch nicht klar. Kurz danach kam dann der Planwagen. Dem neuen Avenio fuhren allerdings Autos davor, sodass mir nur eine sehr frühe Aufnahme gelang. Mit dem Bild wollte ich mich nicht zufrieden geben und so musste es mal wieder einer der GT8N mit dem nächsten Kurs tun.
GT8N 1124 zeigt sich vor der imposanten Peterskirche. Dieses Mal waren auch keine Autos im Bild und so genügte die Aufnahme meinen Anforderungen.
Jetzt ging es auf Erkundung zum Depot, welches sich nur ein paar Meter neben der Kreuzung befand. Dort war aber nichts zu sehen und so war ich schon fast dabei weiter zu gehen, doch dann kam die Fahrschule aus genau der Richtung, in die ich gehen wollte. Der Wagen musste die Betriebsstrecke als Schleife genutzt haben. An sich war das nichts Besonderes, doch dann begann der Wagen plötzlich rückwärts quer über die Straße in das historische Depot zu fahren. Dieses Spektakel wollte ich mir dann doch angucken und so stellte ich mich in den Schatten und schaute dabei zu, wie der Wagen langsam aber doch sehr sicher in das Depot verfrachtet wurde. Danach ging es für mich zu Fuß weiter die Strecke entlang. Doch so wirklich Motive wollten mir hier nicht ins Auge springen und so wartete ich ein paar Stationen weiter einfach auf die nächste Bahn und ließ mich fast bis zum Doku- Zentrum bringen. Eine Station vorher stieg ich aus und lief die letzte Station. Dort fährt die Straßenbahn auf einem Grünstreifen parallel zur Straßenbahn bis zur Endstation. Genau genommen war das im Moment mehr ein Gelbstreifen.
Avenio 2005 hat gerade die Endstation verlassen und fährt nun als Linie 6 weiter, nachdem der Wagen bis zur Station Doku-Zentrum als Linie 8 verkehrte.
Nur eine Station nach dem Doku-Zentrum fährt die Straßenbahn wieder durch relativ viel Grün. Jetzt hatte es der eben schon zwei Mal erwähnte Fahrschulwagen endlich in mein Bild geschafft. GT6N 1001 ist der erste Wagen seiner Art und wird hier per Fahrschule kreuz und quer durchs gesamte Netz gejagt.
Die Umgebung mutet nun schon wieder mehr nach Innenstadt an. Dafür musste ich nur zwei Stationen weiter der Linie 8 folgen. An der Station Platz der Opfer des Faschismus kann ich den Vollwerbewagen 1109 vor einer sehr ansehnlichen Häuserfassade festhalten.
Variobahn 1201 schmückt mein Bild. Der Wagen passt gerade so in den Sonnenspot zwischen den vielen Baumschatten.
Auch das letzte Stück der Linie 8 bis zur Linie 7 wurde von mir zu Fuß abgelaufen. Am Abzweig angekommen, wollte ich mir kurz den Tunnel angucken, von dem ich schon berichtet habe. Da das Bauwerk sich aber im kompletten Gegenlicht befand, konnte die nicht übliche Situation von mir leider nicht mit einem Bild festgehalten werden. Dafür galt es für mich die nächste Kirche abzulichten.
Avenio 2010 kommt die leichte Steigung herauf gefahren. Die Kirche ist am linken Bildrand schon leicht zu erahnen, soll aber gleich das Hauptmotiv darstellen.
Leider nicht mehr im komplett richtigen Licht kommt 1125 angefahren. Zumindest die Kirche erstrahlt schön in der Sonne. Der Wagen ist einer von zwei Kursen, der die kurze Linie 7 vom Bahnhof bis zum Tunnel bedient. Die Endstation befindet sich bereits eine Station nach dieser Station.
Als letzter Programmpunkt für Nürnberg stand die Linie 5 zum Tiergarten auf dem Programm. Dafür ging es zurück zum Hauptbahnhof und mit der nächsten 5 in Richtung Tiergarten. So richtig von Motiven geprägt war die Linie aber nicht und so blieb ich erstmal sitzen und zwar so lange, bis ich plötzlich schon an der Endstation angekommen war. Die Schleife befindet sich im Grünen und so wollte ich hier versuchen, wieder etwas Grün ins Bild zu bekommen.
Die Endhaltestelle befindet sich in Mitten eines kleinen Waldstückes und ist zweigleisig ausgebaut. Der Planverkehr nutzt nur das rechte der beiden Gleise, denn am linken Gleis befindet sich nicht einmal ein Bahnsteig. Trotzdem ist das Gleis auf diesem Bild belegt und zwar erneut von dem Fahrschulwagen 1001, der es einmal quer durchs Netz wieder geschafft hat, in mein Bild zu gelangen. Links im Bild zu sehen ist der GT8N 1110, der mich zuverlässig vom Bahnhof direkt zur Endstation Tiergarten gebracht hat.
Einen richtigen Weg entlang der Gleise gibt es nicht durch das kleine Waldstück. Da ich aber unbedingt ein Bild mit viel Grün schießen wollte, schlug ich mich ein wenig quer durchs Unterholz und passierte etwas illegal die Schienen. Und so stand ich zwischen einem Baum und den Schienen und wartete, bis 1103 in die Schleife einfuhr und sich so in mein Bild bewegte.
Nach dem Bild wollte ich eigentlich nur noch zurück in die Innenstadt und ein paar Fahrzeugbilder abarbeiten, bevor es für mich in den Zug nach Augsburg gehen sollte. Da der 1103 aber weg sein würde, bevor ich die Endstation auf der anderen Seite der Schleife wieder erreichen würde, versuchte ich die Bahn noch an der Station vor der Endhaltestelle zu bekommen. Dafür überquerte ich wieder die Bahnschienen und nutze ein paar Wege quer durch den Wald. Doch kurz bevor ich die Haltestelle erreichte, fuhr die Bahn an mir vorbei. Und so musste ich auf den nächsten Kurs warten. Da der Wagen vorher noch aus der Stadt kommen musste, konnte ich direkt noch ein Bild an der Haltestelle schießen, bevor ich auf der Rückfahrt einsteigen würde.
Der nächste GT8N mit 1118 schmückt mein Bild. Ich kannte die Wagen schon aus München, wo sie bei der Wagenvielfalt aber wenig auffallen. Bei der großen Menge in Nürnberg sind die Wagen aber doch sehr präsent und stemmen den Großteil des Verkehrs.
Zurück am Hauptbahnhof angekommen, suchte ich mir über das Handy die geeignete Stelle, um noch ein paar Fahrzeugbilder zu schießen. Nachdem ich Verkehrsdichte und Sonnenstand mit einbezogen hatte, entschied ich mich für die Linie 4 in Richtung Gibitzenhof. Nach einiger Wartezeit mit vielen Bildern wurde langsam der immer näher an die Strecke rückende Schatten zu einem Problem. Ich war aber sowieso so gut wie fertig und positionierte mich so nur noch ein paar hundert Meter weiter und wartete dort noch ein wenig ab. Da ich mich gerade in der Mittagszeit befand, wollte ich noch etwas Essen, bevor es zum Zug gehen sollte. Daher kam es mir sehr gelegen, dass sich an der Kreuzung an der ich stand, ein Dönerladen bestand. So wurde sich dort kurzerhand ein Döner gekauft, nach draußen gesetzt und bei jedem für mich interessanten Wagen eine kurze Essenspause eingelegt. um ein Foto zu schießen.
Das letzte Bild am ersten Spot beschert mir noch einmal eine Variobahn mit 1208. Der Schatten befindet sich schon fast exakt an der Gleiskante, weshalb ich mich nach dem Bild neu positionierte.
Die Innenstadt ist zu großen Teilen von Plattenbauten geprägt. So gibt auch diese Straße nicht sonderlich viel Anreiz für ein Foto, zumindest bringt aber der 1108 ein wenig Farbe ins Bild.
Auf genau diesen Wagen hatte ich noch gewartet, da ich noch einmal einen der neuen Avenios in meinem Bild haben wollte. 2002 ist als Kurs der Linie 4 auf der Strecke unterwegs, die in der Hauptverkehrszeit zu einem 5-Minuten-Takt verdichtet wird und so eine große Chance für alle Wagentypen liefert.
Das Bild war gleichzeitig auch mein Zeichen mich zum Bahnhof auf zu machen, denn mein Zug sollte bald fahren und so musste ich mich langsam in Richtung Bahnsteig begeben. Zuerst wollte ich noch ein Bild am Bahnhof verbessern, welches mir gestern nicht optimal gelungen war.
Das Abschiedsbild aus Nürnberg entstand am Bahnhof. Vor dem mächtigen Grand-Hotel biegt mit 1107 zum Betrieb passend einer der vielen GT8N ab. Der Wagen ist für wahr nicht der schönste, den Nürnberg zu bieten hatte, aufgrund von Zeitdruck musste es das aber tun.
Jetzt ging es in den Bahnhof. Zuerst musste ich mal meinen Koffer wiederfinden. Nachdem ich den Koffer aus dem Schließfach befreit hatte, ging es zum Bahnsteig, an dem mein Zug abfahren sollte. Ich hatte vorher eine Verbindung gefunden, die mich mit einem RB bis nach Treuchtlingen bringen sollte. Von da würde ich über einen Umstieg in Donauwörth nach Augsburg weiterfahren. Da gerade die Zeit des 49-Euro-Tickets war, konnte ich die regionalen Züge beliebig nutzen und mir so das Geld für eine andere Verbindung sparen, die auch nicht viel schneller gewesen wäre. Da ich mir bei dem Gleis relativ sicher war und ich auch nicht mehr sonderlich viel Zeit hatte, sparte ich mir einen weiteren Blick auf die Verbindung in der DB-App und betrat den Bahnsteig. Blöderweise standen dort dann plötzlich zwei Züge, die mit den typischen roten Doppelstock-Nahverkehrswagen auch noch exakt gleich aussahen. Irrtümlich dachte ich, dass ich gelesen hätte, ich müsste einen RE nehmen. Da auch noch beide Züge nach München fuhren, war die Verwirrung bei mir perfekt. Ich stieg in den am Gleis stehenden RE ein. Mit einer Abfahrtszeit von 15:36 Uhr hatte der RE im Vergleich zum RB nach München mit Abfahrtszeit 15:39 Uhr auch noch fast die exakt selbe Abfahrtszeit. Also fuhr ich mit dem RE los. Da ich dachte, im richtigen Zug zu sitzen, guckte ich erstmal nicht weiter auf den Fahrplan. Nach zwei Halten beschlich mich dann aber doch ein ungutes Gefühl. Denn die beiden Haltepunkte waren mir von den Namen völlig fremd. Da ich vorher den Fahrtverlauf meines Zuges studiert hatte, kannte ich eigentlich alle Zwischenhalte. Nach einem kurzen Blick in die DB-App wurde mir dann auch klar, warum ich die Halte nicht kannte und warum es auch gar keinen Halt des Zuges in Treutlingen gab. Ich saß im falschen Zug. Also nach einer alternativen Route nach Augsburg geguckt und schnell erarbeitet, dass ich in Regensburg aussteigen müsste. Von dort würde ich um 16:54 Uhr nach Ingolstadt kommen und dort den Zug nach Augsburg nehmen. Mein Zug sollte in Regensburg um 16:43 Uhr ankommen, also eigentlich genug Puffer, um den Zug zu wechseln. Bis kurz vor Regensburg war das auch gar kein Problem, doch dann trödelte der Zug ewig bei der Einfahrt in den Bahnhof herum, sodass ich genau um 16:53 Uhr aus dem Zug sprang und los rannte. In der Überführung konnte ich aber nur noch zugucken, wie mein Zug sich in Bewegung setzte und mir vor der Nase davon fuhr. Nachdem ich durch diese Verbindung schon eine Stunde länger gebraucht hätte, wurden es so durch eine Stunde Wartezeit in Regensburg direkt eine zwei Stunden spätere Ankunft in Augsburg und so begrub ich auch die letzten Hoffnungen noch ein paar Abendbilder in Augsburg zu machen. Eine Stunde später hatte ich kein Problem den Zug zu bekommen und zumindest der Umstieg in Ingolstadt lief auch reibungslos ab. Schon im Zug von Ingolstadt nach Augsburg guckte ich, wie ich am besten zu meinem Hotel kommen würde. Meine Unterkunft befand sich am Ende einer Straßenbahnlinie mit der Endhaltestelle Oberhausen Nord P+R. In meiner Müdigkeit und meinem Genervt sein merkte ich mir nur noch P+R. Es würde schließlich nicht so viele Endhaltestellen mit der Bezeichnung P+R geben. Da hatte ich auch Recht. So viele gab es nicht. Aber immerhin drei. So erarbeitete ich, dass ich meinen Zug schon eine Station vor dem Hauptbahnhof verlassen könnte, weil die Bahn dort direkt an die Linie anschließt, welche an meinem Hotel liegt. Doch dabei verwechselte ich die Endstationen Oberhausen Nord P+R und Friedberg West P+R. Mein Missgeschick fiel mir auf, als ich an der Endhaltestelle stand und kein Hotel weit und breit sah. Daher musste ich einmal quer durchs Netz fahren, um zu meinem Hotel zu kommen. Ich machte das Beste aus der Situation und betrieb zumindest Streckenkunde. Dies führte dazu, dass ich die Strecke von meinem Plan direkt streichen konnte, da sie nicht wirklich interessant war. Am Hotel angekommen schmiss ich meine Sachen aufs Zimmer und besuchte für mein Abendbrot die nahegelegene McDonnalds-Filiale, da ich wirklich keine Kraft mehr für eine große Essenssuche hatte. Erschöpft fiel ich dann kurz danach auch ins Bett und schloss den Tag mit gemischten Gefühlen ab. Im nächsten Teil von “Sommertour durch Bayern und Österreich” geht es dann mit einem kompletten Tag Augsburg weiter.