Himmelblau durch Oslo IV: Letzte Ziele von Kjelsås bis Ekebergparken

In aller Frühe geht es heute hinauf nach Kjelsås für einige schöne Morgenaufnahmen der SL79, anschließend steht ein dritter Besuch am Ekebergparken auf dem Programm, bevor die letzten Stunden des Oslobesuches noch einmal auf dem Fjord verbracht werden.


Sonntag, 28. Mai 2023

So sehr das Wetter gestern gegen Abend abgeschmiert war, so sehr sollte der Wetterbericht recht behalten was den heutigen Morgen anbelangte: Es war strahlend blauer Himmel über meinem Dachfenster. Die Luft so klar, wie man es in einem Skandinavien-Reiseführer erwarten würde. Da war schnell vergessen, dass der Zeiger der Uhr die sieben noch nicht passiert hatte. Mein Zimmer müsste ich erst um zwölf räumen, sodass ich noch alles auf dem Zimmer lies und so schnell wie unbeschwert in den neuen Morgen hinaustrat. Das Ziel: Kjelsås. Am Sonntagmorgen ist zwar mit einem Halbstundentakt nicht viel los, aber mit zwei Linien geht das ja schon wieder ganz gut und wenn auf beiden noch SL79 laufen und die Sonnenausfallquote bei null liegt, dann kann man sich das schon gefallen lassen 😉 Am Jernbanetorget musste erstmal der Narvesen für Kaffee und Stückchen herhalten, dann kam nach dem ersten Croissant auch schon der SL79 128 Richtung Kjelsås angefahren. In der ersten Reihe genoss ich meinen Kaffee und schaukelte dem Ziel entgegen. Einen ersten ernstzunehmenden Sonnenspot gab es am Birkelunden Park. Zumindest ein Nachschuss würde hier schon gehen stellte sich dann heraus, als ich beschlossen hatte eine Bahn zu überschlagen und den Rest des Kaffees am Rande des Parks schlürfte. Dank der Linie 18 war das hier mit dem Nachschuss kein Problem.


SL18 410 passiert den Park Birkelunden auf der Thorvald Meyers gate stadteinwärts.

Die Länge des Sonnenspots wäre für einen SL79 optimal gewesen, allerdings ließ sich die Perspektive für das andere Gleis nicht vernünftig wählen aufgrund des noch sehr seitlichen Lichts und der Bäume am Rand des Parks. Also ging es mit dem nächsten Kurs weiter. In dem morgendlich leeren SL79 107 blieb Zeit für einige Innenraumaufnahmen.


Blick ins Heck von SL79 107. Gut zu erkennen hier die durchgehende Sitzreihe hinter den beiden Einzeltüren. In den Fahrzeugen mit einseitiger Doppeltür findet diese Sitzbank keinen Platz.


Der Innenraum erinnerte mich doch ein wenig an unsere 81er in Braunschweig, auch wenn diese freilich sonst nicht viel gemein mit den SL79 haben. Aber Fenstereinteilung, die trapezförmige Dachauskleidung die sich im vollständig verkleideten Gelenkportal fortsetzt, die kaum verjüngten Fahrzeugenden bis hin zu der dämmrigen Neonröhrenbeleuchtung – das fühlte sich alles sehr nach 81er an…

An der Endstation angekommen, lief ich erstmal bis zum nächsten Sonnenspot zurück. Anschließend noch einmal zurück für das Endstationsbild und dann arbeitete ich mich Motiv für Motiv an der Strecke herunter, die nun im besten Licht lag. Der Takt war leider nicht richtig aufeinander abgestimmt, sodass die beiden Linien eher einen 10/20er Takt bildeten, als einen 15-Minuten-Takt. Das musste ich bei der Suche nach dem jeweils nächsten Motiv immer beachten, aber Eile kam nun wirklich nicht auf an diesem Morgen. Das lauschige Wohnviertel hier oben erwachte an diesem Sonntagmorgen erst nach und nach. Erste Hunde führten ihre Besitzer aus, kaum ein Auto war auf der Straße unterwegs. Gegen 10 rückten dann auch langsam die ersten Taktverdichter aus, da war ich schon unten in Storo angelangt und der morgendliche Ausflug damit fast beendet.


SL79 107 wartet in der Endschleife Kjelsås auf die Abfahrtszeit.


Zuvor war ich schon einmal zwei Stationen von der Endschliefe Kjelsås aus vorgelaufen, um SL79 128 vor der Haltestelle Grefsen stadion aufzunehmen.


Etwas schwierig ist hier einzig der ruhende Verkehr, ansonsten ist an diesem Sonntagmorgen kaum etwas los. Aber entweder ist es nicht verboten, oder es stört einfach niemanden, wenn man seine Camper und Anhänger einfach dauerhaft an der Straße parkt. Den Verkehr stören sie ja auch nicht, nur den Fotografen ein wenig 😀 Andererseits ist es natürlich auch fast schon wieder landestypisch… SL79 124 zwischen den Haltestellen Grefsen stadion und Grefsenplatået auf dem Weg in die Innenstadt.


Die gleiche Ecke mit etwas Tele und dem folgenden SL79 118

Hinter der Haltestelle Glads vei fällt die Strecke in einer großen S-Kurve mit der Haltestelle Doktor Smiths vei deutlich steiler hinab zur Zwischenschleie Disen. Hier endeten die Kurse während der rund zweijährigen Stilllegung zwischen 2002 und 2004. In der S-Kurve bieten sich einige hübsche Motive in beide Richtungen. Einige davon hatte ich schon vorgestern umgesetzt, ein Motiv für den Morgen hatte ich in der Kurve unmittelbar hinter der Haltestelle Glads vei aber noch auf dem Zettel.


Nach der eher sanften Streckenführung ab Kjelsås geht es hinter der Haltestelle Glads vei dann in einer steilen S-Kurve bergab nach Disen. Zwischen den Haltestellen Glads vei und Doktor Smiths vei rauscht SL79 102 zu Tal. Rechts befindet sich die anachronistische Konditorei, an der ich vorgestern vergeblich versucht hatte mit Karte zu zahlen.


Immer wieder erstaunlich, wie man in dieser Stadt oft nach nur wenigen Minuten Fahrzeit inmitten einer dörflichen Idylle zu stehen scheint. Blick von der Strecke zwischen den Haltestellen Doktor Smiths vei und Disen.


Ich bin nun die gesamte Strecke von Kjelsås aus hinabgelaufen. Im Hintergrund ist schon der Kreuzungspunkt Storo auf der Brücke über der T-Bane zu sehen. Mit Wind im Stehen war es doch noch kühl an diesem Morgen, sodass ich von meinem Sonnenbad auf der anderen Straßenseite jäh aufschreckte, als SL79 123 überraschend von links im Hintergrund vom Depot kommend auf die Strecke Richtung Kjelsås einbog. Allem Anschein nach ein erster Taktverdichter, denn ab dem späten Vormittag fahren die Linien dann auch am Sonntag wieder deutlich dichter. Ich schaffte es aber noch über die Straße zu eilen und zur Belohnung gab’s nicht nur das gewünschte Motiv zwischen Storo und Disen, sondern auch noch einen freundlichen Gruß des Fahrers.

Mit der Strecke nach Kjelsås war ich jetzt soweit sehr zufrieden. Blieb nur noch ein letzter Punkt an der Straßenbahn Oslo, den ich mir für den Fall von Sonnenschein noch auf der imaginären “Verbesserungsliste” notiert hatte: Zwei Motive am Ekebergparken. Also einmal zurück in die Innenstadt und mit der nächsten 13 hinauf zum Ekebergparken.

Manchmal ist es ja so, dass man ein Motiv erst beim zweiten oder dritten Blick an einer Stelle entdeckt, weshalb ich in den letzten Jahren bei so abwechslungsreichen Betrieben wie Oslo auch gern mehrere Tage verbringe. Ein solches Motiv entdeckte ich jetzt beim Aussteigen aus dem Ansaldo an der Haltestelle Ekebergparken: War da nicht ein Loch im Gebüsch oberhalb der talseitigen Haltestelle zu sehen. Geht da vielleicht was? Ich lief mal in den Park hinauf und suchte die Stelle unmittelbar oberhalb der Felswand, an der entlang die Strecke verläuft. Und tatsächlich ging da richtig gut was. Der erste Versuch gelang aber noch nicht zur vollständigen Zufriedenheit, da eine Gegenbahn ungünstig ins Motiv fuhr. Ich lief für den nächsten Kurs aber zunächst wieder an die Haltestelle hinab, um die dortige Einfahrtskurve in die Haltestelle – eines der beiden eigentlich angedachten Motive – erstmal sicher einzutüten. Für den nachfolgenden Ansaldo ging es noch einmal zwei Kurven weiter an der Strecke hinab, denn das neu entdeckte Motiv wollte ich unbedingt noch einmal mit einem SL79 ablichten, sodass ich den Ansaldo hier irgendwo verfeuern konnte. Im Anschluss klappte dann beim zweiten Versuch auch das neu entdeckte Top-Motiv zur vollen Zufriedenheit, sodass ich diese letzte Foto-Session an der Straßenbahn erfolgreich abschließen und zum Zimmerräumen wieder hinab nach Oslo fahren konnte.


SL79 123 nimmt die letzte Kurve der Langsamfahrstelle hinauf zur Haltestelle Ekebergparken. Seltsam – war der 123 nicht eben noch als Ausrücker nach Kjelsås hinaufgefahren? Da muss es ja einige interessante Ausrückfahrten für die Taktverdichter geben, wenn der jetzt auf die Linie 19 gewechselt ist.


Heute liegen eine DFDS-Fähre – vermutlich Oslo-Kopenhagen – und die MS Amera an den zentrumsnahen Terminals.


Der Blick auf den Oslofjord geht auch hinüber nach Hovedøya, wo ich mich gestern Abend herumgetrieben hatte. Heute ist das Wetter ungleich freundlicher und macht Lust auf eine weitere Fahrt über den Fjord.


Vor der neuen Skyline von Oslo kriecht SL95 142 die Steigung unterhalb des Ekebergparken hinauf. Mit dem Auto- und Radverkehr braucht es hier immer wieder einiges an Glück, wobei die Langsamfahrt der Straßenbahnen durchaus von Vorteil war.


Dann klappte auch der neu entdeckte Blick von oben auf die Haltestelle Ekebergparken mit SL79 124. Wohl nur temporär ist diese Ansicht durch einen kleinen Einschlag im Gebüsch derzeit möglich.

Jetzt war ich im Grunde durch mit dem was ich mir noch vorgenommen hatte. Es war Zeit, das Gepäck aus dem Zimmer wieder in den halböffentlichen Luggage-Room zu verräumen und aus dem Zimmer auszuchecken. Da das Programm an diesem Vormittag so reibungslos geklappt hatte, war jetzt noch ausgiebig Zeit für einen weitere Fährfahrt, auf die ich nach gestern Abend noch einmal richtig Lust bekommen hatte. In der Backstube an der Prinsens Gate besorgte ich ein bisschen was zu essen, schlenderte die Stortingsgata Richtung Theater hinunter und bog dort nach einem Kaffeestopp im Narvesen Richtung Aker Brygge ab.


Auf dem Weg nach Aker Brygge entstanden noch ein paar Aufnahmen an der Straßenbahn. SL95 143 nimmt die Steigung auf dem Wessels plass Richtung Richtung Prinsens gate.


Von der Stortingsgata erreicht SL79 123 hier den Wessels plass, unmittelbar an der Stelle, wo diese Fahrtrichtung früher in die Nedre Vollgate abbog. Der 123 entwickelte sich heute langsam zum Dauerbrenner. Aus meiner Sicht aber auch einer der schönsten SL79, mit der runden “DUEWAG-Front” und noch der alten Scheinwerfereinheit.


Gleiche Stelle aus etwas anderer Perspektive mit SL95 170 und dem Blick die Stortingsgata hinunter Richtung Theater.

Mit Kaffee und Snack bewaffnet erreichte ich wenig später kurz vor Ablegen die Oslofjord II auf der B2 nach Langøyene. Nachdem ich gestern die verzweigte Rundfahrt mit der B1 unternommen hatte, wollte ich nun auch einmal die Route der B1 erkunden, die auf etwas direkterem Weg und mit weniger Halten noch ein Stück weiter hinausfährt. Wie erwartet war die Fähre jetzt gut gefüllt auf einen sonnigen Sonntagmittag. Unzählige Ausflügler und Touristen machten sich auf den Weg, die kleinen Inseln im Oslofjord zu bevölkern. Ich fand aber noch einen Schattenplatz auf dem offenen Deck und trank in Ruhe Kaffee, bis sich die Fähre am weitest entfernten Punkt in Langøyene doch merklich geleert hatte. Im Gegensatz zur B2 fährt die B1 keinen Rundkurs, sondern von Aker Brygge mit lediglich zwei Halten in Hovedøya und Gressholmen direkt nach Langøyene und auf gleichem Weg wieder zurück. Da ich auf Hovedøya schon gestern gewesen war, beschloss ich, auf dem Rückweg einen Halt auf Gressholmen einzulegen und mich etwas umzusehen.


Mit der Oslofjord II lege ich von Aker Brygge Richtung Langøyene ab.


Die Elektrofähre gleitet ruhig wie gestern Abend über den Oslofjord, an Bord ist heute aber einiges mehr los am helllichten Tag bei diesem Kaiserwetter.


Der Freizeitverkehr auf dem Oslofjord ist schon beachtlich und immer wieder überholen kleine Bötchen in flotter Fahrt die Oslofjord II.


Dieser Segler scheint lieber den Außenborder zu nehmen, um zwischen den vielen kleinen Inseln und dem wilden Verkehr ein Stück weiter auf den Fjord hinaus zu manövrieren.


Auf der Rückfahrt lasse ich mich von der B2 auf Gressholmen aussetzen.


Kurz darauf kommt schon die zweite Fähre auf der B2 in Gegenrichtung nach Langøyene.


Ein kleiner Jachthafen, sonst gibt es nicht viel zu sehen auf Gressholmen.

Auf Gressholmen schien es mir weit weniger zu sehen zu geben, als gestern auf Hovedøya. Ein kleiner Jachthafen liegt vom Anleger der Fähre gesehen auf der anderen Seite der kleinen Insel. Ansonsten lädt ein gemütliches Café im Wald zum Verweilen ein, daran bestand aber gerade kein Bedarf. Also ließ ich mich anschließend noch eine knappe halbe Stunde auf einem Felsen unweit des Fähranlegers nieder, verspeiste einige Leckereien aus der Backstube und genoss dabe den Blick auf das wilde Treiben auf dem Oslofjord, konterkarierte von der Ruhe auf dieser kleinen Insel. Nach einer Stunde auf Gressholmen ließ ich mich dann wieder von der Oslofjord II abholen und schipperte zurück Richtung Aker Bygge.


Auch auf dem Rückweg wird wieder ein Halt in Hovedøya eingelegt. Beim manövrieren Richtung Anleger fällt der Blick hinüber zum Ekeberparken, wo gerade ein SL79 talwärts bremst.


Vor der Kulisse von Rathaus und Akershus kommt eine weitere Oslofjord von Aker Brygge entgegen.

Wieder an Land wollte ich eigentlich noch einen kleinen Schwenk über Akershus festning machen. Angesichts der Menschenmassen, die sich darauf zu bewegten, hatte ich dann aber doch keine Lust mehr. Muss schon anstrengend sein, wenn man sich zusammen mit allen anderen diese ganzen Reiseführer-Highlights ansehen muss – gut wenn man so ein abseitiges Hobby hat, bei dem man meist allein irgendwo an der Strecke steht 😀 Noch dazu oftmal in Vierteln, die von Touristen nur selten besucht werden…

Stattdessen schlenderte ich noch etwas ziellos durch die Innenstadt, entdeckte noch ein hübsches Motiv unweit der Haltestelle Tinghuset Richtung Stortorvet und verlegte mich anschließend noch auf einige Fahrzeugaufnahmen am Jernbanetorget. Dann war es auch bald Zeit die Sachen aus dem Hotel zu holen und sich von Oslo zu verabschieden.


Am Abzweig der Linie 19 von der Prinsens Gate hinab zum Rathaus ergab sich eine interessante Spiegelung an der kurzen Gleisverschlingung.


Richtig gut gefiel mir dann noch das Motiv zwischen den Haltestellen Tinghuset und Stortorvet. Da wartete ich gern noch einen SL79 ab, Zeit hatte ich eh noch genug. SL79 117 ist als Linie 19 unterwegs zum Stortorvet.

Um meine Schlüsselkarte beraubt, schlüpfte ich an der Citybox schnell mit durch, als andere Gäste die Schiebetüren ins Innere öffneten. Unbürokratisch verschaffte ich mir dann Einlass in den Lugagge-Room, was meine Vermutung über dessen Sicherheit unterstrich. Heute hatte ich meine Rücksack mit iPad und Wertsachen auch mitgenommen auf die Bootsfahrt – man will das Glück ja nicht herausfordern. Nur den Koffer mit, in der auch die Ersatzkamera war, hatte ich hiergelassen. Die ist aber lange abgeschrieben und ich schiele ohnehin auf einen Ersatz.
Ein letztes Abschiedsbild am Jernbanetorget, dann ging es in die Sentralsasjon.


Zum Abschied aus Oslo kam am Jernbanetorget noch einmal eines meiner Lieblingsfahrzeuge: Ein “runder” SL79 mit alten Lampen. Mit strahlend blauem Himmel verabschiedet mich Oslo nach vier Tagen, wie es mich begrüßt hatte. Glaube, viel mehr Glück mit dem Wetter kann man hier nicht haben…

In der Ruter-App löste ich noch schnell ein Anschlussticket an meine Wochenkarte zum Flughafen, womit ich dann deutlich günstiger wegkam, als auf der Hinfahrt. Der nächste Regioexpress Richtung Flughafen war schon gut gefüllt, ganz vorne im Stadler fand sich aber noch ein Plätzchen für die rund 20 Minuten Fahrt.
Am Flughafen lief alles vollkommen relaxed. Die Gepäckaufgabe lief skandinavientypisch vollkommen kontaktlos und ohne Wartezeit ab, sodass noch ausreichend Zeit blieb, für Kaffee und Stückchen am örtlichen Narvesen vorbeizuschauen. War hier am Flughafen zumindest vor der Sicherheit auch nicht teurer als überall sonst – sehr faire Sache! Dann blieb noch Zeit während des Kaffeetrinkens und auch hinter der Sicherheit – mit ebenfalls null Minuten Wartezeit – zu schauen, was die Eintracht gerade anstellte. Irgendwie war ich froh, dieses Spiel, wie meist zum Saisonfinale, aufgrund einer Reise nur im Ticker verfolgen zu können. Es stand Spitz auf Knopf: Eine Niederlage der Eintracht bei einem Sieg der Bielefelder und Braunschweig wäre nach einem Jahr wieder kurz vor der Drittklassigkeit. Braunschweig zog schon in der ersten Hälfte eine Gelb/Rote und verlor. Zum Glück fegte Mitaufsteiger Magdeburg die Arminen aus dem Stadion, sodass schlussendlich Bielefeld sich in der Relegation wiederfand. Der mit Abstand schlechteste Saisonendspurt, den die Eintracht seit langem hingelegt hatte und trotzdem die Klasse gehalten. Man muss auch mal Glück haben – im Fußball ist es da scheinbar wie mit dem Wetter in Oslo 😉


Eng getaktet erreicht die Boeing 737-800 das Gate in Oslo und legt schon eine halbe Stunde später wieder ab in Richtung BER.


Dort gab’s am T2 des BER wieder nur eine Treppe und einen kleinen Fußweg ins Gebäude. Dafür war das Gepäck wieder super schnell auf dem Band.

Pünktlich brachte mich die Boeing 737-800 der Norwegian wieder zum BER, wo die Koffer wieder sehr schnell auf dem Band landeten. Es folgte mal wieder eine Schwarzfahrt mit der Berliner S-Bahn: Ein Ticket hatte ich gelöst, aber natürlich wieder vergessen, dieses noch am Bahnsteig abzustempeln. An diese Berliner Unsitte, Einzelfahrscheine am Bahnsteig auszugeben, die man dann aber noch AM Bahnsteig zusätzlich entwerten muss, werde ich mich wohl nie gewöhnen… Das fällt einem dann natürlich immer erst nach Abfahrt auf und die einzige Möglichkeit, ohne  eine Bahn überschlagen zu müssen ist dann, während eines Haltes aus der S-Bahn zu hechten, schnell den Fahrschein zu entwerten und wieder rein zu hechten – macht man natürlich nicht mit Koffer, Rucksack und Kameratasche im Schlepp. Erst recht nicht hier draußen, wo das ikonische “Düü-Dii-Düü” aufgrund der wenigen Fahrgäste am Bahnsteig viel zu schnell erklingt… Naja, sei es drum – vielleicht lerne ich es ja irgendwann doch noch… 😀 Es ist ja wiedermal gut gegangen. Auto war auch noch da und brachte mich dank der fortgeschrittenen Stunde ohne Anzeichen von Stau zurück in die Löwenstadt.


Epilog

Absolut genial. Mehr müsste ich eigentlich nicht resümieren zu diesem Kurztrip nach Oslo. Ein paar Worte kommen trotzdem noch: Wie bislang eigentlich immer in den skandinavischen Städten, hat es mir auch in Oslo wunderbar gefallen und das nicht nur wegen des Wetters 😉 Das Herumtreiben dort ist einfach wahnsinnig unkompliziert und völlig stressbefreit. Der Straßenverkehr ist entspannt und der ÖPNV funktioniert niederschwellig und weitgehend störungsfrei.
Eine Sprachbarriere ist hier ja ohnehin nicht vorhanden, alle wechseln direkt auf fließendes Englisch oder starten gleich damit, wenn sie einen als Auswärtigen erkennen. Generell scheint hier eine gewisse Grundfreundlichkeit obligatorisch zu sein gegenüber anderen Menschen. Auch am Fotografieren hat sich in den vier Tagen niemand gestört, selbst unweit der Botschaften blieb ich trotz Polizeipräsenz unbehelligt – so macht es einfach Spaß! Und was den Straßenbahnbetrieb selbst angeht, so bin ich im Nachhinein sehr froh, diese Reise noch eingeschoben zu haben, als in Oslo kurzzeitig die volle Fahrzeugvielfalt vorherrschte. Dass gerade nirgends eine Baustelle war und alle Strecken liefen, kam als glücklicher Umstand noch hinzu.

Ein wenig wehmütig blickt man natürlich auch immer zurück, wenn eine Reise derart erfolgreich war, denn das Gefühl unbedingt wieder hin zu müssen, ist dann nicht so gegeben. Erst recht nicht, wenn in absehbarer Zeit nur noch SL18 durch die Straßen Oslos schleichen. Klar, der Stadt wegen würde ich bestimmt noch mal wieder kommen – viel habe ich ja nicht gesehen, da ich den Fokus voll auf die Straßenbahn gelegt habe. Aber da locken dann auch immer viele andere Ziele auf der Welt…
So wird dieser geniale Besuch in bester Erinnerung bleiben, aber wohl auf absehbare Zeit erstmal mein erster und letzter in der norwegischen Hauptstadt gewesen sein. Abgesehen vielleicht von einem Umstieg am Flughafen, denn es locken in diesem Land neben grandiosen Landschaften auch noch Trondheim und Bergen 😉

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