Alle Wegen führen nach Rom VII: Vom Petersdom ins Getümmel von Rom

Heute stand der Tagesplan schon größtenteils vor unserem Start in den Tag fest. Früh morgens sollte es zum Petersdom gehen. Von dort aus würden wir uns über die weiteren bekannten Sehenswürdigkeiten Roms zur Straßenbahn begeben. Dort stand heute der Ast der Linie 5 und 19 im Fokus. Auch die Porta Maggiore würde wieder einiges an Aufmerksamkeit erhalten. Abends sollte erneut Kulturprogramm den Tag abrunden. Treuer Begleiter über den ganzen Tag hinweg war dabei die Sonne.


Freitag, 12. April 2024: Vom Petersdom ins Getümmel von Rom

Bereits um 6:15 Uhr startete heute der Tag. Denn am Morgen stand ein Besuch im Petersdom auf dem Programm. Der riesige Dom im Herzen des kleinsten Landes der Welt, des Vatikanstaats, war allerdings nicht nur für uns ein beliebtes Besuchsziel. So war uns bekannt, dass man gut und gerne mal mehrere Stunden vor dem Gebäude anstand, bevor man ins Innere gelangte. Um das zu vermeiden, ging es so früh los, dass wir bereits um 7:30 Uhr am Petersdom ankommen sollten, wenn dieser für Besucher öffnete.
Somit starteten wir um 6:30 Uhr vom Hotel aus in Richtung Bahnhof. Von dort aus gelangten wir mit der Metro zu einer nahe des Vatikans gelegenen Metro-Station. Die Straßenbahn verkehrt in der Nähe des Vatikans zwar prinzipiell in Form der Linie 19 auch, dabei handelte es sich allerdings um einen der derzeit eingestellten Äste, weshalb die Metro die einzige Option darstellte.

Von der Station aus waren es ein paar hundert Meter bis zum Petersdom, an dem sich trotz unseres frühen Kommens schon eine Schlange gebildet hatte. Da wir etwas luftig geplant hatten, hatten wir noch knapp 20 Minuten, bis der Dom überhaupt öffnete. Schon in diesen 20 Minuten verlängerte sich die Schlange hinter uns enorm. Ich wollte mir lieber nicht vorstellen, wie lange wir hier gewartet hätten, wenn wir erst eine Stunde später angekommen wären. Pünktlich um 7:30 Uhr begannen die Security-Mitarbeiter mit ihrer Arbeit. Trotz dessen, dass wir relativ weit vorne standen, dauerte es eine halbe Stunde, bis wir uns durch die aufgebauten Zäune geschlängelt hatten und durch den Security-Check hindurch waren. Der Eintritt in die Kirche selbst ist frei, einzig der Besuch der Kuppel ist kostenpflichtig. Erstmal wollten wir uns aber im riesigen Kirchenschiff umschauen. Beim Betreten wurde man regelrecht erschlagen von der Vielzahl an Verzierungen und Figuren, die sich über die gesamten Wände, Decken und Säulen erstreckten. Auffällig war auch direkt, dass die einzelnen Verzierungen aus unterschiedlichen Epochen stammen. Daraus ergab sich trotzdem insgesamt ein stimmiges Bild, welches den Bau zu einem einzigen riesigen Kunstwerk macht. Das Gesamtbild war schon sehr eindrucksvoll und ich ließ die ganze Szenerie einfach auf mich wirken. Da wir mit die ersten im Petersdom waren, konnte man ohne Gedränge und Lärm in Ruhe alles erkunden und die einzelnen Teile des Gebäudes zumindest im Ansatz studieren. Neben den Bemalungen und Skulpturen befanden sich an den Wänden auch viele lateinische Sätze, die den katholischen Hintergrund der Kirche widerspiegeln. Für mich am Eindrucksvollsten war, wie detailreich hier gearbeitet wurde. Keine Ecke des riesigen Gebäudes wurde ausgelassen und alles passte irgendwie zusammen.

Mit sehr viel goldenem Glanz sind die Wände, Säulen und Decken des Petersdoms überzogen. Auch die wenigen Teile, die nicht mit Gold oder Bemalungen verziert sind, werden von detailliert ausgearbeiteten Figuren geschmückt.

Auch die vielen Kuppeln sind von unten betrachtet ein einziges Meisterwerk. Ganze Geschichten werden dort am künstlichen Himmel erzählt.

Nachdem wir uns ausgiebig umgesehen hatten, wollten wir nun hinauf zur Kuppel. Dafür wurde dann der angesprochene Eintritt verlangt. Mit 10 Euro pro Person hielt sich aber auch das im Rahmen. Für den Fahrstuhl hätten wir noch ein wenig mehr gezahlt, aber auch dieser hätte uns nur einen Teil des Weges nach oben befördert und wir waren fit genug, um den gesamten Weg die Treppen zu wählen. Zu Beginn ging es eine relativ breite und gut zu laufende Treppe hinauf, bis man von oben einen Blick ins Kirchenschiff werfen konnte. Danach ging es eine schon etwas engere Wendeltreppe weiter in die Höhe. Nach einiger Zeit hatten wir die Zwischenebene erreicht, auf der man wieder an die frische Luft gelangt, bevor es in die Hauptkuppel hinein das letzte Stück nach oben geht. Ich war ganz froh, dass es auf der offenen Ebene mal ein paar Meter nicht nach oben ging, denn dauerhaftes Stufen-Gehen wird auch irgendwann anstrengend. So legten viele Besucher auf der Ebene eine kurze Pause ein, bevor es in die Schlussetappe ging. Diese hatte dann das unangenehmste Stück des Aufstiegs zu bieten. Denn die Treppen befanden sich direkt am Rand der Kuppel, weshalb die Decke sich über den Stufen bog. Gerade für große Leute wie mich wird das zum Problem, denn so kann man nur noch schräg gebückt vorankommen. Nach einiger Zeit war auch diese Hürde genommen und es ging über eine sehr enge Wendeltreppe die letzten Meter die Kuppel hinauf. Dann endlich waren die 551 Stufen geschafft. Gerade für ältere Leute ist das Ganze auf jeden Fall nicht zu empfehlen. Für die Aussicht hatte es sich für mich aber auf jeden Fall gelohnt.

Der Blick von der Zwischenebene in das Kirchenschiff hinein, lenkt die Aufmerksamkeit auf den Hauptaltar.

Von der Kuppel aus fällt der Blick auf die schön angelegten Gärten rund um den Petersdom. Neben den vielen Grünanlagen sind vereinzelt auch Häuser zu erkennen, die insgesamt so den Großteil des Vatikanstaates ausmachen. Wo genau die Grenze zwischen Italien und dem Vatikanstaat verläuft, ließ sich von oben leider nicht erkennen.

Auf dem Petersplatz vor dem Petersdom hatte sich inzwischen eine lange Schlange an Menschen gebildet. Einmal quer über den Platz und bis zu den Säulen rechts stehen die Menschen an, um in den Petersdom zu gelangen. Wer sich dort ganz hinten anstellt, muss sicherlich mit weit über 2 Stunden Wartezeit rechnen. Trotzdem nahm die Schlange über die Zeit nicht ab, sondern verlängerte sich im Gegenteil eher. Fast in der Flucht der vom Petersdom wegführenden Straße, ist in der leicht vernebelten Luft die Engelsburg im Hintergrund zu erkennen.

Genau dorthin, also zur Engelsburg, wollten auch wir uns nun bewegen. Dafür ging es alle 551 Stufen von der Kuppel zurück nach unten in den Innenraum des Petersdoms. Runter war das Ganze schon deutlich weniger anstrengend und ging auch ein gutes Stück schneller. Trotzdem kam es mir so vor, als würden wir eine Ewigkeit nach unten laufen. Nachdem wir wieder im Kirchenschiff angekommen waren, ging es noch einmal in einem kleinen Rundgang durch den Dom. Wir genossen erneut das gesamte Ambiente, wobei sich der Raum inzwischen doch deutlich gefüllt hatte und es deswegen nicht mehr ganz so entspannt war wie zuvor. Deutlich häufiger musste man sich nun durch Touristengruppen quälen, die natürlich mitten im Weg herumstanden. Irgendwann hatten wir davon genug und es ging aus dem Petersdom hinaus. Vorbei an der Schlange wartender Menschen bewegten wir uns über die breite Straße in Richtung der Engelsburg. Da die Straße für Autos gesperrt ist, kann man entspannt in der Mitte entlang gehen und aus jeder Entfernung den immer kleiner werdenden Petersdom von außen bewundern. Von der Engelsburg sollte es zu den weiteren bekannten Sehenswürdigkeiten gehen, die es in der Innenstadt Roms zu sehen gibt. Bevor wir uns dafür aber einen Plan zurechtlegten, wurde sich um das Thema Frühstück gekümmert. Denn dafür war bis jetzt am Tag keine Zeit gewesen. Nun hatten wir keinen Stress mehr und so wurde sich in der Innenstadt ein nett anmutendes Café gesucht, in dem es Frühstück gab. Natürlich wurden hier in der Innenstadt Touristenpreise auf der Speisekarte aufgerufen. Da wir allerdings keine Lust hatten, uns erst aus der Innenstadt heraus zu begeben um zu frühstücken und uns dann wieder zurück in die Innenstadt zu arbeiten, mussten wir da jetzt durch. Nachdem wir gemütlich gegessen hatten, stellten wir einen Plan auf, nach welcher Reihenfolge die folgenden Sehenswürdigkeiten abgearbeitet werden sollten. Zuerst sollte es zur Piazza Navona gehen, auf der sich ein großer und zwei kleinere, mit Skulpturen verzierte, Brunnen befinden. Danach würde es über den Trevi-Brunnen zur Spanischen Treppe gehen, von wo aus wir uns durch einen Park zur nahe gelegenen Galleria Nazionale d’Arte Moderna bewegten. Vor diesem Museum verkehrt normalerweise die Linie 19, weshalb wir dann mit dem Schienenersatzverkehr zur Straßenbahn zurückkehren wollten.

Auch von außen ist der Petersdom ein sehr eindrucksvoller Bau. Einmal quer über den Platz zieht sich die wartende Menschenmenge, die sich den Petersdom ebenfalls von Innen angucken möchte.

Nur ein paar hundert Meter entfernt vom Petersdom steht die Engelsburg. Hier befinden wir uns bereits außerhalb des Vatikanstaats. Zwischen dem Petersdom und der Engelsburg besteht ein unterirdischer Fluchttunnel, der bei möglichen Bedrohungen für die Päpste als Fluchtmöglichkeit gebaut wurde. Heutzutage ist die Engelsburg ein Museum.

Der größte der drei Brunnen auf der Piazza Navona wird von einem riesigen Obelisken gekrönt. Die hohe Säule ist schon lange zu erkennen, bevor man den Platz betritt. Bei dem Brunnen handelt es sich um den Vierströmebrunnen. Auch das Kunstwerk unterhalb des Obelisken ist relativ auffällig gestaltet. Ein Konstrukt aus ineinander verschlungenen Figuren, die sich gegenseitig stützen und tragen.

Die beiden den Hauptbrunnen flankierenden Brunnen sind bei weitem nicht so auffällig und prächtig, wie der Hauptbrunnen selbst. Trotzdem haben auch diese beiden Brunnen eine gewisse Eleganz und sind mit detailliert ausgearbeiteten Figuren geschmückt.

Nun waren wir an der nächsten Sehenswürdigkeit angekommen. Auch am Trevi-Brunnen waren wir bei Weitem nicht die einzigen Besucher. Durch die riesige Menschenmasse war es fast nicht möglich, sich bis ganz nach vorne durchzuarbeiten, um einen freien Blick auf das Kunstwerk zu bekommen. Zudem war ein kleiner Teil direkt vor dem Brunnen abgesperrt, weshalb es ohnehin nicht möglich war, direkt an der Kante zu stehen. Daher wählte ich für dieses Bild eine Perspektive von deutlich weiter hinten, die das absurde Gedränge rund um den Brunnen mit ins Bild nimmt.

An der Seite hielt sich das Gedränge ein wenig in Grenzen, weshalb es sich dort deutlich einfacher gestaltete, ein freies Bild des Brunnens zu bekommen. Danach flohen wir weiter in Richtung der Spanischen Treppe, um den Massen zu entkommen.

Als weiteres Ziel stand die Spanische Treppe auf dem Programm. Der Plan mit der Flucht vor den Massen ging nur bedingt auf. Eine ganze Ansammlung von Menschen befand sich vor, respektive auf der Treppe. Seit neustem gibt es allerdings ein Gesetz, welches es verbietet, sich auf die Treppe zu setzen. Dies wurde wohl eingeführt, weil sich so viele Menschen auf die Treppe gesetzt hatten, dass man dort nicht mehr hochgehen konnte. Daher wurden vor der Treppe einige Polizeibeamte postiert, die diese Regelung durchsetzen sollten. Trotzdem gab es noch einige Touristen, die sich weiterhin auf der Treppe niederließen. So richtig stören tat das die Polizisten aber auch nicht.

Einige Zeit später waren wir nach einem langem Spaziergang durch den daneben liegenden Park an der Galleria Nazionale d’Arte Moderna angekommen. Vor dem Museum verkehrt normalerweise auch die Straßenbahn. Da genau dieser Ast aber im Moment nicht betrieben war, konnte ich das Gebäude nur ohne Straßenbahn ablichten.

Für das Museum selbst waren wir hier aber eigentlich gar nicht hingekommen. Vielmehr wollten wir uns von hier aus nun zur Straßenbahn begeben. Denn das Kulturprogramm für den Vormittag war abgearbeitet. Zudem wollten wir erstmal wieder ein wenig sitzen, denn die letzten zwei Stunden waren wir durchgängig auf den Beinen gewesen. Zwar fuhr hier die Straßenbahn nicht, aber schon an der Porta Maggiore hatten wir gesehen, dass der Ast dafür mit Schienenersatzverkehr in Form von Bussen betrieben wurde. Da wir als erstes Ziel an der Straßenbahn heute die Achse vom Bahnhof zur Porta Maggiore ins Visier genommen hatten, könnten wir mit dem Schienenersatzverkehr zur Porta Maggiore fahren und von dort den Ast zum Bahnhof abarbeiten. Zumindest in der Theorie sollte das funktionieren. In der Praxis zeigte die ATAC mal wieder, warum man sich nicht unbedingt auf sie verlassen sollte. Denn die nächsten 45 Minuten kam hier einfach gar nichts. Zwischendurch fuhr zwar ein SEV in die andere Richtung durch, aus der für uns interessanten Richtung zur Porta Maggiore kam aber einfach gar nichts. Nach der Dreiviertelstunde war uns das dann genug. Auf der Karte war schnell die nächste Metro-Station ausgemacht und so ging es zu Fuß durch den Park zurück zur Metro. Zumindest diese kam freundlicherweise und so waren wir nur eine Viertelstunde später am Bahnhof. Von dort starteten wir einfach in Richtung Porta Maggiore und arbeiteten uns zu Fuß langsam vor.

Die Straße, die in der Bahnhofsschleife vom Bahnhof herunterführt, war noch größtenteils im Schatten gelegen. Somit war ein wenig Sonnenspots finden angesagt. Das gelang uns hier beim ersten Bild nicht ganz perfekt, denn für den ganzen Wagen reichte die Lücke nicht aus. Da man bei der ATAC aber nie weiß, wann der nächste Wagen kommt, wurde die Chance hier nicht ausgelassen und Stanga 7113 kurz nach Verlassen der Haltestelle Termini abgelichtet.

Am Ende der Straße bot sich die nächste ernst zu nehmende Sonnenlücke, die mit Wagen 7097 nur vier Minuten später ausgefüllt wurde. Da es sich bei den beiden dicht aufeinander folgenden Kursen zumindest um zwei unterschiedliche Linien handelt, war der Fahrplan in der Theorie noch nicht zerstört. Der Wagen selbst hat auf jeden Fall schon deutlich bessere Tage gesehen und im Gegensatz zu einigen anderen Wagen der Stanga-Baureihe nicht das Glück gehabt, kürzlich eine Auffrischung erhalten zu haben.

Spätestens jetzt hatte sich das mit dem realistischen Fahrplan wieder erledigt. Denn nur sieben Minuten nach dem letzten Kurs kam bereits der nächste Kurs der Linie 14 in Form von Socimi 9002, der einem vorherfahrenden Kurs der Linie 5 folgte. Hinterfragen tat ich das nicht mehr. Mir war es in diesem Fall nur recht, denn so konnte ich einige Bilder in kürzester Zeit umsetzen.

Einige Minuten später war Socimi 9002 schon auf der Rückreise vom Bahnhof kurz hinter der Haltestelle Vittorio Emanuele. Im Hintergrund jagte bereits der nächste Kurs in Richtung Bahnhof. Somit waren es innerhalb von knapp 30 Minuten sechs bis acht Kurse, die im kürzesten Abstand hintereinander her fuhren.

Nachdem wir kurz die langen Klamotten im Hotel abgeladen hatten, kam eine halbe Stunde später der nächste Stanga in Form von Wagen 7105 von der Porta Maggiore entgegen gerumpelt.

Nochmal ein kleines Stück zurückgegangen, verlässt kurze Zeit später Stanga 7099 die Station Principe Eugonio Manzoni. Der Wagen ist einer der wenigen Stanga-Wagen, die eine Werbung tragen. Im Gegensatz zu den Niederflurwagen, die zu großen Teilen mit Werbung beklebt sind, stellt ein Werbewagen bei den Stangas und Socimis schon eine Ausnahme dar. So war Stanga 7099 einer von nur drei Wagen, die mir von diesen Serien während meines Aufenthaltes mit einer großflächigen Werbung begegneten. Deutlich häufiger waren dort kleinere Werbeflächen, die am Wagen angebracht waren.

In der Zwischenzeit hatten wir eine interessante Entdeckung gemacht. Da die Straßenbahn auf der Achse zum Bahnhof parallel zur Vorortbahn verkehrt, fällt der Blick in den vielen kleinen Querstraßen auf die Strecke der Vorortbahn. Da diese gestern überhaupt nicht gefahren war, waren dort noch einige Motive offen, für die wir heute ein wenig Zeit eingeplant hatten. Voraussetzung dafür war natürlich, dass die Bahn heute wieder verkehren würde. Daher war es für uns eine schöne Erkenntnis, während der Zeit an der Straßenbahn, einige Male einen Zug der Vorortbahn in der Parallelstraße vorbeirumpeln zu sehen und noch viel länger zu hören. Somit stand unser Plan für die nächsten Stunden eigentlich fest. Zuerst wollten wir ein Bild am Ast der Vorortbahn abarbeiten. Danach würden wir erneut einige Bilder auf und rund um die Porta Maggiore in Angriff nehmen. Vor allem die Vorortbahn fehlte uns an der Porta Maggiore natürlich noch. Auch einige Nachmittagsmotive bei der Straßenbahn standen noch auf unserem Zettel, die uns gestern nicht gelungen waren. Da heute auch keine Wolkenschicht den Himmel ab dem Nachmittag bedeckte, stand der Umsetzung der Bilder in den nächsten Stunden nichts entgegen. Am zentralen Punkt des Netzes machte uns sogar der nicht vorhandene Fahrplan nicht wirklich Probleme, denn obwohl hier und da doch einige große Taktlücken auf den Linien auftraten, sorgte die Masse an Linien dafür, dass immer irgendwo etwas kam und man so durch Stellungswechsel zu regelmäßigen Bildern gelangte.

Das erste Bild der Vorortbahn bescherte uns ein Dreiwagenzug, bestehend aus 061+423+060. Die älteste Fahrzeuggeneration war der einzige Fahrzeugtyp, der an diesem Tag auf der Vorortbahn eingesetzt wurde. Obwohl es eigentlich genug Fahrzeuge der neueren Serien gibt, um den kleinen Umlauf von vier Kursen zu bedienen, scheint die Vorortbahn lieber auf die alten Wagen zu setzen. Zum Einsatz kamen dabei sowohl zweiteilige, als auch dreiteilige Züge. Hier befindet sich der Zug auf den letzten Metern vor der Endstation am Bahnhof Termini.

An der außerplanmäßigen Endhaltestelle Porta Maggiore steht Stanga 7109 als Linie 19. Der Fahrer genießt seine Pause im Wagen und wartet darauf, aus der Haltestelle geschoben zu werden und so die Pause beenden zu müssen. Wozu dieses etwas heruntergekommene Häuschen links neben dem Wagen dient, ist nicht so ganz ersichtlich. Vielleicht dient es auch einfach nur als Schattenspender für die wartenden Fahrer, denn inzwischen hatte sich die Temperatur schon wieder mächtig in die Höhe geschraubt.

Hinter einem Teil der noch vorhandenen Stadtmauer fällt der Blick durch zwei der Tore auf gleich mehrere Fahrzeuge. Rechts ist es weiterhin Stanga 7109, der auf Abfahrt wartet. Dort ist aber auch das Führerhaus eines Vorortbahn-Zuges zu erkennen. Links hingegen stauen sich direkt zwei Kurse der vom Bahnhof kommenden Linien. an der Spitze ist es in diesem Fall Stanga 7071. Dahinter folgt direkt ein Socimi.

Kurze Zeit später ist es der nächste Kurs der Linie 3, der sich im Bild präsentiert. Mit der verbreiteten idealista-Werbung hat Fiat 9216 soeben die alte Stadtmauer durchquert und schaffte es gerade noch rechtzeitig ins Motiv, bevor das Einsatzfahrzeug links störend vor den Wagen gelangen konnte.

Nun waren wir wie bereits gestern ein Stück dem Linienverlauf der Linie 3 gefolgt. Dort folgen im kurzen Abstand zwei große Kirchen. Der einen hatten wir bereits gestern ein Bild gewidmet, weshalb wir uns heute auf die andere Kirche fokussierten. Zwar war diese Kirche ein wenig von Bäumen verdeckt, trotzdem ist das schöne Eingangsportal gut zu erkennen. Im Motiv zeigte sich hier Cityway I 9106. Dieses Bild zeigt zudem ein häufig zu findendes Bild in Rom. Denn die Stadt wird von unzähligen Autos überschwemmt. So ist eine drei- bis vierspurige Straße neben der Straßenbahn keine Seltenheit.

Zurück an der Porta Maggiore wurde sich noch einmal die Haltestelle der Linien 5 und 14 vorgenommen. Auch in diesem Bild sind wieder einige Fahrzeuge gleichzeitig zu sehen. Dabei ist hier zumindest beim Gleisbau von der ATAC mitgedacht worden. Denn während die Wagen der Linien 3 und 19 an ihrer Haltestelle Pause machen, stören sie nicht den durchgehenden Verkehr der Linien 5 und 14. Hier kommen gerade mal wieder zwei Kurse vom Bahnhof gleichzeitig zurück, was eigentlich eher die Regel als die Ausnahme war. Vorweg fährt dabei Stanga 7099, der gerade an der Haltestelle steht. Im Hintergrund macht sich der nächste Wagen auf den Weg in Richtung Bahnhof.

Wieder befinden sich einige Personen an der Haltestelle der Vorortbahn. Im Gegensatz zu gestern ist das Unterfangen heute aber deutlich erfolgsversprechender. Denn in gewisser Regelmäßigkeit kamen hier Züge angefahren. Für den Zug in Richtung Bahnhof war das Interesse an Mitfahrenden allerdings nicht sonderlich hoch. In die andere Richtung hingegen wartete eine große Menschenmenge auf eine Mitfahrgelegenheit. Hier ist es erneut die Zugkombination 060+423+061, die sich in Richtung Bahnhof bewegt.

Auch der Gegenzug ließ nicht mehr lange auf sich warten, denn in der Regel kreuzten die beiden Züge an der Haltestelle Porta Maggiore. Hierbei handelte es sich lediglich um ein zweiteiliges Zuggespann, bestehend aus Triebwagen 110 und Beiwagen 109. Für die hohe Beförderungsnachfrage war das zwar ein wenig klein, aber irgendwie passten am Ende alle Fahrgäste in den Zug und die Reise wurde fortgesetzt.

Hier mal ein typisches Beispiel für die italienische Parkweise. Man könnte annehmen, dass der Fahrer des Mercedes einfach perfekt geparkt hat und den Platz bestmöglich ausnutzt. Viel wahrscheinlicher ist aber, dass beim Einparken einmal am vorderen Auto angestoßen wurde und danach die nun vorhandene Parkposition eingenommen wurde.

Inzwischen war es schon 16 Uhr und somit mussten wir überlegen, was wir mit dem restlichen Tag anfangen wollten. Eigentlich standen nur noch die beiden Äste der Linien 4, 15 und 19 auf dem Zettel, die wir bisher nur per Straßenbahn erkundet, aber noch nicht fotografisch dargestellt, hatten. Und somit entschieden wir uns dazu, das schöne Nachmittags- und Abendlicht für diese Strecken zu nutzen. Zuerst ging es den gemeinsamen Teil der drei Linien bis zur Station Prenestina/Tor de’ Schiavi. Bis dorthin war der Verkehr verhältnismäßig dicht, aber trotzdem sehr unregelmäßig. Trotz der zwei unterschiedlichen Enden der beiden Linien, kamen die Kurse immer relativ nah hintereinander, wodurch kein regelmäßiger Takt entstand. Am gestrigen Abend hatten wir nur den Ast der Linie 14 bis nach Togliatti erkundet. Dabei hatten wir festgestellt, dass dieser Ast nicht wirklich fotogen ist und die Motive eher rar gesät sind. Deshalb wollten wir uns heute eher dem Ast der Linie 5 und 19 widmen, den wir noch nicht kannten und nur bei übermäßig viel Zeit noch einmal den Ast der Linie 14 bereisen. Daher stiegen wir an der Station Prenestina/Tor de’ Schiavi in einen Kurs der Linie 5 ein, der von der Strecke der Linie 14 abbog und blieben direkt bis zur Endstation Gerani im Wagen sitzen. Bevor wir uns dort weiter mit der Straßenbahn beschäftigten, ging es erstmal in ein nahegelegenes Café und es wurde ein großer Cappuccino getrunken. Denn irgendwie waren wir die letzten Stunden durchgängig auf Achse gewesen und eine Pause zwischendurch tat echt gut. Gemütlich wurde der Kaffee getrunken. Von unserem Platz im Café, hatten wir perfekte Sicht auf die Endstation und konnten so das Treiben dort beobachten. So wirklich viel passierte in der Zeit an der Straßenbahn aber auch nicht. Auch die Fahrer der Wagen an der Endstation schienen sich eine etwas größere Verschnaufpause zu gönnen. Irgendwann kam wieder Bewegung in die Szene der Bahnfahrer, was für mich das Zeichen war, den letzten Schluck Kaffee zu trinken und mich zur Endhaltestelle zu begeben. Nachdem dort alle Motive umgesetzt waren, ging es zurück zur Haltestelle, an der die Linie 14 wieder auf die Linie 5 trifft. Dort wurden in der nächsten halben Stunde die letzten Straßenbahnbilder des Tages geschossen, bevor es zurück zum Hotel ging.

An der Station Prestina/Irpinia ging es das erste Mal aus der Bahn. Aus einer langen Baumallee kommt Socimi 9024 in die Station gefahren. Bei den Bäumen handelt es sich um für Rom typischen Pinien, die so gut wie überall an der Linie zu finden sind. Generell ist dieses Bild sehr repräsentativ für große Teile der Strecke, auf der die beiden Linien parallel fahren. Ab der Porta Maggiore verläuft die Strecke in der Mitte einer großen Straße und wird weite Teile von der Pinienallee begleitet.

An der Endhaltestelle stehen die beiden Wagen 9013 und 7077 und machen Pause. Obwohl hier eigentlich gleich zwei Linien fahren sollten, bewegte sich an der Haltestelle während unserer gesamten Kaffeepause gar nichts. Erst jetzt beschloss der Fahrer des linken Wagens, sich wieder in Bewegung zu setzen. Das war offenbar auch das Zeichen für den Fahrer des Stangas, der natürlich direkt hinterherfuhr.

7077 beim Verlassen der Endhaltestelle Gerani. Hierbei handelt es sich um eine Haltestelle in einer Blockumfahrung, weshalb keine Schleife zu sehen ist. Inzwischen hatte sich im Hintergrund schon der nächste Kurs der Linie 19 in der Haltestelle eingefunden. Auch der Kurs der Linie 5 war bereits in meinem Rücken an mir vorbeigehuscht und hatte sich auf den Weg in die Blockumfahrung gemacht.

Mir blieb noch genug Zeit, um einen kurzen Stellungswechsel vorzunehmen. Ich begab mich an der Haltestellenanlage vorbei zur Einfahrt in die Haltestelle, wo sich ein kurzer Sonnenspot befand, in den gerade so ein Stanga hineinpasste. Da es sich um einen Kurs der Linie 5 handelte, war ich mir auch relativ sicher, dass sich dieser auf das ganz linke Gleis begeben würde. So fügte sich der Stanga 7107 perfekt ins Bild ein.

Zurück an der gemeinsamen Strecke mit der Linie 14 nutzten wir die letzten von Sonne beschienenen Stellen, um ein paar abschließende Bilder zu schießen. Hier befinden wir uns an einem Streckenabschnitt, der abseits der Strecke von vielen Plattenbauten begleitet wird. Dadurch herrschte auch rund um die Strecke ein großes Treiben. Wagen 7005 hat sich gerade durch das nächste Stück der Pinienallee gekämpft und erreicht die Station Prenestina/Tor de’ Schiavi.

Ein Stück weiter die Straße entlang befindet sich der Abzweig der Linien 5 und 19 von der Linie 14. Von diesem Abzweig kommt Stanga 7079 auf die Strecke der Linie 14 gefahren. Auch bei diesem Wagen handelt es sich um einen eher abgerockten Vertreter der Stanga-Baureihe. An allen Ecken des Wagens kommt der Rost durch und auch die eigentlich grüne Lackierung tendiert in einigen Bereichen bedenklich in Richtung braun-schwarz.

Auch eine Nahaufnahme eines Stanga-Hecks zeigt, dass die Wagen der ATAC nicht sonderlich gut gepflegt werden. Überall blättert der Lack vom Wagen ab und nur noch der Rost hält den Wagen so wirklich zusammen.

Das Abschlussbild zeigt hingegen einen Stanga-Wagen, der kürzlich erst aufgefrischt worden sein muss. Wagen 7111 zeigt zumindest auf den ersten Blick äußerlich keine Spuren seines Alters. Inzwischen war es auch schon wieder über eine halbe Stunde her, dass sich ein Wagen der Linie 14 blicken gelassen hatte. Die gesamte Zeit, seitdem wir uns wieder an der Linie befunden hatten, war zumindest kein Wagen von der Endstation der Linie 14 zurückgekehrt. Dafür kamen jetzt umso mehr Fahrzeuge direkt hintereinander von dort. Den Anfang machte dabei der hier im Bild zu sehende Wagen.

Auch aus der anderen Richtung war verdächtig lange kein Fahrzeug mehr gekommen. Uns war das aber egal. Denn wir hatten beschlossen, uns nicht noch einmal der Linie 14 anzunehmen. Dafür war das kurze Stück vom Abzweig der Linien 5 und 19 bis zur Endstation einfach nicht fotogen genug. Stattdessen setzten wir uns in einen der folgenden Kurse der Linie 14 und begaben uns auf den Weg zurück zur Porta Maggiore. Nachdem die ersten Stationen immer noch keine Fahrzeuge entgegenkamen, fing es einige Stationen später plötzlich an. Sage und schreibe acht Fahrzeuge fuhren dort in kürzesten Abständen hintereinander her. Dabei handelte es sich um Fahrzeuge aller drei verkehrenden Linien, was zumindest die Annahme nahelegt, dass ein Hindernis auf der Strecke das Problem war. Somit wäre zumindest in diesem Fall nicht die ATAC an der riesigen Taktlücke schuld. Bei dieser Fahrt kam es das erste Mal vor, dass wir an der Porta Maggiore im Wagen sitzen blieben und weiterfuhren, anstatt noch einen kurzen Fotostopp einzulegen. Für uns ging es nun zum Hotel, wo eine kurze Pause eingelegt wurde und sich wieder frisch gemacht wurde. Danach ging es zurück auf die Straße. Jetzt wollten wir den zweiten Teil des heutigen Kulturprogramms folgen lassen. Im Prinzip ging es den gleichen Weg wie bereits heute Vormittag nun im Dunkeln noch einmal. Allerdings wurden die Sehenswürdigkeiten vom Beginn des Tages um das Kolosseum und das Nationaldenkmal Viktor Emanuels II. erweitert. Viele der bekannten Bauten werden nachts in Rom schön beleuchtet, was auch den Besuch bei Nacht zu einem interessanten Ereignis macht. Somit starteten wir am Kolosseum und arbeiteten uns dann quer durch die Stadt zu den anderen Sehenswürdigkeiten vor.

Ein Kunstschuss gelang mit dem Mond direkt neben der Außenfassade des Kolosseums. Es war immer noch keine Wolke zu erkennen und so zeigten sich neben dem Mond auch viele Sterne am Himmel.

Selbst zu so einer späten Stunde ist noch ein reges Treiben rund um das Kolosseum festzustellen. Auch Reisegruppen sind noch vereinzelt unterwegs, allerdings lange nicht mehr so erdrückend, wie das hier tagsüber der Fall ist. Bei einer solch langen Belichtungszeit verschwimmen die sich rasch bewegenden Personen, wodurch ein lustiges Schauspiel entsteht.

Rund um das Kolosseum bieten sich so einige Möglichkeiten, die Ruine bei Nacht darzustellen. Jeder einzelne Bogen der noch erhaltenen Fassade ist beleuchtet. Zudem beinhalten die mittleren Bögen ebenfalls beleuchtete Figuren.

Immerhin am Nationaldenkmal Viktor Emanuels II. war eine angenehme Ruhe. Hier etwas abseits von den absoluten Highlights verirrten sich nicht so viele Touristen hin. Einzig zwei Mädchen sprachen mich an, ob ich sie nicht vor dem Denkmal verewigen könne. Mit einer Kameratasche wird man immer schnell als geeigneter Fotograf identifiziert und bei solchen Aktionen gefragt. Dass ich, wie die beiden auch, Deutsch sprach und deswegen keine Kommunikation auf Englisch nötig gewesen wäre, behielt ich lieber für mich. Sonst hätte es durchaus zu einer längeren Fotosession kommen können.

Auch am Trevi-Brunnen ist es noch immer unerträglich voll. Nicht viel weniger Menschen als im Hellen drängen sich hier vor dem Kunstwerk und machen eine entspannte Beobachtung des Brunnens unmöglich. Zudem schleichen überall Verkäufer herum, die einem Rosen oder Spielzeug andrehen wollen und damit leider erstaunlich häufig auch Erfolg haben.

Auch auf der Piazza Navona war es angenehm ruhig, sodass die Bewunderung der drei beleuchteten Brunnen sehr entspannt ablief. Hier ist es der dritte Brunnen, der es heute Vormittag nicht ins Bild geschafft hatte.

Auf der Piazza Navona wurde sich auch ums Abendessen gekümmert. In einem der vielen Pizzaläden nahe des Platzes wurden sich einige Stücken Pizza ausgesucht. Diese wurden kurz in den Ofen geschmissen und kurze Zeit später gingen wir mit den großen und warmen Pizzastücken aus dem Laden. Mir gefiel das Konzept dieser Läden sehr gut, bei denen man direkt mehrere verschiedene Pizzastücken ausprobieren kann und diese dann warm zum Mittnehmen bekommt. Nachdem das Essen auf dem Platz verspeist war, konnte es weitergehen. Nun hatten wir alle Punkte unserer Liste abgearbeitet und wollten zurück zum Hotel. Der Tag war lang genug gewesen und so wollten wir ihn nicht noch länger machen. Inzwischen war es auch schon 23 Uhr und somit waren wir bereits weit mehr als 12 Stunden auf den Beinen. Mit einer über das Internet gefundenen Buslinie arbeiteten wir uns zum Hauptbahnhof zurück. Von dort aus ging es mit der nächsten Straßenbahn, die erstaunlich schnell auftauchte, zurück zum Hotel. Nach diesem intensiven Tag wurde nicht mehr lange gewartet, bevor die Augen sich schlossen, denn auch am nächsten Tag stand wieder einiges an Programm auf dem Plan. Dort sollte es per Tagesausflug zum Betrieb von Neapel gehen. Darüber berichtet dann der nächste Teil von “Alle Wege führen nach Rom”.

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