Das Straßenbahnjahr 2023 in Braunschweig

Auch wenn sich im Jahr 2023 weder am Fahrzeugeinsatz noch am Liniennetz etwas geändert hat, sind wieder einige Aufnahmen des Alltagsbetriebes und von besonderen Anlässen wie Eintrachtspielen und Sonderfahrten zusammengekommen. Auch einige Umleiterverkehre wegen Veranstaltungen oder Baustellen motivierten zu Aufnahmen entlang der Braunschweiger Straßenbahngleise. Lassen wir das Straßenbahnjahr 2023 in der Löwenstadt in diesem Bericht noch einmal Revue passieren.


Wie immer sei vorweg noch gesagt, dass dieser Rückblick wie schon in den vergangenen Jahren keinen Anspruch auf Vollständigkeit stellt. Vielmehr sind es wieder Ereignisse rund um die Braunschweiger Straßenbahn, die mir persönlich in den vergangenen zwölf Monaten aufgefallen sind und die mich mit der Kamera in die Stadt lockten. Sicher gab es darüber hinaus weitere erwähnenswerte Ereignisse, die mir selbst aber nicht aufgefallen oder im Gedächtnis geblieben sind. Stattdessen setze ich hier wieder sehr persönliche Schwerpunkte. In acht Kapitel gegliedert geht es im Folgenden durch das Jahr 2023 in der Löwenstadt. Im Rückblick 2022 hatte ich zeitlich mit der Neujahrsrundfahrt 2023 geendet, sodass diese hier nicht erneut Beachtung findet. Stattdessen beginnt der Jahresrückblick mit vier interessanten Umleiterverkehren dieses Jahres zum Karneval, während der sommerlichen Bauarbeiten auf dem Kalenwall und einem Einrichtungsverkehr während Bauarbeiten in der Friedrich-Wilhelm-Straße. Weitere ungeplante Umleitungen und Betriebseinstellungen brachten in diesem Jahr zwei unterschiedliche Regenereignisse und eine heruntergerissene Fahrleitung, sodass auch die Haltestelle Leisewitzstraße noch einmal zu einer veritablen Rush Hour kam. Anschließend soll es mit erfreulichem Weitergehen: Den zahlreichen Einsätzen des historischen GT6 35, einem Portrait des derzeitigen Stadionverkehr mit den letzten Hochflurzügen und Sonstigem, dass mir in diesem Jahr so vor die Linse gefahren ist.


Karnevals-Umleiter

Nach drei Jahren mit Komplettabsagen oder nur stark eingeschränktem Umfang, fand der Karnevalsumzug “Schoduvel” am Sonntag den 19. Februar erstmals wieder im altbekannten Umfang statt. Und der Entzug war scheinbar groß gewesen, zog das Großereignis an diesem Sonntag bei ungeahnt gutem Wetter doch rund 300.000 Besucher an – mehr als die Stadt Braunschweig Einwohner hat.

Für die Straßenbahn bedeutete dies erstmals wieder weiträumige Sperrungen und Umleitungen: Der Bohlweg und weite Teile der Innenstadt waren schon ab dem Morgen für den MIV gesperrt. Am Vormittag setzte dann bei der Straßenbahn und den Hauptlinien des Busverkehrs ein 15-Minuten-Takt ein, der bis zum Abend durchgefahren wurde. Gegen Mittag wurde die zentrale Achse des Netzes über den Bohlweg zwischen Hagenmarkt und Schloss dann auch für die Straßenbahn gesperrt. Mangels Gleisverbindungen am Hagenmarkt seit der provisorischen Sanierung vor einigen Jahren, besteht von allen drei dort ankommenden Ästen keine Möglichkeit mehr, in anderer Richtung als zum Hagenmarkt weiterzufahren. Somit lag dieser gesamte Teil des Netzes brach und wurde nach Volkmarode, Siegfriedviertel und Wenden im 15-Minuten-Takt per SEV bedient. Die Linie 4 zum Radeklint verkehrt bekanntermaßen seit der letzten großen Fahrplanumstellung am Sonntag ohnehin nicht mehr zum Radeklint, sondern von der Helmstedter Straße kommend ab Rathaus weiter als Linie 3 nach Volkmarode. Entsprechend wurde Richtung Radeklint auch kein SEV nötig.
Spannender waren da schon die Auswirkungen auf das Netz südlich des Bohlwegs: In früheren Jahren lag praktisch das gesamte Straßenbahnnetz während des Umzuges brach, entsprechend uninteressant war das Ereignis aus Sicht der Straßenbahn, die im Laufe des Vormittages den Betrieb einstellen musste. Im Jahr 2023 nahm der Schoduvel allerdings eine andere Route in Form einer Rundfahrt mit Start und Ziel an der VW-Halle am Europaplatz. In früheren Jahren bog der Umzug am Bohlweg in die Georg-Eckert-Straße ab, womit praktisch keine Möglichkeit mehr Bestand, aus der Innenstadt heraus einen sinnvollen Straßenbahnverkehr anzubieten. Dieses Jahr allerdings bog der Umzug vom Bohlweg auf den Waisenhausdamm Richtung Friedrich-Wilhelm-Straße ab. Die Route durch das Magniviertel zur zentralen Haltestelle Schloss und weiter über die Stobenstraße zum J.-F.-Kennedy-Platz konnte also bedient werden und damit ein Umleiterverkehr aller fünf Linien realisiert werden. Einzig die Linien 3 und 5 mussten dabei den Karnevalsumzug am Europaplatz einmal kreuzen, was mit viel Umsicht, Verkehrshelfern und dem Anhalten des Umzuges aber funktionierte. Konkret stellte sich der Verkehr auf den fünf Linien im 15-Minuten-Takt wie folgt dar:

Linie 1: Stöckheim -> Hauptbahnhof -> J.-F.-Kennedy-Platz-> Schloss -> Georg-Eckert-Straße -> Leonhardplatz -> Hauptbahnhof -> Stöckheim

Linie 2: Heidberg -> Hauptbahnhof ->  J.-F.-Kennedy-Platz-> Schloss -> Georg-Eckert-Straße -> Leonhardplatz -> Hauptbahnhof -> Heidberg

Linie 3: Weststadt -> Friedrich-Wilhelm-Platz -> Lessingplatz -> J.-F.-Kennedy-Platz -> Schloss -> weiter als Linie 4 zur Helmstedter Straße und Retour

Linie 4: Ankunft Schloss als Linie 3 -> Georg-Eckert-Straße ->Leonhardplatz -> Helmstedter Straße und Retour -> ab Schloss als Linie 3 in die Weststadt

Linie 5: Regulärer Linienweg mit Ausnahme der Umleitung über Lessingplatz/J.-F.-Kennedy-Platz anstatt Friedrich-Wilhelm-Straße

Es gab also einiges an Besonderheiten zu dokumentieren. Da meine Zeit am Nachmittag dieses Sonntages beschränkt war, konzentrierte ich mich auf die offensichtlichste aller Besonderheiten, den Umleiterverkehr über den Lessingplatz. Nachdem dieser in den drei Wochen zuvor, aufgrund der Baustelle auf der Friedrich-Wilhelm-Straße, schon in Richtung J.-F.-Kennedy-Platz gelaufen war, konnten nun in beiden Richtungen Bahnen auf dieser selten bedienten Betriebsstrecke aufgenommen werden. Zusätzlich war die gesamte Strecke vom MIV befreit, was das Fotografieren hier doch deutlich erleichterte. Nachfolgend einige Eindrücke dieses Sonntages. Leider habe ich es verpasst die Kreuzung des Schoduvels am Europaplatz zu dokumentieren. Das ist dann wohl etwas für nächstes Jahr.


Am Vormittag rollte der Straßenbahnverkehr noch weitgehend normal, während die Vorbereitungen für den Schoduvel auf Hochtouren liefen. Der Bohlweg war für die Linien 1, 2, 3 und 4 noch normal befahrbar und der Takt wurde etwa ab 10:30 Uhr auf ein 15-Minuten-Intervall verdichtet. Hier passiert Tramino 1957 als Linie 3 vor der Haltestelle Schloss die Polizeimannschaften, die mit dem Aufbau der Absperrungen beschäftigt sind.


Über die Georg-Eckert-Straße rückten einige 15-Minuten-Verstärker aus, dazwischen natürlich die Plankurse der Linie 4 und 5, wie NGT8D 0752 zwischen den Haltestellen Museumsstraße und Georg-Eckert-Straße. Gleich mehrere NGT8D kamen durch den verdichteten Takt an diesem Sonntag zum Einsatz, was im Normalfall im sonntäglichen 30-Minuten-Takt nicht mehr vorkommt.


Schon ab etwa 10:30 Uhr wurden die Bahnen der Linien 3 und 5 über den Lessingplatz umgeleitet, da in der Friedrich-Wilhelm-Straße die Vorbereitungen für den Umzug bereits die Strecke blockierten. So biegt hier Tramino 1956 als Linie 5 zum Hauptbahnhof aus dem Augusttorwall auf den J.-F.-Kennedy-Platz ab. Nicht nur weite Teile der Innenstadt waren für den MIV gesperrt, alle direkt auf den Schoduvel zulaufenden Straßen waren zusätzlich mit schwerem Gerät der örtlichen Abfallwirtschaft regelrecht blockiert. Der Mannschaftswagen der Polizei fungierte am Ende des Augusttorwalls als Schleuse und lies vom Lessingplatz kommende Anlieger auf den J.-F.-Kennedy-Platz durch. Jeweils direkt hinter dem durchfahrenden Fahrzeug rückte der Mannschaftwagen wieder vor und blockierte sofort wieder die Zufahrt entgegengesetzt der Fahrtrichtung Richtung Europaplatz – ein recht unterhaltsames Schauspiel, wenn man auf der anderen Seite der Straße einige Minuten für ein Foto auf die nächste Bahn wartet.


In entgegengesetzter Richtung biegt Tramino 1952 als Linie 3 in die Weststadt von der Haltestelle J.-F.-Kennedy-Platz in die Blockumfahrung zum Lessingplatz ab. Auch hier war eine beachtliche Straßensperre aufgebaut, die Abbiegerspur von der Stobenstraße Richtung Lessingplatz wurde schon frühzeitig gesperrt, obwohl vom Bohlweg ohnehin kein MIV mehr kommen konnte.


Einen Zwischenposten, der immer wieder ausgewechselt wurde, hatte die Polizei am Lessingplatz errichtet. Die Beamten hier hatten allerdings einen ruhigen Job und waren mehr damit beschäftigt, die Sonne zu genießen und vorbeilaufenden Passanten Fragen zu beantworten, anstatt sich schweren Fahrzeugen mit evtl. böser Absicht in den Weg zu werfen. Dafür waren ja auch schon die eben gesehenen Kollegen am J.-F.-Kennedy-Platz in Stellung gegangen. Unbeeindruckt von dem ganzen Trubel hat NGT8D 0762 zahlreiche Narren am Europaplatz und Friedrich-Wilhelm-Platz entlassen und rollt nun über den Lessingplatz weiter Richtung Hauptbahnhof.


Die beidseitig gesperrten Straßen zwischen Europalpatz/Friedrich-Wilhelm-Platz und J.-F.-Kennedy-Platz boten die einmalige Chance, hier mal ganz in Ruhe die verschiedenen Motive ohne “Autoschaden” umzusetzen. So etwa dieser Blick vom Lessingplatz in Richtung J.-F.-Kennedy-Platz mit NGT8D 0752 auf der Linie 5 nach Broitzem. Viele weitere Aufnahmen der heutigen Betriebsstrecke über den Lessingplatz habe ich in einem im März erschienenen Portrait dieser Strecke gezeigt, in dem sich auch von diesem 19. Februar 2023 noch weitere Aufnahmen finden: Straßenbahn Braunschweig: Die Betriebsstrecke über den Lessingplatz.


Besonderheiten wie etwa der Ringverkehr durch die Innenstadt, ließen sich dank der “Flimmeranzeigen” der Brauschweiger Fahrzeuge eher schwierig darstellen. Hier ist beispielsweise Tramino 1465 auf abweichendem Linienweg als Linie 1 nach Stöckheim an der Haltestelle Willy-Brandt-Platz zu sehen. Die Linie 1 wendete in großem Bogen von Stöckheim kommend vom Hauptbahnhof über Kurt-Schumacher-Straße, Schloss, Georg-Eckert-Straße, Leonhardplatz, Hauptbahnhof.


Vermutlich als Barriere gegen kreuz und quer laufende Narren wurde mitten auf der T-Kreuzung Bohlweg/Georg-Eckert-Straße ein Tramino auf dem Bohlweg geparkt. Die Straßenbahnstrecke von hier am Schloss Richtung Hagenmarkt war kaum übersehbar voll gesperrt, ebenso wie Waisenhausdamm und Friedrich-Wilhelm-Straße. Lediglich die Route J.-F.-Kennedyplatz, Stobenstraße, Schloss, Georg-Eckert-Straße war durch die Innenstadt in beide Richtungen passierbar und wurde entsprechend von allen fünf Linien genutzt.


Vom im vorherigen Bild gesehenen Tramino “gedeckt” waren trotz der Menschenmassen Aufnahmen in die Haltestelle Georg-Eckert-Straße durchaus möglich. Auch wenn die Verkehrshelfer alle Hände voll zu tun hatten, die Gleise irgendwie von Menschen freizuhalten, die sich an einem solchen feuchtfröhlichen Tag nicht unbedingt von einem Flatterband beeindrucken lassen. Das Fahrpersonal ließ aber die nötige Vorsicht stets walten, sodass es meines Wissens zu keinen Zwischenfällen kam.


Einrichtungsbetrieb Friedrich-Wilhelm-Straße / Lessingplatz

Noch vor dem Umleiterverkehr wegen des Schoduvels gab es bereits in den Wochen zuvor einen Einrichtungsverkehr über den Lessingplatz. Grund war eine Baustelle an der Haltestelle Friedrich-Wilhelm-Straße stadteinwärts. Die Linien 3 und 5 wurden daher stadteinwärts über den Bahnsteig C des Friedrich-Wilhelm-Platzes und weiter über Lessingplatz, J.-F.-Kennedy-Platz zum Schloss umgeleitet. Da ich zu dieser Zeit noch nicht von der Umleitung während des Schoduvels wusste und zudem bei nur einem Tag immer die Möglichkeit eines “Wetterschadens” besteht, nutzte ich am Nachmittag des 10. Februar schon einmal die Chance, den Einrichtungsverkehr und das Befahren des Lessingplatzes zu dokumentieren.


Wirklich beeindruckend waren die Bauarbeiten im Untergrund an der Haltestelle Friedrich-Wilhelm-Straße stadteinwärts nicht. So konnten die zahlreichen Buslinien die kleine Baustelleneinrichtung auch einfach umfahren. Für die Straßenbahnlinien 3 und 5 bestand diese Möglichkeit freilich nicht, sodass die Linien stadteinwärts für rund zwei Wochen(?) umgeleitet werden mussten. Stadtauswärts rollten die Bahnen wie gewohnt, sodass NGT8D 0755 am 10. Februar regulär an der Haltestelle Friedrich-Wilhelm-Straße hält.


Für stadteinwärts fahrende Kurse galt es die Betriebsstrecke über den Lessingplatz, beginnend mit dem Halt am Bahnsteig C des Friedrich-Wilhelm-Platzes zu nehmen. Tramino 1465 erreicht aus Broitzem kommend die Ersatzhaltestelle, die sonst nur in Gegenrichtung von Buslinien bedient wird.


Nach der Arbeit bleibt im Februar nicht mehr wirklich viel Licht, selbst wenn man sehr pünktlich den Feierabend einläutet. So musste an der Betriebsstrecke schon etwas experimentiert werden, um einige Aufnahmen der Situation einzutüten. GT6S 9551 rollt hier als Linie 3 den Bruchtorwall entlang auf den Lessingplatz zu.


Am J.-F.-Kennedy-Platz bogen die Bahnen der Linien 3 und 5 dann vom Augusttorwall kommend Richtung Bohlweg/Schloss ab. Einem NGT8D 0760 als Linie 3 nach Volkmarode würde man hier ansonsten nicht begegnen.


Linie 35E

Während der Sommerferien wurden die Gleise der Weststadtstrecken vom Friedrich-Wilhelm-Platz über den Kalenwall zum Europaplatz saniert. Etwas länger als geplant zog sich die Sperrung noch bis in den September hinein, betraf dann aber nur noch die Haltestelle Friedrich-Wilhelm-Platz, sodass die übliche Ausweichroute vom Schloss über J.-F.-Kennedy-Platz und Lessingplatz zu den Bahnsteigen C und D am Friedrich-Wilhelm-Platz genutzt werden konnten. Die Fertigstellung der Haltestelle Friedrich-Wilhelm-Platz lässt derweil auch Ende des Jahres noch auf sich warten. Die Linien 3 und 5 konnten dadurch bis in den September hinein nicht mit Straßenbahnen bedient werden, fuhren anschließend noch einige Wochen die Umleitung und müssen nun nur noch die Haltestelle Friedrich-Wilhelm-Platz ohne Halt durchfahren. Richtung Weststadt und Broitzem wurde während der Streckensperrung ein SEV eingerichtet. Als Besonderheit wurden die verbliebenen Reste der Linien 3 und 5 zur Linie 35E Volkmarode – Hauptbahnhof vereint. Das Liniensignal 35E wurde dabei auch angezeigt, was natürlich dazu einlud, die seltene Zielanzeige an einem regnerischen Tag in Szene zu setzen. Nachdem es bis in den Juni zunächst wiedermal sehr trocken gewesen war, kippte das Wetter ab Ende Juni und es gab genügend Regentage, um an einem Nachmittag nach der Arbeit ein bisschen was an der Linie 35E zu probieren.

Wie wichtig die Strecke über den Lessingplatz für Umleiterverkehre ist, konnte sie damit in diesem Jahr gleich mehrmals teilweise mehrere Wochen lang unter Beweis stellen. Dabei ist die Strecke im Abschnitt auf dem Lessingplatz und Bruchtorwall derzeit selbst in einem sanierungsbedürftigen Zustand und sollte eigentlich im Zuge der Sanierung des Kalenwalls ebenfalls in Angriff genommen werden. Allerdings wurde die Sanierung von der LNVG als nicht förderfähig eingestuft, sodass die Finanzierung derzeit nicht geklärt ist und das Vorhaben zurückgestellt wurde. Eine eigentlich von niemandem gewollte Einstellung dieser Strecke wäre nicht nur aus fotografischer Sicht ein Verlust, sondern in erster Linie eine herbe Schwächung des im Innenstadtbereich ohnehin schon recht unflexiblen Netzes.


Dunkles Regenwetter und stehende Fahrzeuge sind die optimalen Bedingungen um die Braunschweiger Flimmeranzeigen bei langen Verschlusszeiten lesbar darzustellen. An der Haltestelle “Am Magnitor” waren am Donnerstag den 27. Juli alle nötigen Zutaten gegeben und noch dazu kam mit NGT8D 0754 ein schönes werbefreies Exemplar auf der Linie 35E zum Hauptbahnhof daher.


In Gegenrichtung wenig später das gegenteilige Beispiel: NGT8D 0755 ist noch immer in Weiß unterwegs und trägt mittlerweile als eines der letzten Niederflurfahrzeuge weiterhin nicht mal einen Kopf in den “neuen” Hausfarben.


Besonders duster ist es zwischen Hauswänden und Baumreihe wenige Meter weiter am Magnitorwall zwischen den Haltestellen “Am Magnitor” und “Museumsstraße”. Dank Temo 30 und langer Brennweite lassen sich hier auch “fahrende” Zielanzeigen lesbar darstellen. NGT8D 0754 rollt den Magnitorwall Richtung Museumsstraße hinunter.


Gleiches Spiel wenig später mit GT6S 9552 in Gegenrichtung: Lange Brennweite, steiler Blickwinkel und nur mäßig schnell fahrende Bahn vor der Kurve hinauf zur Haltestelle “Am Magnitor”.


Extremwetter in Braunschweig und der Region

Hatte es zuletzt beim Wintereinbruch Anfang 2021 erhebliche Einschränkungen im Straßenbahnverkehr gegeben, war das Jahr 2022 – soweit mir bekannt – störungsfrei verlaufen. In diesem Jahr waren es wiederum zwei Regenereignisse, die nicht nur den Straßenbahnverkehr teils zum Erliegen brachten. Neuartig war dabei das extreme Starkregenereignis, das Braunschweig am Abend und in der Nacht vom Donnerstag, den 22. auf Freitag den 23. Juni heimsuchte. Lokal extrem unterschiedlich brachte das Tief “Lambert” teilweise über 80l/qm in nur einer Stunde. Nach zuvor zwei trockenen Monaten war die Kanalisation mit diesen Wassermengen heillos überfordert. Binnen kürzester Zeit standen Unterführungen und Straßenzüge unter Wasser. Gegen 20 Uhr musste der Straßenbahnverkehr eingestellt werden. So stand etwa der Bohlweg in Teilen unter Wasser, die Haltestelle Rathaus war über Bahnsteighöhe vollgelaufen. Ikonisch hierbei eine Aufnahme des dort “ertrunkenen” GT6S 9556 (Link zu funkemedien.de). Weitere Bahnen im Zulauf konnten allem Anschein nach rechtzeitig gestoppt werden. Auch andere Stellen des Netzes waren teils geflutet oder vollgelaufen, wie etwa Teile des Berliner Platzes, die Autobahnunterführung an der Haltestelle “Am Jödebrunnen” oder die Eisenbahnunterführung auf der Helmstedter Straße (Link zu funkemedien.de). Ein Notbetrieb war damit unmöglich. Schon am nächsten Tag konnte der Straßenbahnverkehr aber wieder aufgenommen werden, die Schäden in der Stadt waren allerdings nicht unerheblich. Auch die BSVG-Servicestelle in den Rathausarkaden am Bohlweg hatte es geflutet, sodass diese für einige Monate in das gegenüberliegende Schloss-Carree umziehen musste. Eigene Aufnahmen dieses Extremwetters habe ich leider nicht, es wäre wohl auch nicht ganz einfach gewesen, in der Innenstadt an diesem Abend irgendwo hin zu kommen, ganz davon abgesehen, dass ich ohnehin anderweitig beschäftigt war.

Weniger ein Extremwetter, aber ebenfalls Auswirkungen auf den Straßenbahnverkehr hatte der ergiebige Dauerregen seit November und fast den gesamten Dezember hindurch, der die Pegelstände von Oker und Schunter merklich anwachsen ließ. Kritisch wurde es dann Ende des Monats pünktlich zu Weihnachten, als auch die nach Norden entwässernden Talsperren des Harzes, für Braunschweig relevant in erster Linie natürlich die Okertalsperre, langsam den Höchststand erreichten. Erste Buslinien mussten wegen gesperrter Brücken bereits Umleitungen fahren und am 25. Dezember wurde schließlich auf dem Bruchtor- und Kalenwall vorsorglich ein provisorischer, mobiler Hochwasserdamm errichtet, um die Innenstadt für den Fall des Überlaufens der Okertalsperre vor dem Volllaufen zu schützen. Gerechnet wurde zu diesem Zeitpunkt mit dem Überlaufen der Okertalsperre und damit zusätzlicher Wassermengen aus dem Harz in der letzten Kalenderwoche des Jahres. Die Straßenbahnstrecke auf dem Kalenwall vom Friedrich-Wilhelm-Platz Richtung Weststadt und Broitzem war durch den Damm nicht mehr befahrbar. Die Linie 5 wurde daraufhin eingestellt und zwischen Schloss und Broitzem im Ersatzverkehr bedient. Die Linie 3 wurde als 35E ab Rathaus durch das Magniviertel zum Hauptbahnhof umgeleitet. Zwischen Rathaus und Weststadt wurde ein SEV eingerichtet. Das Konzept glich im Grunde weitgehend jenem, welches man in diesem Jahr schon während der Sommerferien gefahren war, als der Kalenwall wegen der Streckensanierung gesperrt war.


Am Lessingplatz startend wurde am 25. Dezember ein mobiler Deich über Bruchtorwall, Friedrich-Wilhelm-Platz, Kalenwall, Gieseler bis zum Europaplatz errichtet, um für den Fall des Überlaufens der Oker die Innenstadt vor dem Eindringen der Wassermassen zu schützen. Gegen Mittag des 26. Dezember wurde schließlich der maximale Füllstand der Okertalsperre gemeldet und die Überläufe kontrolliert in einer ersten Stufe geöffnet, womit bis zum Folgetag eine weitere Erhöhung des Pegelstandes der Oker in Braunschweig zu erwarten war. Auch in diesem Szenario war der erstmals errichtete, mit Wasser gefüllte Mobildeich zunächst eine reine Vorsichtsmaßnahme. Hier am 26. Dezember der Blick den Bruchtorwall hinunter Richtung Friedrich-Wilhelm-Platz.


Für die Straßenbahnlinien 3 und 5 ging in der Folge Richtung Weststadt nichts mehr, da der Damm am Friedrich-Wilhelm-Platz einmal quer über die Strecke verlief. Schön zu sehen ist hier auch noch einmal das Ergebnis der Sanierungsarbeiten aus dem Sommer: Die komplette Kreuzung, die zuvor schon nur noch mit verminderter Geschwindigkeit befahren werden durfte, wurde saniert. Richtung Europaplatz entstand auf dem Kalenwall ein neues Grüngleis. Die Arbeiten an der Haltestelle Friedrich-Wilhelm-Platz selbst dauerten noch immer an.


Die Linie 3 fuhr in Folge der blockierten Strecke wie schon im Sommer als Linie 35E Volkmarode – Hauptbahnhof über Magniviertel. Vor der Kulisse des noch immer ohne weitere Nutzungsidee leerstehenden, ehemaligen Kaufhofes, biegt Tramino 1452 am 26. Dezember vom Linienweg der Linie 5 von der Haltestelle Georg-Eckert-Straße in den Linienweg der Linie 3 auf den Bohlweg zur Haltestelle Rathaus ein.


Tramino 1455 erreicht am 26. Dezember als Linie 35E vom Willy-Brandt-Platz kommend den Berliner Platz und passiert die nicht bediente Ersatzhaltestelle auf dem Weg zum Terminal vor dem Hauptbahnhof.


Wenig später geht es als 35E zurück Richtung Volkmarode.


Letzte Rush-Hour an der Leisewitzstraße

Zu dem zuvor beschriebenen Hochwasserszenario mit der Linie 35E, kam am 28. Dezember auch noch ein Kranwagen hinzu, der die Oberleitung am Willy-Brandt-Platz zwischen Hauptbahnhof und Leonhardplatz herunterriss. Dadurch lief kurzzeitig fast gar nichts mehr auf dem regulären Linienweg. Mit dem Leonhardplatz und dem Berliner Platz vor dem Hauptbahnhof fehlten zwei weitere wichtige Kreuzungspunkte im Netz, sodass der Hauptbahnhof nicht mehr angefahren werden konnte. Die Linie 4 musste eingestellt werden, die Linien 1 und 2 wurden über die Leisewitzstraße umgeleitet und die Linie 35E wurde ebenfalls über die Leisewitzstraße umgeleitet und fuhr zum Wenden parallel zur Linie 2 in den Heidberg. Schon im Laufe des Tages konnten die Strecken über Leonhardplatz und Berliner Platz/Hauptbahnhof aber wieder freigegeben werden, sodass die Linien 1, 2 und 4 wieder planmäßig liefen und lediglich die Linie 35E wegen des noch einige Tage gesperrten Willy-Brandt-Platzes über J.-F.-Kennedy-Platz und Kurt-Schumacher-Straße zum Hauptbahnhof geführt wurde. Für die Abkürzungsstrecke über die Haltestelle Leisewitzstraße zwischen J.-F.-Kennedy-Platz und Bürgerpark bedeutete dies eine seltene Rush-Hour. Drei Linien im 15-Minuten-Takt waren hier nun für einige Stunden mit der 1, 2 und 35E unterwegs. Schon am Nachmittag kehrte wie beschrieben aber wieder die gewohnte Ruhe mit nur einer Linie 2 alle 15 Minuten ein. Noch mehr Ruhe wird hier nach aktueller Planung ab dem nächsten Fahrplanwechsel im März 2024 einkehren: Die “Abkürzung” durch die Wolfenbütteler Straße mit der Haltestelle Leisewitzstraße wird schon jetzt planmäßig nur von Montag bis Freitag zwischen ca. 6 Uhr und 19.30 Uhr von der Linie 2 bedient, die durch das Weglassen des Schlenkers über den Hauptbahnhof tagsüber einige Minuten Fahrzeit in und aus der Innenstadt sparen kann. Ab März 2024 soll die Linie 2 dann wie schon jetzt in den Tagesrandzeiten, am Wochenende und in den Sommerferien, immer über den Hauptbahnhof geführt werden. Abgesehen von wenigen E-Wagen, wird die Haltestelle Leisewitzstraße damit ihren Linienverkehr verlieren.


Am 28. Dezember kam zu der Sperrung der Weststadtstrecken noch eine kurzfristige Sperrung vom Hauptbahnhof/Berliner Platz bis zum Leonhardplatz wegen einer heruntergerissenen Fahrleitung auf dem Willy-Brandt-Platz. Da zu diesem Zeitpunkt auch gerade ein 2 1/2-stündiges blaues Loch über Braunschweig angekündigt war, legte ich eine verlängerte (Vor-)Mittagspause ein und sah mir das Spektakel der Rush-Hour rund um die Haltestelle Leisewitzstraße an. Tramino 1468 kommt am J.-F.-Kennedy-Platz von seinem gewohnten Linienweg ab und fährt geradeaus auf die Wolfenbütteler Straße zur Haltestelle Leisewitzstraße, ohne den Umweg über den Hauptbahnhof zu nehmen. Mit der Liniennummer “1E” schien der Fahrer zusätzlich auf den geänderten Linienweg aufmerksam machen zu wollen. Die übrigen Kurse nach Stöckheim ließen ganz normal die “1” in der Zielanzeige. Die in den Heidberg umgeleiteten Kurse der 35E schilderten ab der Innenstadt auf “S Sonderfahrt” um.


Als Kurs der Linie 35E fährt Tramino 1956 nun als “S Sonderfahrt” zum Wenden in den Heidberg und verlässt dabei den J.-F.-Kennedy-Platz auf die Wolfenbütteler Straße.


Tramino 1951 hält als Linie 1 an der Haltestelle Leisewitzstraße. Mit dem hübschen Türmchenhaus wohl die bekannteste Stelle an der kurzen Verbindungsstrecke.


Eine Stunde zuvor ist Tramino 1460 als umgeleitete Linie 1 an der Haltestelle Leisewitzstraße zu sehen, gefolgt von Tramino 1461 auf der Linie 2, der für einige Stunden einzigen regulär verkehrenden Straßenbahnlinie in Braunschweig. Ab März 2023 wird die Haltestelle Leisewitzstraße nur noch wenige tägliche E-Wagen sehen. Das ursprüngliche Farbdesign der Traminos kommt immer mal wieder nach abgezogenen Vollverbungen zum Vorschein. Tramino 1460 dürfte das aktuelle Farbschema wohl noch nie getragen haben.


Der Shortcut auf der Wolfenbütteler Straße zwischen J.-F.-Kennedy-Platz und Bürgerpark bietet durchaus einige Motive, allerdings ist es schon mit dem derzeit noch regulären Viertelstundentakt aufgrund der Automassen mühsam. Da kam die mehrstündige Rush Hour mit zwölf Bahnen pro Stunde gerade recht, um sich schon vorzeitig vorerst vom Linienverkehr auf dieser Verbindungsstrecke zu verabschieden. Tramino 1462 ist hier als Linie 1 zwischen den Haltestellen Leisewitzstraße und Bürgerpark unterwegs und wird gleich wieder auf den regulären Linienweg gelangen.


An der Haltestelle Bürgerpark erreicht Tramino 1953 wieder den regulären Linienweg der Linie 1 nach Stöckheim. Von rechts kommt hier die Verbindungsstrecke vom Hauptbahnhof über den Heinrich-Büssing-Ring, die erst im Jahr 2004 eröffnet wurde. Die 2006 eröffnete Strecke nach Stöckheim wurde daher von Anfang an über den sinnvollen “Umweg” am Hauptbahnhof entlanggeführt. Der etwa 1,7 Kilometer lange Schlenker hat mit acht Minuten Fahrzeit einen Mehrbedarf von vier bis fünf Minuten gegenüber der direkten, nur ca. 800 Meter langen Verbindung Richtung Innenstadt über die Haltestelle Leisewitzstraße.


Zum Abschluss noch abseits der Wolfenbütteler Straße die in den Heidberg umgeleitete Linie 35E. Aus dem Heidberg kommend schilderten diese teilweise “3 Volkmarode” ein, teilweise aber auch wie auf der Hinfahrt “S Sonderfahrt”. Tramino 1454 sorgte am Erfurtplatz mit dem Ziel “Volkmarode” zumindest für einige Verwunderung bei den wartenden Fahrgästen.


Tramino 1457 startete demgegenüber als “S Sonderfahrt” von der Endschleife Anklamstraße im Heidberg Richtung Innenstadt. Zeitgleich trifft der Zug aus 8157 und 8175 als Fahrschulfahrt in der lauschigen Endschleife ein.


Duewag GT6 35 auf Tour

Nach langer Corona-Pause absolvierte der historische Duewag GT6 35 in diesem Jahr erstmals wieder eine nennenswerte Anzahl öffentlicher Fahrten. Das Programm war dabei durchaus beachtlich und in diesem Umfang bislang wohl selten gesehen. Gleich zu mehreren Anlässen drehte der Wagen seine Runden durch die Innenstadt. So etwa zum “Stadtfrühling” am 6. und 7. Mai, zur 14. Braunschweiger Kulturnacht am 17. Juni mit der Besonderheit, dass die Fahrten bis spät in den Abend stattfanden, oder anlässlich eines Sportfestes in der Innenstadt am 23. und 24. September. Nach meinen Beobachtungen fanden die öffentlichen Rundfahrten in diesem Jahr dabei stets auf der gleichen Route zwischen Hauptbahnhof und Radeklint über J.-F.-Kennedy-Platz, Schloss und Rathaus statt. Der Ein- und Ausstieg war jeweils an den Haltestellen Hauptbahnhof, Rathaus und Radeklint möglich. Auf die Fahrzeit abgestimmt kam dabei ungefähr ein 45-min-Takt zustande. Dieser neu eingeschlagene Weg, während publikumsziehenden Veranstaltungen in der Braunschweiger Innenstadt mit einem historischen Wagen Präsenz zu zeigen und unkompliziert zur Mitfahrt einzuladen, ist aus meiner Sicht kein so schlechter. Bleibt zu hoffen, dass die Fahrten entsprechenden Anklang fanden.

Ausschließlich im Vorverkauf in der BSVG-Servicestelle am Bohlweg waren die Tickets für die traditionellen Nikolausfahrten erhältlich, die dieses Jahr ebenfalls erstmal nach Corona wieder stattfanden. Insgesamt drei Runden wurden dabei im 2h-Abstand ab 10:10 Uhr vom Bahnsteig A der Haltestelle Georg-Eckert-Straße zum Betriebshof und zurück gefahren. Ob dieser sehr eingeschränkte und umständliche Vorverkauf noch eine zeitgemäße Lösung darstellt, sei dahingestellt. Schließlich muss man dafür extra in die Innenstadt fahren, nur um dann ein Ticket für die Fahrt am 9. Dezember zu kaufen. Zumindest schienen mir die Fahrten in den Jahren vor der Corona-Pause besser angenommen, war dort doch mindestens ein voll besetzter Hängerzüge samt der obligatorischen Niederflurbegleitung unterwegs. Dieser Eindruck basiert aber ausschließlich auf Beobachtung und entbehrt jeglicher Evidenz – da lasse ich mich gern korrigieren. In diesem Jahr schien der GT6 35 ohne Beiwagen aber auszureichen, gefolgt von einem wahrscheinlich für die Barrierefreiheit eingesetzten 07er, der aber vom uneingeschränkten Publikum verständlicherweise eher wenig angenommen wurde. Auch die Route wusste mit einer schnörkellosen Fahrt von der Georg-Eckert-Straße über J.-F.-Kennedyplatz, Hauptbahnhof, Leonhardplatz zum Betriebshof nicht wirklich zu überzeugen. Die jeweilige Rückleistung vom Betriebshof zur Georg-Eckert-Straße habe ich allerdings nicht mitbekommen, vielleicht wurde dort noch einmal ein interessanterer Weg gewählt. Dennoch schön, dass diese Tradition in diesem Jahr überhaupt wieder aufgenommen wurde!


Das öffentliche Fahrtenprogramm begann für das historische Arbeitstier GT6 35 bereits am 6. und 7. Mai. Erstmals Zeit für eine Begleitung fand ich bei den Fahrten am 17. Juni 2023 zur 14. Braunschweiger Kulturnacht. Die Fahrten in den sommerlichen Abend erlaubten dabei Ansichten, die mit Museumwagen durchaus Seltenheitswert haben. So bieten sich an der Strecke Hagenmarkt-Radeklint am Abend einige schöne Spots, die aber jeweils nur für kurze Zeit in der Sonne sind und zudem noch einiges an Autoglück erfordern. Gegen 18 Uhr war ich bei der ersten abendliche Runde des GT6 35 im Glück und konnte den Museumswagen wie gewünscht neben der Kemenate an der Hagenbrücke vor der Katharinenkirche aufnehmen.


Auf der zweiten Runde rollt der GT6 35 vom Hauptbahnhof kommend die Stobenstraße hinab zum Bohlweg.


Der Frühsommer zeigte sich in Braunschweig in den Monaten Mai und Juni extrem trocken, wie der Rasen am besonderen Bahnkörper zwischen Hauptbahnhof und Campestraße eindrücklich zeigt. Glücklicherweise änderte sich das ab Juli grundlegend und zumindest hier in der Region folgte kein weiterer Extremsommer. So war der Rasen vor dem Hauptbahnhof nur wenige Wochen später plötzlich wieder satt grün und nicht komplett gelb, wie bei der dritten abendlichen Runde von GT6 35 am 17. Juni.


Durch die Innenstadt konnte ich den Museumswagen auf seiner dritten Runde überholen und noch eine letzte Aufnahme beim Einbiegen in die Blockschleife Radeklint/Inselwall eintüten.


Am 23. und 24. September drehte GT6 35 erneut seine Runden durch die Innenstadt. Wieder diente die Katharinenkirche als Motiv, diesmal einige Meter weiter Richtung Radeklint aus der früheren Nachmittagsperspektive von der anderen Straßenseite gesehen.


Für einen Sonntag herrschte dann auch entsprechend viel Leben in der Innenstadt, etwa vor dem Schloss oder dem alten Rathaus. Hier erreicht GT6 35 die Haltestelle Schloss Richtung Hauptbahnhof.


Da der GT6 35 bei allen öffentlichen Fahrten ohne Beiwagen unterwegs war, boten sich auch mal etwas kürzere Motive an, die sich auch mit Planwagen nur schwer umsetzen lassen. So etwa die Einfahrt unter das Dach am Hauptbahnhof vor der Kulisse des BraWoPark.


Am Freitag den 1. September verraten die gelben Gestalten an der Haltestelle Nordhoffstraße, dass die Eintracht spielt. Obwohl bei Stadionverkehr am Freitagnachmittag der maximale Fahrzeugauslauf herrscht, muss der Museumswagen hier glücklicherweise nicht aushelfen. Stattdessen kam der GT6 35 zufällig auf einer Charterfahrt durch, die neben den gelegentlichen öffentlichen Fahrten seine Hauptbeschäftigung über das Jahr darstellen. Die Haltestelle Nordhoffstraße soll in den kommenden Monaten wie an diesem Streckenast auch die Haltestellen Veltenhöfer Straße, Geibelstraße und Hansestraße Ost saniert werden. Im Dezember begannen die Bauarbeiten an der Haltestelle Hansestraße Ost. Die Bahnsteige werden dabei komplett neu aufgebaut und um 4 cm angehoben. Dies ermöglicht einen komplett ebenen Einstieg und erlaubt den Verzicht auf Rollstuhlrampen. In diesem Zuge werden die Haltestellen auch gleich an die neuesten Standards der Barrierefreiheit hinsichtlich taktiler Leitelemente etc. angepasst. Vergleichbare Anpassungen wurden in der Vergangenheit bereits an Haltestellen durchgeführt, an denen ohnehin eine Gleissanierung mit Verbreiterung der Gleismittenabstände vorgenommen wurde, zuletzt etwa während der sommerlichen Sperrpause an der Haltestelle “Am Queckenberg”, oder an der noch immer nicht abgeschlossenen Haltestelle Friedrich-Wilhelm-Platz.


Am Samstag den 9. Dezember war GT6 35 dann auf Nikolausfahrt unterwegs. Zu meiner großen Überraschung erneut ohne DWM B4 201. Hier ist der Wagen mit Begleitschutz 0756 auf dem Weg zur zweiten Runde auf dem Magnitorwall unterwegs.


Spieltage sind Altwagentage – Stadionverstärker 2023

Mit dem Ende der regulären Hochflureinsätze rückte in den vergangenen zwei Jahren der Stadionverkehr wieder vermehrt in den Fokus. Zwar können die zwei verbliebenen Hochflurzüge 7756+7772 und 8157+8175 auch gelegentlich noch auf der Linie 10 oder spontan als Aushilfe irgendwo sonst im Netz angetroffen werden, aber planbar ist das nicht mehr. Im Stadionverkehr werden die Züge aber nach wie vor zuverlässig eingesetzt. Zu allen Heimspielen, bei denen ich mit der Kamera unterwegs oder selbst im Eintracht-Stadion war, konnte ich Hochflureinsätze beobachten. Mindestens einer, oftmals auch beide Züge sind dann ab ungefähr 2 1/2h vor Spielbeginn als 1E zwischen Hauptbahnhof, Stadion und Wenden unterwegs. Nach Abpfiff werden vom Stadion aus auch Direktkurse in die anderen Stadtteile gefahren, sodass die beiden Hochflurzüge dann sogar in den Heidberg, nach Broitzem oder in die Weststadt unterwegs sein können. Verstärkerkurse für die 1E rücken dann teilweise rückwärts aus der Schleife aus und starten direkt Richtung Wenden. Teilweise rücken auch weitere Kurse der 1E rechtzeitig vor Abpfiff wieder aus dem Betriebshof aus.

Tageszeitlich variieren die Einsätze je nach Wochentag und Anstoßzeit in Liga und Pokal natürlich stark, was aber auch immer wieder andere Motive ermöglicht. Auf der BSVG-Seite wird jeweils einige Tage vorher die erste E-Wagen-Fahrt ab Hauptbahnhof und Wenden zeitlich ausgewiesen, sodass man nicht auf Spekulationen angewiesen ist.
Anhand der folgenden Bilderserie soll hier einmal exemplarisch der Ablauf der Stadionverstärker dargestellt werden, auch wenn die Aufnahmen natürlich über das ganze Jahr verteilt und damit zu verschiedenen Anstoßzeiten entstanden.


“Spieltage sind Altwagentage” – Diese Regel gilt auch 2023 weiterhin in der Löwenstadt. Und so durfte zum Saisonstart am Sonntag den 30. Juli trotz Sommerferien der “Mannheimer” 7756+7772 auf Linie, zum Pokalspiel gegen Schalke am Freitag den 11. August dann die “Schuhschachtel” 8157+8175. Der ungewohnt späte Anstoß um 20.45 ließ an diesem Augusttag im Grunde nur während der ersten Runde noch Sonnenaufnahmen zu. Noch dazu kam der Hochflurzug als letzter der sieben Verstärkerzüge erst um 18.40 Uhr aus dem Betriebshof. Trotzdem gelang auf der Ausrückfahrt Richtung Hauptbahnhof am Leonhardplatz eine Aufnahme der letzten “Schuhschachtel” 8157+8175. Mit wehenden Eintracht-Fahnen wird der Zug gleich eine Fuhre Fans zum Eintrachtstadion an der Hamburger Straße bringen.


Nach dem Ausrücken aus dem Betriebshof drehen die E-Wagen zunächst eine Runde durch die Bahnhofsschleife um die ersten Fahrgäste aufzunehmen, wie am Samstag den 23. September der Mannheimer-Zug 7756+7772. Ein direktes Ausrücken Richtung Innenstadt über Leonhardstraße, Magnitorwall, Georg-Eckert-Straße wird schon seit einigen Jahren nicht mehr praktiziert.


Anschließend geht es über die Kurt-Schuhmacher-Straße Richtung Innenstadt und weiter zum Stadion. 8157+8175 sind hier am Abend des 11. August zur ersten Runde aufgebrochen und eilen auf die Haltestelle Campestraße zu.


Auch am Samstag den 11. November waren 8157+8175 im Stadionverkehr unterwegs und erreichen hier einige Meter weiter die Haltestelle Campestraße.


Hinter der Innenstadt kommt am Samstag den 23. September Tramino 1462 bereits von der ersten Runde zurück vom Stadion Richtung Hauptbahnhof. Neben den ein bis zwei Hochflurzügen werden im Stadionverkehr im Normalfall ausschließlich die fassungsstarken Traminos eingesetzt. Am Wochenende rücken dabei durchaus zehn bis elf zusätzliche Züge aus, am Freitagabend oder zu Pokalspielen unter der Woche fährt was Räder hat und die Fahrten der Linie 10 werden zusätzlich als E-Wagen bis Wenden verlängert.


Abhängig vom Wochentag wenden etwa die Hälfte der E-Wagen am Stadion und fahren zurück zum Hauptbahnhof. So machen auch 7756+7772 am Freitag den 17. Februar eine kurze Pause in der Stadionschleife und fahren dann zurück zum Hauptbahnhof.


Neben den beiden Hochflurzügen gibt es zum Stadionverkehr auch andere Besonderheiten. So etwa, wenn ein Spiel am Freitagabend stattfindet und die Kurse der Linie 10 dann als Linie 1 bis nach Wenden verlängert werden. Daraus ergibt sich beispielsweise wenige Male im Jahr die Gelegenheit, GT6S mit der Liniennummer 1 und dem Ziel Wenden festzuhalten. Ansonsten wird die Linie 1 nahezu täglich zu 100% von Traminos bedient. Nur im Nachtverkehr am Wochenende geriet ich 2023 auch mal an einen GT6S auf der Linie 1, wobei auch das eher die absolute Ausnahme darstellt. GT6S 9558 war am Freitag den 1. September auf der Linie 10 unterwegs, die dann am späten Nachmittag als Linie 1 nach Wenden verlängert wurde.


Wer nicht nach Wenden weiterfährt, für den geht es nach kurzer Pause am Stadion zurück über die Hamburger Straße Richtung Hauptbahnhof, wie Tramino 1452 am 4. Februar an der Haltestelle Gesundheitsamt. Besucher der Südkurve steigen in Richtung Stadion auch oft schon an dieser Haltestelle aus, ist der Weg zur Rheingoldstraße mit dem Eingang Süd von hier aus doch kürzer, als von der Haltestelle Stadion aus. Nicht selten finden sich auch unter den Personalen Anhänger der Eintracht, wie der Schal hinter der Frontscheibe demonstriert. Auch ein freundlicher Gruß an den Fotografen geht noch raus. An dieser Stelle auch mal eine Entschuldigung: Falls der Radfahrer mit dem orangen Helm mal nicht zurück grüßt, dann liegt es daran, dass ich die freundliche Geste oftmals erst im Nachhinein bei der Bildkontrolle feststelle. Während der Aufnahme konzentriert man sich einfach noch auf zu viele andere Dinge. Ich freue mich dann im Nachgang aber immer sehr über einen gehobenen Daumen, einen netten Gruß oder Ähnliches. Man kennt es ja gerade in Deutschland auch ganz anders zur Genüge…


Wir folgen den E-Wagen weiter nach Wenden. Im Gegensatz zu früher spielt die Zwischenschleife Carl-Miele-Straße im derzeitigen Stadionverkehr keine Rolle mehr. Früher wendeten dort hin und wieder Kurse und vor allem wurde in der Schleifenanlage wie am Stadion während des Spiels einige E-Wagen abgestellt. Heute rücken die E-Wagen, die während des Spiels nicht in die Schleife passen, wieder in den Betriebshof ein. 8157+8175 haben am 2. Dezember die Schleife Carl-Miele-Straße passiert und die Autobahn überquert und erreichen damit den Stadtteil Wenden kurz vor der Haltestelle Geibelstraße.


Auch am 17. Februar fand ein Freitagnachmittagsspiel statt, womit es auf der verlängerten Linie 10 GT6S bis hinaus nach Wenden brachte. Während auf der Hinfahrt “1 Wenden” eingeschildert wird, fahren die Kurse zurück dann abweichend als Linie 10 zum Hauptbahnhof. Ein Liniensignal, dass ich hier draußen in Wenden bislang auch noch nicht festgehalten hatte und dann noch mit dem seltenen Anblick von GT6S 9556 in der nördlichsten Schleife der Stadt.


An einem Sonntag wie dem 20. August werden fast alle Verstärkerkurse über das Stadion hinaus nach Wenden weitergeschickt, da auf der 1 Richtung Wenden dann nur ein 30-Minuten-Takt herrscht. Aber auch werktags war das teilweise bei deutlich über der Hälfte der E-Wagen der Fall. Erst gegen Spielbeginn wird dann die Schleife am Stadion mit Fahrzeugen vollgestellt, die nach Abpfiff in die verschiedenen Stadtteile ausschwärmen. 8157+8175 haben in Wenden gedreht und rauschen zurück Richtung Hauptbahnhof.


Interessant kann es auch nach Abpfiff werden, geht es dann für die Hochflurzüge auch als Direktkurse vom Stadion aus in Stadtteile, in denen die Altwagen planbar nicht mehr angetroffen werden können. Am Samstag den 4. Februar starten 7756+7772 nach Abpfiff aus der Schleife am Stadion als Linie 2E Richtung Heidberg. Am Sachsendamm angekommen, hat sich das Gespann schon merklich geleert und nur noch zwei Haltestellen vor sich.


Wenig später kommt der Hochflurzug von der Haltestelle Anklamstraße im Heidberg zurück. Die Direktkurse rücken nach der ersten Tour vom Stadion meist direkt in den Betriebshof ein. So auch 7756+7772, die bereits als “S Sonderfahrt” unterwegs sind.


Nach dem Zweitliga-Spiel gegen Schalke am Sonntag den 20. August waren 8157+8175 als 5E nach Broitzem eingeteilt. Da zu dieser Zeit, wie bereits beschrieben, die Friedrich-Wilhelm-Straße noch wegen der Bauarbeiten an der Haltestelle auf dem Friedrich-Wilhelm-Platz gesperrt war, wurden die 3 und 5 über den Lessingplatz umgeleitet. Diese seltene Chance, den TRAMINATOR bei bestem Sonnenstand an diesem Motiv umzusetzen, konnte ich mir natürlich trotz sommerlicher Hitze nicht entgehen lassen. Etwa eine Dreiviertelstunde nach Abpfiff passiert der Direktkurs vom Stadion nach Broitzem den Lessingplatz.


Um diese seltene Gelegenheit gleich mehrmals zu nutzen, war ich an diesem Tag ausnahmsweise mit dem Auto in der Stadt unterwegs. So schaffte ich es den Zug knapp zu überholen und bei der Einfahrt in die Haltestelle “Am Lehmanger” erneut aufzunehmen. Den im August satten Grünflächen überall im Stadtbild ist deutlich anzusehen, das 2023 ab Juli in Braunschweig endlich mal wieder ein ganz normaler verregneter Sommer war. Man vergleiche das mit dem Bild vor dem Hauptbahnhof Anfang Juni…


Die Rückfahrt nahm ich dann zwischen den Haltestellen “Am Queckenberg” und “Donauknoten” mit.


Was sonst noch abfiel

Neben zielgerichteten Aktionen ist wie immer auch im Jahr 2023 noch dies und das nebenbei entstanden. Mal ein ungewöhnlicher Fahrzeugeinsatz, mal einfach ein schönes Motiv, das man so noch nicht umgesetzt hatte. Wie schon in den vergangenen Jahren soll es zum Abschluss daher wieder ein wenig bunte Tüte geben, mit einzelnen Aufnahmen, die größtenteils in keinen übergeordneten Rahmen passen, aber für sich teilweise auch kleine Geschichten des Straßenbahnjahres 2023 erzählen.


Seit diesem Jahr hat Braunschweig wieder eine “Eintracht-Bahn”. Der neue Hauptsponsor der Eintracht, im Norden der Stadt an der Schleife Carl-Miele-Straße ansässig, hat seine langjährige Werbebahn GT6S 9555 in den Vereinsfarben umgestalten lassen. Schade nur, dass der etwas “abgewetzte” Fahrzeugkopf des GT6S nicht gleich mit beklebt oder zumindest “aufgefrischt” wurde. Nachdem die letzte Eintracht-Bahn in Gestalt von NGT8D 0751 schon seit Jahren Geschichte ist, ist es aber schön, überhaupt wieder eine blau/gelbe Straßenbahn durch die Stadt rollen zu sehen. Passend umgesetzt wurde der GT6S 9555 natürlich am 9. Februar neben dem Eintracht-Stadion an der Hamburger Straße. Die Spielstätte selbst konnte durch eine Art Fan-Funding-Aktion übrigens zum 100-jährigen Geburtstag in diesem Jahr auch offiziell seinen sponsorenfreien Namen für weitere Jahre behalten.


Durch die Innenstadt konnte GT6S 9555 mit dem Rad routiniert überholt werden und unter anderem nach der Schleifenfahrt als Linie 10 erneut aufgenommen werden.


Eben erwähnter Stadiongeburtstag wurde am Samstag den 17. Juni mit einem bunten Programm auf dem Stadiongelände gefeiert. Die BSVG richtete aus diesem Anlass im 15-Minuten-Takt die Linie 1E zwischen Hauptbahnhof und Stadion ein. Tramino 1954 wendet hier am Stadion für die Rückfahrt Richtung Hauptbahnhof. Am selben Tag fand auch die auf dem Plakat rechts beworbene, bereits erwähnte 14. Braunschweiger Kulturnacht statt, anlässlich derer der GT6 35 in der Innenstadt seine Runden drehte. Die Fototour an diesem Tag hatte also gleich mehrere lohnende Anlässe.


Noch lohnender wurde die Fotoradtour am Samstag den 17. Juni, als ich in der Innenstadt den HTw 103 auf Charterfahrt sichtete. Der GT6 35 hatte seine Rundfahrten noch nicht gestartet, sodass die Wartezeit perfekt überbrückt werden konnte. Zwei Aufnahmen in der Innenstadt erlitten einen Wolkenschaden, sodass ich dem “Replica” bis in die Weststadt nachsetzte. Nach der Schleifenfahrt an der Weserstraße gelang dann eine Sonnenaufnahme im “Grünen”.


Ich folgte dem 103 bis zum Hauptbahnhof, wo er genau passend zur ersten Runde des GT6 35 eintraf, der hier unter dem Vordach gerade in die Haltestelle einfährt um die erste abendliche Runde zum Radeklint zu starten.


Zu Beginn des Jahres fehlten mir nach den Regenaufnahmen zur Neujahrsundfahrt immer noch ordentliche Aufnahmen des seit Ende November 2022 als TRAMINATOR neu gestalteten Zuges 8157+8175. So horchte man auf Zeichen, wann der Zug mal wieder in den Umlauf der Linie 10 rutschte. Am Freitag den 13. Januar meldete der Buschfunk einen entsprechenden Einsatz, das Wetter sah gerade spontan nicht ganz übel aus und so wurde Getreu dem Motto “Freitag ab Eins macht jeder seins” der Feierabend eingeläutet und nach Rühme hinübergeradelt. Nach einer kompletten Runde Begleitfahrt zum Hauptbahnhof und zurück waren die ersten Sonnenbilder im Kasten und zum Abschluss wurde der Zug nochmals an der Ausfahrt der sanierten Umsteigeanlage Lincolnsiedlung Richtung Innenstadt aufgenommen. Vorsicht vor der Wiese links – da wächst irgendwo Stachelkraut, sodass die verbliebenen 5 Kilometer Rückfahrt mit Luft lassendem Vorderreifen zu einer recht schwammigen Angelegenheit wurden 😀


Im Sommer waren dann schon zahlreiche Aufnahmen des Pop-Zuges in der Sammlung. Am 13. Juni sollten aber gleich beide Hochflurer unterwegs sein, mit der Besonderheit, das 8157 seinen Beiwagen im Betriebshof vergessen hatte. Das konnte ich mir natürlich nicht entgehen lassen, sodass ich am Nachmittag 8157 an der Schleife Carl-Miele-Straße abfing und Richtung Stadt begleitete. 8157 war morgens auf die 4 ausgerückt und anschließend auf die 10 gewechselt. 7756+7772 sollte auf der 5 unterwegs sein, war dann aber am späteren Nachmittag bei meinem Eintreffen bereits gegen einen Niederflurwagen getauscht worden. Dennoch hatte sich die Tour für den Solo-Fahrer gelohnt.


Vor den ersten Reisen im Frühjahr wird es mir nach dem langen Winter fotografisch oftmals so langweilig, dass man sich an einigen Stellen versucht, die man so noch nicht umgesetzt hatte. So stellt etwa der Haltestellenabschnitt Gesundheitsamt – Schützenplatz fotografisch eine Herausforderung dar – um nicht zu sagen, es ist einfach ziemlich hässlich hier 😀 Aber irgendein interessanter Blickwinkel findet sich bei passendem Sonnenstand dann doch irgendwie. Wie hier die Einfahrt von Tramino 1454 in die Haltestelle Gesundheitsamt am 4. Februar 2023.


Einige Meter weiter an der Ausfahrt der Haltestelle Gesundheitsamt/Wasserwelt wurde das Projekt am 7. Februar vom Parkplatz des Freizeitbades aus fortgesetzt. Tramino 1455 verlässt hier die Haltestelle Richtung Innenstadt. Übrigens gibt es seit diesem Jahr wohl erstmals auch einige Haltestellen, die in den Fahrzeugen auch in Englisch durchgesagt werden. So etwa die Haltestelle Gesundheitsamt/Wasserwelt, die alternativ auf “public health center” hört. Weitere Bespiele sind die Haltestellen Rathaus oder die Mühlenpfordstraße, die auch im deutschen die sprachliche Erweiterung “Technische Universität/Hauptcampus” erhielt und auf Englisch als “technical university/main campus” durchgesagt wird.


Bereits am 4. Februar wurde eine dritte und letzte Perspektive zwischen Gesundheitsamt und Schützenplatz an der Hamburger Straße umgesetzt, diesmal unmittelbar vor der Haltestelle Schützenplatz mit dem auf der Linie 2 stadteinwärts fahrenden NGT8D 0751.


Soweit der Rückblick auf das Straßenbahnjahr 2023 in der Löwenstadt. Selbstverständlich werde ich auch 2024 wieder mit der Kamera unterwegs sein, um Alltägliches, Veränderungen und Besonderheiten an den Gleisen in Braunschweig festzuhalten.

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